Japan - mit dem zug von Nord nach Süd 19-Tage-Studienreise

Shinkansen: 300 km/h und auf die Sekunde pünktlich

Matthias Reich
Matthias Reich

Der Shinkansen ist vergleichbar mit dem deutschen ICE – aber schneller und zuverlässiger. Er schafft 300km/h und fährt auf die Sekunde genau. Neben japanischer Ingenieurskunst liegt das am automatischen Einstiegssystem.

Der Shinkansen Richtung Westen vor dem Fuji-san. ©JNTO

Der Name Shinkansen 新幹線 bedeutet „neue Stammstrecke“. Ab 1964 wurde in Japan ein neues Schienennetz für die Hochgeschwindigkeitszüge angelegt, damit diese unabhängig vom sonstigen Personen- und Güterverkehr fahren konnten. Ursprünglich bezeichnet Shinkansen also das Streckennetz. Heute sind damit aber die Züge selbst gemeint.

Shinkansen Stadt Land
Verbindet Japans Großstädte miteinander: Das Shinkansen-Netz.

Manche Shinkansen halten nur an den wichtigsten Bahnhöfen (z.B. Nozomi のぞみ, Hikari ひかり), andere halten auch an kleineren Bahnhöfen (Kodama こだま). Das schlägt sich natürlich in den Preisen nieder. Allgemein ist der Shinkansen, auch im Vergleich mit deutschen Preisen, recht teuer. Service und Zuverlässigkeit sind aber natürlich kaum zu überbieten, und wenn Sie mit dem Japan Railpass unterwegs sind, fallen die Normalpreise nicht mehr ins Gewicht.

Shinkansen Sitze
Innenausstattung des Shinkansen. Die Anzeigentexte laufen auf Japanisch und Englisch.

„…fährt heute mit umgekehrter Wagenreihung…“ – nicht in Japan!

Der exakte Fahrplan des Shinkansen wird durch das Einstiegssystem gewährleistet. Jede Fahrkarte beinhaltet eine Sitzplatz-Reservierung. Auf den Bahnsteigen ist eingezeichnet, wo Ihr Waggon halten wird und welcher Einstieg am nächsten an Ihrem Sitzplatz liegt. Stellen Sie sich einfach an der entsprechenden Stelle an. Die meisten Bahnsteige sind zu den Gleisen hin mit elektronischen Gattern versehen, die sich erst öffnen, sobald der Shinkansen eingefahren ist.

Bitte anstellen: Viele Bahnsteige sind von den Gleisen durch elektronische Gatter getrennt.

Dies gilt nicht, wenn Sie mit großem Gepäck reisen, denn im Shinkansen gibt es feste Plätze dafür. Man nimmt nur kleines Handgepäck mit ins Großraumabteil. Die Abstellfläche befindet sich meist am Ende des Zuges, ist aber auf jeden Fall ausgeschrieben. Steigen Sie dort ein und sichern Sie Ihren Koffer dort mit einem der vorhandenen Schlösser. Erst dann suchen Sie Ihren Platz auf.

Der Shinkansen ist relativ geräumig und nach innen sehr gut schallisoliert. Die Fenster ähneln im Gegensatz zum ICE allerdings Bullaugen – Wenn Sie am Gang sitzen, können Sie nur wenig von draußen erkennen.  Allerdings gibt es auf vielen Strecken zahlreiche Tunnel, sodass ein Fensterplatz nicht immer eine gute Aussicht garantiert. Auf der Strecke von Tōkyō 東京 nach Westen können Sie aber beispielsweise etwa 15 Minuten lang den Fuji-san 富士山 sehen.

Fuji Shinkansen
Der Fujisan, gesehen auf der Strecke Tōkyō-Kyōto.

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