Erfrischende Meeresluft und Sandstrand, malerische traditionelle Straßenzüge mit zahlreichen kleinen Läden und vielen vielen Treppen, die zu einem spannenden Shintō-Schrein im Grünen führen sowie ein traumhafter Blick auf den Fuji im Abendlicht und ein beeindruckendes Feuerwerk über dem Meer – all diese Eindrücke verbinde ich mit meinem zugegeben recht kurzen Aufenthalt auf der Halbinsel Enoshima. Zusammen mit meiner Schwester habe ich den Ort vor einigen Jahren mitten im Sommer besucht und denke noch heute gerne an den schönen Nachmittag zurück.
Mit dem Zug von Tōkyō nach Enoshima
Die kleine Halbinsel mit nur etwa 4 km Umfang liegt in der Präfektur Kanagawa, an der Mündung des Katase-Flusses in die Segami-Bucht, und gehört zu dem Ort Fujisawa. Von Tōkyō aus erreicht man sie in etwas über einer Stunde mit dem Zug. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten: Fahren Sie entweder vom Bahnhof Tōkyō aus mit der JR Tokaido-Linie oder von Shinjuku aus mit der JR Shonan-Shinjuku-Linie nach Fujisawa. Dort können Sie in die Enoden-Linie oder in einen Zug der Odakyu Railway umsteigen und nach Enoshima fahren. Alternativ gibt es einen Direktzug von Shinjuku aus nach Enoshima, der von Odakyu Railways betrieben wird. Wir haben uns für letztere Option entschieden und sind mit dem Enoshima Kamakura Free Pass zuerst nach Kamakura und am Nachmittag dann weiter bis nach Enoshima gefahren. Beide Ziele lassen sich hervorragend für einen entspannten Tagesausflug verbinden.
Ein Nachmittag auf Enoshima: Natur, Kultur und Feuerwerk
Was haben wir auf Enoshima gemacht? Nach unserer Ankunft haben wir erst einmal den Strand und das Meer vor der Halbinsel genossen und die Atmosphäre auf uns wirken lassen. Ob Wassersportler oder Spaziergänger – an diesem schwülheißen Tag im August war Enoshima für viele ein Ort, an dem sie der Hitze und Hektik der Großstadt entkommen konnten. Auf Enoshima selbst leben nur einige Hundert Menschen, in ganz Fujisawa etwa 434.000 (Stand 2019). Was auch auffiel: In und um Enoshima waren zahlreiche Yukata-Träger unterwegs und wenig später erfuhren wir, dass am Abend ein Feuerwerk zu sehen sein würde. Was für ein Glück!
Die Stunden davor nutzten wir für ein bisschen Sightseeing. Nachdem wir die Aussicht auf den Fuji bewundert hatten, spazierten wir über die 600 m lange Brücke, die Enoshima mit dem Festland verbindet.
Auf der Halbinsel war jede Menge los. Wir bewunderten die traditionelle Straßenszenerie, die vielen kleinen Läden und Restaurants und stiegen die zahlreichen Treppen hinauf, die zum Enoshima Schrein führten. Dieser liegt nicht nur besonders idyllisch im Grünen und bietet eine tolle Aussicht aufs Meer. Er ist außerdem als einer der drei großen Benzaiten-Schreine bekannt. Hierbei handelt es sich um eine auch im Shintō verehrte, buddhistische Gottheit, die zu den sieben Glücksgöttern gehört. Ihre Statue ist eines der Highlights des Enoshima Schreins.
Übrigens sind im August auf ganz Enoshima gemusterte kleine Laternen aufgestellt, die die Szenerie am Abend beleuchten. Es handelt sich um das Enoshima Toro Lantern Festival, welches einen ganzen Monat lang bestaunt werden kann.
Im Anschluss an unsere kleine Besichtigungstour ging es dann auch schon wieder den Berg hinunter. Schließlich wollten wir auf keinen Fall das Feuerwerk verpassen. Nach einem Abendessen mit ausgezeichnetem Sushi suchten wir uns ein schönes Plätzchen an der Brücke und bewunderten den Sonnenuntergang über dem Fuji. Ein wunderbarer Anblick, der definitv mit dem anschließenden Feuerwerk über dem Meer mithalten konnte.
Was gibt es noch zu sehen?
Innerhalb der kurzen Zeit auf Enoshima konnte ich natürlich nicht alles sehen. Wer mehr Zeit hat, kann zum Beispiel durch den botanischen Garten Enoshima Samuel Cooking Garden spazieren und die Aussicht vom charakteristischen Leucht- und Aussichtsturm Enoshima Sea Candle aus genießen. Außerdem befinden sich auf der Halbinsel die beiden Iwaya Höhlen, die von spiritueller Bedeutung sind. Nicht zuletzt finden Sie auf Enoshima ein Aquarium und jede Menge kulinarische Genüsse. Es lohnt sich also definitiv, den Ort im Rahmen eines entspannten Tagesausflugs zu besuchen.
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