Tōhoku, die nordöstliche Region der japanischen Hauptinsel Honshū, beherbergt einige der schönsten Natur- und Landschaftsgebiete Japans. Der Frühling ist hier besonders spektakulär, mit einer Vielzahl von Orten, an denen man die Kirschblüte bewundern kann, die in der Regel ein paar Wochen später als in Tōkyō und Kyōto blüht. Schauen Sie sich mit uns die 10 besten Frühlingsorte in Tōhoku an!
10. Ishiwari Zakura (Präfektur Iwate)
Ishiwari Zakura (石割桜), der “felsspaltende Kirschbaum”, ist ein fast 400 Jahre alter Kirschbaum, der aus einem Riss in einem Granitfelsen vor dem Bezirksgericht in Morioka, der Präfekturhauptstadt Iwates, wächst. Der 1923 zum Nationalschatz erklärte Edohigan-Kirschbaum ist 10 m hoch und hat einen Umfang von 4,3 m an der Basis. Aufgrund seiner einzigartigen Lage und seines dynamischen Aussehens ist er einer der beliebtesten Kirschbäume der Region und einer der ersten, die in Iwate blühen und den Frühling einläuten.
9. Hanamiyama-Park (Präfektur Fukushima)
Der Hanamiyama-Park (花見山公園) in der Nähe der Stadt Fukushima ist ein herrlicher Park an einem Berghang, der im Frühling mit einer wunderschönen Blumenpracht bedeckt ist. Er wurde von den örtlichen Landwirten angelegt und 1959 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Frühjahr blühen hier Pflaumen, Kirschen und Forsythien, die den Berg bei voller Blüte in ein zartes Rosa tauchen. Wanderwege klettern die mit Kirschbäumen gesprenkelten Hänge hinauf, wobei sich an klaren Frühlingstagen als zusätzliche Belohnung ein herrlicher Blick auf das schneebedeckte Azuma-Gebirge bietet.
8. Kajō-Park (Präfektur Yamagata)
Der Kajō-Park (霞城公園) befindet sich auf dem ehemaligen Gelände der Burg Yamagata in der Nähe des Zentrums der gleichnamigen Stadt. Der 35,9 Hektar große Park ist ein beliebter Ort, um die Kirschblüte zu bewundern. Im Frühjahr blühen hier rund 1.500 Kirschbäume. Die überwiegende Mehrheit der Bäume gehört zur Sorte Somei Yoshino, die etwa 100 Jahre alt ist. Die nächtliche Kirschblüte kann man sowohl innerhalb als auch außerhalb des Parks in der Nähe der Südseite des Burggrabens beobachten.
7. Hitome Senbonzakura (Präfektur Miyagi)
Die Kirschbäume des Shiroishi-Flusses sind ein Symbol der Tōhoku-Region und ziehen jeden Frühling rund 300.000 Reisende aus ganz Japan an. Dieser berühmte Hanami-Spot beherbergt rund 1.200 Kirschbäume, die sich über den Fluss und die Gehwege wölben und über eine Länge von etwa 8 km rosa-weiße Tunnel bilden. Das Gebiet wird Hitome Senbonzakura (一目千本桜) genannt, wörtlich “1.000 Sakura auf einen Blick”, und ist nur 30 Minuten mit dem Zug vom Bahnhof Sendai entfernt. Neben den wunderschönen Kirschblüten kann man in der Ferne einen herrlichen Blick auf den schneebedeckten Berg Zao und die nachts beleuchteten Sakura genießen.
6. Burg Aizu-Wakamatsu (Präfektur Fukushima)
Die Burg Aizu-Wakamatsu (会津若松城), besser bekannt als Burg Tsuruga (鶴ヶ城), war einst die stärkste Festung in ganz Tōhoku und ist immer noch eine der beeindruckendsten Burgen in der Region, obwohl sie es jetzt nur um eine Rekonstruktion handelt. Die Burg ist von einem beeindruckenden Park mit gepflegten Rasenflächen und über 1.000 Kirschbäumen umgeben, die im Frühjahr das Auge erfreuen. Sie blühen in der Regel Mitte April und bilden einen schönen Kontrast zu dem umgebenden Wassergraben und den Steinmauern der hübschen Burg. Diese gehört weiterhin zu Japans “100 schönsten Burgen” sowie zu den “100 besten Orte zum Betrachten der Kirschblüte”.
5. Die längste Kirschbaumallee der Welt (Präfektur Aomori)
Die längste Kirschbaumallee der Welt (世界一の桜並木) verläuft am südlichen Fuß des Berges Iwaki in der Stadt Hirosaki (Präfektur Aomori). Dieser malerische Abschnitt der Präfekturstraße Nr. 3 ist von rund 6.500 Oyamazakura-Kirschbäumen gesäumt und erstreckt sich über 20 km in Richtung Dake Onsen. Sie erreichen ihre volle Blütezeit in der Regel Ende April oder Anfang Mai, etwa eine Woche nach denen im nahe gelegenen Hirosaki-Burgpark (siehe unten).
4. Kitakami Tenshōchi-Park (Präfektur Iwate)
Die Stadt Kitakami ist berühmt für die Kirschblüten, die im Tenshōchi-Park (北上市立公園展勝地) blühen, einem Stadtpark, in dem 10.000 Kirschbäume und 100.000 Azaleen stehen. Der 2 km lange Weg ist auf beiden Seiten von ihnen gesäumt und wurde zu einem der “100 besten Orte zum Betrachten der Kirschblüte” in Japan gewählt. Scharen von Reisenden strömen jedes Jahr von Mitte April bis Anfang Mai nach Kitakami zum Kitakami Tenshochi Sakura Festival (北上展勝地 さくらまつり), das zum Kindertag (5. Mai) mit bunten Luftschlangen in Form von Karpfen begangen wird. Außerdem gibt es Bootsfahrten und sogar eine Pferdekutsche, die durch die Kirschbaumallee rollt. Der Park ist so schön, dass er als einer der “drei berühmten Kirschblütenspots Tōhokus” (みちのく三大桜名所) ausgewählt wurde.
3. Miharu Takizakura (Präfektur Fukushima)
Der Miharu Takizakura (三春滝桜), wörtlich der “Wasserfall-Kirschbaum von Miharu”, ist ein eingetragener Nationalschatz und einer der “drei großen Kirschbäume” Japans. Dieser uralte Higan-Kirschbaum wird auf ein Alter von über 1.000 Jahren geschätzt und steht in der Gegend von Miharu-machi im Landkreis Tamura (Präfektur Fukushima). Er blüht Mitte bis Ende April, wobei sich seine hellrosa Blüten wie ein Wasserfall von seinen Ästen in alle Richtungen ausbreiten. Der Baum ist 12 m hoch, und die Baumkrone misst an ihrer breitesten Stelle 25 m. Viele Japanerinnen und Japaner halten ihn für den schönsten Kirschbaum des Landes, und rund 300.000 Menschen besuchen jedes Jahr die kleine Bauerngemeinde Miharu, um ihn zu sehen.
2. Kakunodate Samurai-Viertel (Präfektur Akita)
Kakunodate ist eine alte Burgstadt, die wegen ihrer historischen Samurai-Residenzen und der wunderschönen Kirschblüten, die die Straßen säumen, den Spitznamen “Michinokus kleinse Kyōto” trägt (Michinoku ist der alte Name für Tōhoku). Jedes Frühjahr werden die historischen Straßen des Samurai-Viertels zum Kirschblütenfest mit den rosafarbenen Blüten der Trauerkirschbäume geschmückt. Einige der Bäume sind bis zu 200 Jahre alt, und 162 von ihnen gelten sogar als Nationaldenkmal. Die Kirschblüten hier sind so schön, dass sie zusammen mit dem Burgpark in Hirosaki (Präfektur Aomori) und dem Kitakami Tenshōchi-Park in der Präfektur Iwate zu den “drei berühmten Kirschblütenspots Tōhokus” zählen. Entlang des nahe gelegenen Hinokinai-Flusses kann man außerdem mehrere hundert Somei Yoshino-Kirschbäume betrachten.
1. Burg Hirosaki (Präfektur Aomori)
Die Burg Hirosaki bezieht sich nicht nur auf die Burg selbst, sondern auch auf das gesamte Gelände des Hirosaki-Parks, einem der “drei berühmten Kirschblütenspots Tōhokus” sowie Japans im Allgemeinen. Mehr als eine Million Reisende strömen zur Kirschblütenzeit während der Feiertagswoche “Golden Week” Ende April und Anfang Mai in den Park. Er beherbergt rund 2.600 Kirschbäume, die 1903 gepflanzt wurden, und ist ein Ort, an dem man “Kirschblütentunnel” besichtigen und sich auf den mit Blütenblättern gefüllten Gräben in einem romantischen Tretboot entspannen kann. Dies ist wirklich eines der besten Kirschblütenerlebnisse in Japan.
Bitte beachten Sie, dass der Bergfried der Burg wegen Restaurierungsarbeiten vorübergehend etwa 70 m von den Mauern entfernt ist. Der Bergfried soll im Jahr 2025 wieder in seine ursprüngliche Position gebracht werden; andere Bauarbeiten rund um die Burg werden jedoch bis 2028 andauern.
Dieser Artikel wurde ursprünglich auf Englisch bei All About Japan veröffentlicht und von JAPANDIGEST übersetzt und nachbearbeitet.
Verwendet Creative Commons-Lizenzen:
Bildnachweis Header: © flickr / mehmet canli “cherry_blossoms_japan_2-wallpaper-1920×1080” (CC BY-SA 2.0)
Kommentare