Der Kimono ist Japans traditionelles Kleidungsstück. Kimono bedeutet wörtlich „das Ding zum Anziehen“ – aber so einfach ist das mit dem Anziehen gar nicht! Besuchen Sie in Japan Kurse, um kitsuke, das richtige Anlegen eines Kimonos, zu erlernen. Welcher Kurs ist der richtige für Sie?
Für den Alltag? Nur für besondere Anlässe? Für was möchten Sie kitsuke erlernen?
Es gibt viele verschiedene Wege, wie man einen Kimono anziehen kann, die von Region zu Region, sogar von Lehrer zu Lehrer sehr stark variieren können. Man nennt diese vielen verschiedenen Schulen ryūha (流派) und jede von ihnen hat Vor- und Nachteile. Informieren Sie sich bei den Lehrern, welche Schule diese lehren und welche Besonderheiten diese bieten.
Es gibt aber auch Kimono-Kurse, die auf Schnelligkeit ausgerichtet sind. Das normale Anziehen eines Kimonos dauert meist zwischen 15 und 30 Minuten – in den Kursen lernt man, die Zeit auf 6 Minuten zu reduzieren. Andere Kurse konzentrieren sich auf die Verminderung des Zubehörs, das zum Tragen eines Kimonos benötigt wird (komono, 小物). Wenn man sonst 4 Bänder benötigt, um einen Kimono richtig anzuziehen, verwendet man in solchen Kursen nur 2.
Wie lange möchten Sie kitsuke lernen?
Um das Anziehen eines Kimonos zu perfektionieren, braucht es Jahrzehnte. Wer sich also richtig ausbilden lassen will, sollte einen Kurs besuchen, der zur Erwerbung von sogenannten kyū (級 Rang) ausgerichtet ist.
Es gibt aber auch Chrashkurse, die sich zum Beispiel nur auf Yukata spezialisiert haben und nach etwa 4 Unterrichtsstunden abgeschlossen sind. Die Ausbildung zum richtigen Kimono-Stylisten kann sich über mehrere Jahre erstrecken. Seit 2010 gibt es sogar ein Staatsexamen.
Was brauchen Sie beim kitsuke-Unterricht?
Erst einmal natürlich einen Kimono oder Yukata mit komono sowie anderem Zubehör, das benötigt wird, um einen Kimono oder Yukata zu tragen. Wer das nicht alles selbst besitzt, kann beim Lehrer die fehlenden Utensilien entweder leihen oder sogar erwerben.
Kitsuke umsonst – was steckt dahinter?
Kitsuke-Kurse, die kostenlos angeboten werden, sind meist eine Lockfalle. Die ersten Unterrichtsstunden mögen wirklich umsonst sein, doch danach beginnen „Kaffeefahrten“ in Kimonofabriken, wo natürlich der Verkauf von teuren Produkten an erster Stelle steht. In manchen Kursen werden sogar Kimono während des Unterrichts angepriesen und wer nicht kauft, darf nicht nach Hause.
Derartige Kurse werden aufgrund ihres schlechten Rufs immer weniger, dennoch sollte Vorsicht geboten sein. Kimono-Klassen, die eine Kursgebühr erheben, sind meist wirklich auf das Lehren und nicht auf das Verkaufen spezialisiert. Die billigsten Kurse findet man meist im „one coin“-Bereich, also für 500 Yen pro Unterrichtsstunde.
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