Die Saison zum Besteigen des Fuji-sans geht nur von Juli bis August. Wer da keine Zeit hat, muss nicht traurig sein: Der Fuji-san ist mit seiner Lage in Zentraljapan von vielen einfach zu erreichenden Stellen aus zu sehen – und immer spektakulär! Das wusste auch schon der Holzschnittkünstler Hokusai, als er seine Serie 36 Ansichten des Berges Fuji produzierte.
Wann kann ich den Fuji-san am besten sehen?
Beachten Sie: Der Fuji-san ist sehr schüchtern und hüllt sich oft in dicke Nebelschwaden. Um ihn zu sehen, brauchen Sie immer klare Sicht – am besten zwischen Mitte Oktober bis Anfang März. Da ist es in Japan zwar kühler, aber die Luft ist trocken und der Fuji trägt oft eine hübsche Schneekappe und strahlt darunter in kontrastreichem Dunkelblau.
Zu empfehlen ist auch die Zeit des Sonnenuntergangs, wenn Sie aus Osten Richtung Fuji-san blicken. Dann geht nämlich die Sonne hinter dem Fuji unter und der Kontrast zwischen Bergkette und Himmel ist am stärksten.
1. Fuji-san von Tōkyō aus sehen
Wie die meisten anderen Japan-Reisenden statten auch Sie Japans Hauptstadt sicher einen Besuch ab! Von dort können Sie Mount Fuji an Tagen mit klarer Sicht gut sehen, da der Vulkan nur ca. 80 km von der Metropole entfernt liegt.
Urbane Variante: Skytree und Rathaus Tōkyō
Nutzen Sie Tōkyōs Wolkenkratzer, um den Fuji zu sehen! Zu empfehlen sind das Tokyo Metropolitan Government Building im Stadtteil Shinjuku und der Skytree im Sumida-Distrikt. Das Rathaus bietet freien Eintritt zu den Observation Decks in 202 Metern Höhe. Die Fahrt auf den Skytree kostet mind. 2100 Yen (350 Meter Höhe) bzw. 3100 Yen (450 Meter Höhe) (Stand März 2020).
Natur-Variante: Tamagawa
Fahren Sie von Shibuya mit der Tōkyū-Tōyoko-Linie Richtung Yokohama und steigen Sie am Bahnhof Tamagawa aus. Folgen Sie der Straße parallel zur Bahnstrecke den Berg hinab und Sie erreichen den Fluss Tamagawa.
Am Flussufer können Sie spazieren gehen und dabei im Westen den Fuji am Horizont sehen. Fahren Sie danach weiter nach Yokohama und genießen Sie das bunte Feierabendtreiben in China Town!
2. Fuji-san vom Strand aus sehen
Die etwa 90-minütige Fahrt von Tōkyō aus lohnt sich immer: Neben verschiedenen charaktervollen Stränden, an denen man im Sommer einen entspannten Tag verbringen kann, bieten die folgenden drei einen schönen Ausblick auf den Fuji.
Zushi & Hayama
Die Strände von Zushi und Hayama hängen zusammen, Sie können problemlos vom einen zum anderen spazieren. Fahren Sie mit der Shonan-Shinjuku- oder der Yokosuka-Linie bis Bahnhof Zushi und laufen Sie von dort Richtung Strand.
Zushis Sand ist hell. Da die Bucht geschützt liegt und das Wasser recht flach ist, findet man hier viele Surfer – sogar im Winter mit dem Fuji-san im Hintergrund!
Hayamas Strand wirkt herb und felsig und beherbergt den Hayama Marina-Yachthafen. Hier können Sie auch im Winter angenehm spazieren gehen und gut essen. Übrigens: Hayama ist nach Tōkyō der zweite Wohnsitz der japanischen Kaiser-Familie. Vielleicht sehen Sie bei Ihrem Ausflug nach Hayama ja einen dunklen Wagen mit Polizei-Eskorte – dann waren Sie ganz in der Nähe eines Mitglieds des Kaiser-Haushaltes! “Japanischer” kann Ihre Reise kaum noch werden.
Kamakura
Steigen Sie am Bahnhof Kamakura aus, den Sie mit der Yokosuka-Linie oder mit der Enoden-Linie erreichen. Besichtigen Sie dann zum Beispiel den Schrein Tsurugaoka Hachiman-gū oder den Großen Buddha, eine 13,35 Meter hohe Bronzestatue. Anschließend können Sie Richtung Strand durch das Küstenstädtchen spazieren oder drei Stationen weiter bis zum Bahnhof Hase fahren.
Der Strand heißt Yuigahama und bietet schwarzen Sand. Von dort sehen Sie die Insel Enoshima mit ihrem Leuchtturm und rechts davon den Fuji-san. Im Sommer finden Feuerwerke auf dem Meer statt – ein spektakuläres Erlebnis!
Enoshima
Enoshima ist eine pittoreske Halbinsel, die in die Sagami-Meeresbucht hineinragt. Fahren Sie mit der Shonan-Shinjuku- oder der Yokosuka-Linie bis Fujisawa und steigen Sie dort in die Linie Enoshima-Dentetsu. Vom Zielbahnhof Enoshima aus laufen Sie über die Landbrücke zur Insel.
Zwischen Enoshima und dem Fuji liegen keine weiteren Buchten, sodass der Blick auf den Berg bei klarer Sicht uneingeschränkt freiliegt. Auch fahren auf Enoshima keine Autos, sodass sich den Besuchern eine sehr ruhige Atmosphäre bietet – und jede Menge Inselkatzen.
3. Vom Bergfuß den Fuji hinaufblicken
Von Tōkyō fahren Sie etwa 2 Stunden ins bergige Vorland des Fuji. Wandern Sie durch die üppige Natur oder genießen Sie die vielen heißen Quellen in einem traditionellen Ryokan!
Hakone
Das beliebte Ausflugsziel auch vieler Japaner an den Wochenenden. Mitten im Fuji-Hakone-Izu-Nationalpark am Ashi-See gelegen, sind Hakone und seine Wälder oft nebenverhangen. Man braucht also ein wenig Glück, um den Fuji von hier zu sehen!
Umso berühmter ist dafür die Ansicht auf den Fuji vom Ashi-See aus, mit dem strahlend roten Torii des Hakone-Schreins vor dem dichten und dunklen Wald. Ein Spaziergang durch den Wald zum Hakone-Schrein lohnt sich immer, seine jährlichen Feierlichkeiten hält der Schrein aber am 1. August ab.
Ein besonderes Erlebnis: Fahren Sie mit einem der drei Hakone-Segelschiffe im Piratenstil über den Ashi-See und erhaschen Sie dabei einen Blick auf den Schrein von Hakone sowie auf den Fuji-san. Wenn Sie die Umgebung erkunden wollen und mit dem Auto unterwegs sind, können Sie über die Mautstraße Ashinoko Skyline in höhere Lage fahren und den Fuji-san von dort betrachten. Für Wanderer bietet sich eine Fahrt mit der Hakone Ropeway an.
Fuji Q Highland
Aus der Achterbahn den Anblick des Fuji genießen? Hier finden Sie den JAPANDIGEST-Artikel zum Vergnügungspark Fuji Q Highland mit Informationen zur Anfahrt nach Fujikawaguchiko, eine der Städte am Fuße des Fuji.
Sengen-jinja
In diesem Schrein können Sie in die Geschichte und Kultur der Verehrung des Berges Fuji eintauchen. Nachdem der Berg im 12. Jahrhundert zur Heimstätte buddhistischer Mönche wurde, sind in seiner Umgebung viele Pilger-Routen, Tempel und Schreine entstanden. Dazu gehört auch der X gebaute Sengen-Schrein – mit vollem Namen Fuji-san Hongū Sengen Taisha.
Als traditioneller Anfangspunkt für die Besteigung des Mount Fuji finden die wichtigsten Feste des Sengen-Schreins Anfang Juli und Anfang September statt. Dann beginnt bzw. schließt die Bergsteig-Saison für den Fuji nämlich.
Besonders spektakulär präsentiert sich die Aussicht auf den Fuji vom Schrein zur Kirschblüte. Die etwa 500 Bäume des Sengen-Schreins blühen Anfang April. Am 5. Mai findet hier außerdem jedes Jahr Yabusame statt – ein Bogenschieß-Wettbewerb, der vom Pferderücken aus ausgetragen wird.
Obwohl der Sengen-Schrein zur Stadt Fujiyoshida gehört, erreichen Sie ihn am besten mit dem Bus von Kawaguchiko aus.
4. Mount Fuji von Unterwegs aus sehen
Für alle, die es eilig haben, gibt es auch einen Anblick-des-Fuji-to-go.
Aus dem Shinkansen-Schnellzug
Von Tōkyō über Kyōto bis Ōsaka verkehrt der Tōkaidō-Shinkansen. Die Strecke ist nach der historischen Fernstraße der Edo-Zeit benannt. Bereits damals war die Tōkaidō Japans am meisten genutzte Strecke – und auch heute nehmen täglich etwa 400.000 Menschen den Shinkansen-Schnellzug in Anspruch, der Japans Hauptstadt mit den Kultur- und Wirtschaftsmetropolen im Westen verbindet.
Wenn Sie Richtung Westen fahren, sollten Sie auf der rechten Wagenseite am Fenster sitzen. Zwischen den Stationen Mishima und Shizuoka haben Sie dann ziemlich lange Aussicht auf den Fuji-san. Auf dem Rückweg von Ōsaka und Kyōto Richtung Tōkyō liegt der Fuji natürlich linker Hand. Beachten Sie, dass die Fenster vieler Shinkansen gebogen sind, sodass Sie die beste Aussicht haben, wenn Sie einen Platz direkt am Fenster gebucht haben.
Aus dem Flugzeug
Wenn Sie über die Flughäfen Haneda und Narita fliegen, haben Sie gute Chancen, aus dem Flugzeug heraus den Fuji-san zu sehen. Erkundigen Sie sich am besten vorher beim Flugpersonal, ob der Berg überquert wird und von wo aus Sie ihn am besten sehen können – die Strecken variieren je nach Flug.
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