Dieses Museum ist wahrlich kacke, im wahrsten Sinne des Wortes. Ja, sie haben richtig gelesen. In diesem Artikel stellen wir Ihnen eine der populärsten Touristenattraktionen Odaibas vor. Klingt widersprüchlich? Allemal.
Im März 2019 eröffnete in Yokohama ein befristetes Pop-Up-Lokal, das sich rund um die bunte und schillernde Welt von unko drehte. Unko ist umgangssprachlich und bedeutet „Kacke“ oder „Schei**“. Aber keine Sorge, gestunken hat dort gar nichts, denn Japan schafft es, auch die unansehnlichsten Dinge kawaii zu machen.
„MAX UNKO KAWAII“ lautete das Motto: „Maximal niedliches unko“. Zu Recht werden Sie sich fragen, was an Kacke bloß niedlich sein kann und die Antwort lautet: so einiges.
Griff ins Klo? Sicher nicht!
Neonfarbene Häufchen, mit denen man posieren, Fotos schießen und als Souvenir kaufen kann, verschiedene Areale, in denen man auch interaktiv mit unko spielen kann: Kacke soweit das Auge reicht, die Spiel und Spaß für die ganze Familie versprach. Das Konzept ging auf und war so beliebt, dass das Unko Museum eine neue, permanente Heimat in Tōkyōs modernem Unterhaltungsviertel Odaiba gefunden hat. Seit August 2020 können Besucher das Museum im großen Einkaufszentrum DiverCity Tōkyō Plaza besichtigen.
Farbenfrohe Häufchen zum Anfassen
Das Unko Museum ist unterteilt in verschiedene Bereiche, die – wie die offizielle Website auch – nicht an selbstironischen Wortspielen sparen. „Un-stagenic“ bietet viele Foto- und Selfie-Spots mit surrealen fliegenden und schillernden Häufchen, die perfekt für einen fragwürdigen Post auf Ihren Social Media Kanälen geeignet sind.
Im interaktiven Bereich „Un-teractive“ können sowohl Kinder als auch Erwachsene viel Spaß haben, Schei*-Spiele im „Kusogame Center“ (kuso bedeutet Schei**, game vom englischen „game“) spielen oder in virtuelle Kothäufchen treten.
Doch auch für den Kopf bietet das Museum etwas: In der „Un-telligence“ Zone kann man unter anderem von Prominenten gezeichnete Kacke bewundern oder sein ganz eigenes Kunstwerk malen – Hauptsache man taucht ein in die spannende Welt der Darmendprodukte.
Toilettenhumor inklusive
Ein Maskottchen darf selbstverständlich nicht fehlen: Der Schutzengel aller Besucher ist Unberto, dem auch ein eigener Raum gewidmet ist. Passenderweise bewacht er in philosophisch anmutender Pose den Eingang seiner magischen Toilette und lädt die Menschen zu seinem spirituellen „poop power spot“ ein. Er entführt Sie in mysteriöse Welten und bringt nebenbei auch noch Glück.
Die „Unko Factory“, der letzte Stopp der Besucher nach einer die Augen (oder den Darm) öffnenden Erfahrung, ist nicht so schlimm wie es klingt: Im Souvenirshop können Sie für sich und Ihre Liebsten frische Häufchen und andere Geschenke kaufen.
Ein Konzept mit Tiefgang
Wer denkt, dass Kacke nicht zu Gold werden kann, wird im Unko Museum eines anderen belehrt. Es beweist umso mehr, dass in Japan, dem Mekka der Verniedlichung, wirklich alles kawaii sein kann, und dass das auch funktioniert. Schamlos und mit einer gehörigen Portion (schmutzigem) Humor widmet sich das einzigartige Museum einem ansonsten tabuisierten Thema und erreicht, jedem Besucher ein Lachen abzugewinnen, während sie mit bunten Häufchen posieren.
Wenn Sie also nach einer gänzlich neue Erfahrung suchen und mal eine andere Seite von Japans sonst so traditionellen Sehenswürdigkeiten kennenlernen möchten, dann sind Sie im Unko Museum genau richtig. Beschissen wird es sicher nicht.
Allgemeine Informationen
Ort: DiverCity Tōkyō Plaza 2F, 1-1-10 Aomi, Koto-ku, Tōkyō
Öffnungszeiten: Mo-Fr 11-20 Uhr, Sa+So und Feiertage 10-20 Uhr (letzter Einlass 19 Uhr)
Tickets können online im Voraus oder vor Ort mit einer designierten Besuchszeit erworben werden.
Vorbestellte Tickets / Tageskasse
Erwachsene: ab 2.000 Yen
Kinder: ab 1.100 Yen
Weitere Informationen gibt es auf der offiziellen Website des Unko Museums.
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