Die Mori-Ōgai-Gedenkstätte wurde 1984 in der ehemaligen Residenz des gleichnamigen japanischen Wissenschaftlers, Arztes, Schriftstellers und Kritikers in Berlin gegründet. Sie widmet sich dem Leben und Schaffen Mori Ōgais und den deutsch-japanischen Begegnungen des Intelektuellen.
Die Mori-Ōgai-Gedenkstätte an der Humbold-Universität zu Berlin dient seit der Gründung 1984 als Brücke für kulturelle Begegnungen zwischen Japan und Deutschland. Die Forschungs- und Gedenkstätte greift auf eine rund 2.000 Bände umfassende Mori Ōgai-Sammlung zurück. In der Präsenzbibliothek des Instituts werden sämtliche Schriften Moris auf Japanisch und, soweit vorhanden in Übersetzungen, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Von September 2016 bis Mitte März 2017 war die Gedenkstätte wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Seit dem 20. März ist die Mori-Ōgai-Gedenkstätte mit der Dauerausstellung “Zwischen den Kulturen – Mori Ōgai 1862-1922” wieder geöffnet. Die Ausstellung widmet sich dem Schaffen Moris und seiner Beziehung zu Berlin, wo er seinen vierjährigen Deutschlandaufenthalt zwischen 1884 und 1888 begann.
Noch heute prägen Mori Ōgais Erfahrungen und Literatur aus und über Deutschland das japanische Deutschlandbild. Das Werk “Die Tänzerin/Das Ballettmädchen” (Maihime, 1890) beschreibt die Geschichte eines jungen japanischen Mediziners, der in Berlin eine Beziehung mit einer deutschen Frau eingeht. Das Werk ist noch immer Pflichtlektüre an japanischen Schulen – und gilt für viele als Beginn der Moderne der japanischen Literatur.