Japan - mit dem zug von Nord nach Süd 19-Tage-Studienreise

Hokkaidō: Japans spirituelle Insel Anzeige

JAPANDIGEST
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Hokkaidōs Lage im hohen Norden Japans mag ein Grund sein, warum sich noch nicht allzu viele ausländische Touristen dorthin verirren. Dabei bietet es womöglich die spektakulärsten Ansichten im ganzen Land. Seit jeher hat sich die Insel ihre eigene, individuelle Kultur bewahrt - nicht zuletzt dank des indigenen Ainu-Volkes.

Ainu Tanz
Die Kultur des indigenen Ainu-Volkes ist in Hokkaido noch immer greifbar nahe. © Ikuya Sasaki

Hokkaidō, die nördlichste Insel Japans, präsentiert sich als einzigartiges Juwel, das sich von den “traditionellen” Tourismusangeboten auf dem japanischen Festland abhebt. Seine Geschichte erinnert eher an Siedlerländer wie die USA als an die jahrhundertelangen Auseinandersetzungen zwischen Kaiserhaus, Feudalherren und Shōgunaten, die den Rest Japans geprägt hat. Die Menschen in Hokkaidō hegen eine tiefe Verbundenheit mit ihrer atemberaubenden natürlichen Umgebung, insbesondere das indigene Volk der Ainu, welche die Region seit Jahrhunderten ihr Zuhause nennen. Die spirituelle Verbindung der Ainu zu den Seen, Bergen und Wäldern, die Hokkaidōs Landschaft prägen, ist tief verwurzelt. Werfen wir einen Blick auf einige der natürlichen Höhepunkte der Region aus ihrer Perspektive.

Wilde Ezo-Sikahirsche.
Wilde Ezo-Sikahirsche gehören zur reichen endemischen Tierwelt der nördlichsten Insel Japans. © Ikuya Sasaki

Ainu Kotan: Wo die Kultur der Ainu greifbar wird

Zunächst begeben wir uns in den weitläufigen Osten Hokkaidōs, der vor allem für seine unberührten Naturlandschaften bekannt ist. Eine ideale Erkundung beginnt am Flughafen Kushiro, von dem aus man ins Landesinnere fährt und zuerst den Akan-See erreicht. Dieser fasziniert nicht nur aufgrund seiner natürlichen Schönheit, sondern auch als eines der wenigen Gebiete, in denen die Kultur der Ainu noch gelebt wird. Hier wohnen über 100 Ainu, von denen viele ihr kulturelles Erbe in den Museen und Kunsthandwerksläden des Dorfes Ainu Kotan am Südufer des Sees weitergeben. Das Kotan, was in der Sprache der Ainu “Siedlung” bedeutet, zeigt eine beeindruckende Zahl traditioneller Rituale und Alltagsgegenstände. Hier finden sich Werke von Meistern vergangener Tage sowie Kunsthandwerk von heute lebenden Ainu-Kunstschaffenden.

Hikari no Mori
Im "Wald des Lichts", Hikari no Mori, nahe des Akan-Sees tauchen Sie ein in eine jahrhundertealte Naturlandschaft. © Ikuya Sasaki

KushiroHokkaidō: Paradies für Gourmets und Naturfreunde Anzeige Hokkaidō, die nördlichste Insel Japans, erfreut sich großer Beliebtheit - vor allem ist sie für ihre atemberaubende Natur berühmt. Doch nebe...10.11.2023

Vulkanische Landschaftsidyllen

Abgesehen von den praktischen Erfahrungen im Kotan bietet eine geführte Tour durch den umliegenden Wald einen tieferen Einblick in die spirituelle Bedeutung der Region. Der Tour-Veranstalter Tsuruga Adventure ermöglicht Besucher:innen, die Flora und Fauna des Waldes zu entdecken, einschließlich der berühmten Schlammvulkane. Dieses seltene Naturphänomen entsteht durch die Eruption von Schlamm, der durch unterirdisches heißes Wasser gebildet wird, bei Temperaturen von bis zu 100°C. Etwas weiter nördlich des Sees liegt der Iozan-Schwefelberg, dessen Ursprung auf einen nahegelegenen aktiven Vulkan zurückzuführen ist. All diese seltenen Naturschauspiele spielen auch eine bedeutende Rolle in den faszinierenden Legenden der Ainu.

Iozan-Schwefelberg
Auf dem Iozan-Schwefelberg nahe des malerischen Mashū-Sees wandern Sie durch vulkanische Rauchschwaden. © Ikuya Sasaki

Einblicke in Japans erstes Ainu-Museum

Als Nächstes begeben wir uns zurück nach Westen, näher an die Hauptstadt der Präfektur Hokkaidō, Sapporo. Eine Fahrt von der Großstadt aus nach Süden führt zu einem weiteren malerischen See, dem Shikotsu-See. Noch südlicher, in der Stadt Shiraoi, erwartet Sie ein weiteres Highlight Ihrer Hokkaidō-Tour. Jüngst hat die Stadt durch die Eröffnung des Upopoy National Ainu Museum and Park im Juli 2020 große Aufmerksamkeit erregt. Dies ist Japans erstes nationales Museum, das ausschließlich den Ainu gewidmet ist. Es gehört zu den weniger bekannten Attraktionen für ausländische Reisende und ist definitiv einen Besuch wert!

Upopoy National Ainu Museum and Park
Das Upopoy National Ainu Museum and Park bietet u.a. eine Dauerausstellung rund um die Ainu-Kultur, zahlreiche Sonderveranstaltungen und ein Restaurant mit Ainu-Spezialitäten. © Ikuya Sasaki

Der riesige Komplex erstreckt sich über eine Fläche von 8.600 Quadratmetern und umfasst nicht nur das Museum selbst, sondern auch einen Park, eine Gedenkstätte sowie zahlreiche Aufführungen und kulturelle Darbietungen, die Gäste oft kostenlos genießen können. Das Museum bietet die beste Gelegenheit, mehr über das einzigartige Erbe und die Geschichte der Ainu zu erfahren. Diese haben eine tiefe Verbindung zu ihrem angestammten Land, die sich auf ganz andere Weise manifestiert als bei den japanischen Siedlern, die aus dem Süden kamen. Das Museum wurde selbstverständlich auf dem Gelände einer alten Ainu-Siedlung errichtet, die in die wunderschöne Landschaft des Poroto-Sees eingebettet ist.

Hokkaidō: Land der Naturwunder

Eine Reise nach Hokkaidō, in den hohen Norden Japans, wird Ihnen einen Einblick in eine völlig andere Weltgewähren. Während diese nördliche Enklave von ihrer weiten, wunderschönen Natur dominiert wird, sind es die Geschichten der indigenen Ainu, die den spektakulären Landschaften, die Sie hier sehen werden, Leben einhauchen. Die Erkenntnisse über die Ainu-Kultur bereichern Ihre Reise nach Hokkaidō auf eine neuartige Art und Weise und fügen dieser ohnehin schon einzigartigen Präfektur Japans eine weitere Facette hinzu.


Erfahren Sie mehr über Hokkaidōs Sehenswürdigkeiten und Naturidyllen!

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