Die “Golden Week” bzw. die Woche, in der ganz Japan auf einmal Urlaub hat, steht bevor! Wer möchte da nicht aus dem stressigen Alltag in der Stadt ausbrechen und ein wenig das Land erkunden?
Für eine kleine Zeitreise in die Edo Zeit empfehle ich das nahe Tōkyō gelegene Kawagoe in Saitama. Hier kann man wunderbar einen Nachmittag im Kimono verbringen (für Neueinsteiger gibt es auch einige Kimono-Verleihe). Neben den wundervoll erhaltenen Gebäuden gibt es hier Schreine und viele kleine Geschäfte, die zum Bummeln einladen – dazu natürlich zahlreiche Cafés und Restaurants.
Ein Stück weiter in die Bergregion kann man in Chichibu in die Natur und Geburtsstätte der Meisen-Kimono eintauchen. Im Meisenkan-Museum kann man nicht nur etwas über die Herstellung von Seide lernen, sondern in Workshops auch selber Hand anlegen. Um die Natur der Region – wie zum Beispiel die Wasserfälle – zu besuchen, empfiehlt sich jedoch ein Auto. Gut per Zug zu erreichen ist dagegen das eine Station entfernte Nagatoro, wo im Sommer auch Feuerwerke und Kanufahrten angeboten werden.
Entlang der Nakasendō, der Bergstrasse – die einst eine wichtige Verbindungsstraße zwischen Kyōto und Edo war – liegt Narai-juku, ein kleines, traditionelles, verträumtes Dorf. Mit wundervoll erhaltenen Häusern im Edo-Stil ist dies wohl eine der besten Kulissen für Fotos im Kimono! Hier werden um 5 Uhr jedoch die Bürgersteige hochgeklappt, daher empfiehlt sich eine Nacht Vollpension in einem der traditionellen Ryokans.
Ähnlich traumhafte Ziele sind Tsumago-juku in der Präfektur Nagano und Magome-juku in Gifu.
Im Westen Japans ist Kurashiki (unweit von Okayama) mein persönlicher Geheimtipp. Diese kleine Stadt war früher eine Warenhausstätte (kura 倉 = Lager) mit Hafen am Fluss. Zwischen den traditionellen Lagerhäusern winden sich kleine Kanäle mit Brücken, Gondeln und Trauerweiden. Der Ort mit seinem reichhaltigen Kulturangebot ist eine Reise im Kimono wirklich wert.
Ein “power spot” ist der Ise Jingū-Schrein in der Präfektur Mie . Der Hauptschrein, um das Jahr 670 eigens für die Sonnengöttin Amaterasu errichtet, ist bis heute der wohl wichtigste Schrein in Japan. Er wird alle 20 Jahre nach Originalplänen und in einer besonderen Bauweise erneuert. In das Innere des Schreinkomplexes darf bis heute nur der Kaiser selbst. Neben dem den Schrein umsäumenden Wald gibt es auch kleine, traditionelle Straßen, die es sich lohnt anzusehen.
Nicht nur zur Hauptreisezeit – auch am Wochenende oder als Tagestour kann man diese Ausflugsziele im Kimono genießen. Viel Spaß bei der Zeitreise!
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