Japans Hauptstadt wird niemals langweilig. Man kann Wochen, sogar Jahre dort verbringen und es trotzdem schaffen, immer etwas Neues zu entdecken. Von hochmodernen Wolkenkratzern bis zum kleinen, jahrhundertealten Schrein – die Vielfalt Tōkyōs enttäuscht selten. Doch die große Auswahl an Sehenswürdigkeiten kann überwältigend wirken, was sollte man auf jeden Fall gesehen haben, was kann vielleicht für den nächsten Besuch warten? Es empfiehlt sich, sich vor Reiseantritt genau zu informieren, wohin man gehen möchte. Wir machen es Ihnen etwas leichter und stellen 20 Sehenswürdigkeiten vor, die auf jeder To Do-Liste der allerersten Tōkyō-Reise stehen sollten!
1. Panorama-Ansichten: Tokyo Skytree
Beginnen wir groß: 634 Meter streckt sich der Tokyo Skytree in die Höhe und macht seinem Namen alle Ehre. Das neue, moderne Wahrzeichen der Millionenmetropole wurde 2012 fertiggestellt und gilt als der aktuell höchste Turm sowie als das dritthöchste Bauwerk der Erde. Der Fernseh- und Rundfunksendeturm befindet sich im Bezirk Sumida, ganz in der Nähe des gleichnamigen Flusses und des beliebten Vergnügungsviertels Asakusa. Bei Nacht wird der Tokyo Skytree in bunten Farben beleuchtet. Von den zwei Skydecks auf jeweils 350 bzw. 450 Metern Höhe erhält man ein fantastisches Panorama auf die Hauptstadt und die Kantō-Region – bei gutem Wetter sieht man sogar den heiligen Berg Fuji. Glasbodenabschnitte sorgen für zusätzlichen Nervenkitzel.
Um den Skytree herum wird ebenfalls für Unterhaltung gesorgt: Im Einkaufszentrum Tokyo Solamachi können Besucherinnen und Besucher in über 300 Geschäften und Restaurants nach Herzenslust shoppen. Auch die offiziellen Shops vom Studio Ghibli, Pokémon oder Hello Kitty lassen Kinder- wie Fanherzen höher schlagen.
2. Tokyo Tower & Zōjōji-Tempel
Bevor der Tokyo Skytree ihn als höchstes Gebäude Tōkyōs ablöste, zog es die Touristen zum ikonischen Tokyo Tower, um die Stadt von oben zu sehen. Als Symbol für die Wiedergeburt der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er 1958 nach dem Vorbild des Eiffelturms im Shiba-Park (Bezirk Minato) erbaut. Das Bauwerk ist 333 Meter hoch und ein nicht wegzudenkender Teil der Tōkyōter Skyline. Jährlich zieht es etwa drei Millionen Besucher auf den Fernseh- und Radioturm.
Vom Tokyo Tower in wenigen Gehminuten zu erreichen befindet sich ein kleiner Gemeintipp: Der buddhistische Zōjōji-Tempel bietet eine Möglichkeit dem Trubel der Stadt kurz zu entfliehen, während man gleichzeitig von ihr umgeben ist. In der Edo-Zeit (1603-1868) diente er als Familientempel des Tokugawa-Clans, doch fiel er sowohl mehreren Bränden als auch den Bomben des Zweiten Weltkrieges zum Opfer. Glücklicherweise konnte der Zōjōji größtenteils wieder aufgebaut werden. Hinter der Haupthalle des über 600 Jahre alten Tempels dominiert der Tokyo Tower und zeigt, wie harmonisch Altes und Modernes in Tōkyō zusammenfließen.
3. Spaziergänge im Ueno-Park
Im Herzen des Stadtteils Ueno, welches zu Japans “Shitamachi” (wörtlich “untere Stadt”, der frühere Stadtkern des alten Edo) gehört, liegt ein weitläufiger Park, der jährlich Millionen Besucher anzieht. 1873 wurde der Ueno-Park als einer der ersten öffentlichen Parks der Stadt angelegt. Im Park und in dessen Nähe befinden sich viele spannende Attraktionen, wie der für seine Pandas berühmte Ueno-Zoo, das Nationalmuseum Tōkyō sowie viele weitere Geschichts- und Kunstmuseen. Auch der kleine, aber historisch wertvolle Ueno-Tōshōgū-Schrein sowie der Benten-dō-Tempel in der Mitte des nahegelegenen Shinobazu-Teichs (auf dem sich exzellente Tretboottouren machen lassen) sind einen Abstecher wert.
Die Hauptattraktion ist jedoch der Park selbst, besonders Mitte bis Ende März, wenn an der mit 800 Kirschbäumen gesäumten Allee zartrosa und weiße Kirschblüten in ihrer vollen Pracht zu sehen sind. Seit langem gilt der Park als einer der beliebtesten und besten Orte Tōkyōs für das Hanami, die Kirschblütenschau. Besonders an den Wochenenden versammeln sich Familie und Freunde mit Picknickdecken und leckeren Bentō-Lunchboxen unter den Bäumen, um den Tag zu verbringen. Vorsicht, daher wird es zu dieser Zeit extrem voll!
4. Meiji-Schrein & Harajuku
Der Meiji-Schrein, auch Meiji-jingū genannt, ist dem Meiji-Kaiser und seiner Frau, Kaiserin Shōken, gewidmet, zu dem ein Besuch absolut Pflicht ist. Der Schrein liegt in der Mitte eines großen bewaldeten Gebietes im Bezirk Shibuya. Der Weg führt durch mehrere beeindruckende torii-Schreintore und ruhige Natur. Im Juni, wenn im kaiserlichen Garten die Schwertlilien blühen, ist ein Besuch besonders empfehlenswert. In den ersten Tagen des neuen Jahres verzeichnet der Schrein bis zu fünf Millionen Besucher, die dort für Glück im neuen Jahr beten.
Der Schrein wurde 1920 fertiggestellt und nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut. Ein kleines Museum informiert über die Geschichte des Meiji-Schreins und mehrere Cafés und Restaurants bieten Erfrischungen nach einem Spaziergang durch das Gelände. Besonders fotogen sind die dutzenden aufeinander getürmten Sake-Fässer, die von lokalen Brauereien gespendet wurden. Wer noch weiter spazieren möchte, kann im angrenzenden Yoyogi-Park die Natur der Großstadt genießen – oder aber auf der belebten Takeshita Street in Harajuku direkt gegenüber in verrückte Jugendkultur eintauchen und nach Herzenslust shoppen gehen!
5. Ein Besuch im Origami Kaikan
Origami-Fans kommen im Ochanomizu Origami Kaikan voll auf ihre Kosten. Teils Einzelhandelsgeschäft, teils Werkstadt, teils Schule – die Einrichtung stets ganz im Zeichen der Papierfaltkunst. 1858 wurde es als Färberei für traditionelles japanisches Papier, washi, im Viertel Ochanomizu gegründet. Heute kann man dort Workshops und Ausstellungen rund um Origami besuchen sowie edle und hochwertige Papier-Sets zum Falten erwerben. Vielen dieser Sets ist im Übrigen eine englische Anleitung beigelegt, sodass auch ausländische Touristen unkompliziert Hand anlegen können. Kunstvolle Origami-Tiere und imposante dreidimensionale Exponate wie Puppen und Blumen-Bouquets begeistern Besucher. Der Eintritt zu den Ausstellungen ist kostenlos!
6. Fake Food und Kochmesser: Kappabashi Dōgugai
Zwischen Asakusa und Ueno befindet sich seit 1912 die Einkaufsstraße Kappabashi Dōgugai. Profi- wie Hobbyköche werden frohlocken, denn sie ist in Japan bekannt für die zahlreichen Läden des Küchenbedarfs. Über 170 Geschäfte bedienen jeden erdenklichen Gastronomenwunsch, von hochwertigen Messern und Geschirr bis hin zu Elektronik und anderen Küchenhelfern. Die Besucher werden beschützt von einer riesigen Statue eines Kochs mit weißer Kochmütze. Das Maskottchen der Gegend ist jedoch der Kappa, ein Wasser-Fabelwesen aus der japanischen Mythologie.
Besonders berühmt sind die „Food Samples“: Wer in Japan schon einmal nach einem passenden Restaurant gesucht hat, der wird wissen, dass viele von ihnen ihr Menü in Form von Plastik-Nachbildungen in den Schaufenstern präsentieren. Auf der Kappabashi Dōgugai finden sich diese in allen möglichen Formen und Größen und es gibt sogar Workshops, um selbst Food Samples zu kreieren.
7. Jugendkultur und Konsum: Shibuya
Die ikonische Kreuzung, über die während einer einzigen Ampelphase tausende Menschen gleichzeitig laufen, haben Sie mit Sicherheit schon einmal in den Nachrichten gesehen. Shibuya ist das pulsierende Herzstück der Stadt, in der Jugendkultur, Konsum und Geschäftigkeit aufeinander treffen. Da ist es kein Wunder, dass es sich dort wunderbar einkaufen und günstig schlemmen lässt!
Neben der Kreuzung befindet sich direkt am Eingang der JR Station Shibuya die berühmte Statue von Hachikō. Die Geschichte des treuen Akita-Hundes, der auch viele Jahre nach dem Tod seines Herrchens jeden Tag geduldig auf dessen Rückkehr wartete, berührt noch heute die Herzen vieler Menschen. Die Statue ist zudem zu einem beliebten Treffpunkt geworden – wer sich mit Freunden in Shibuya verabredet, sagt häufig: “Treffen wir uns bei Hachikō!”.
Fantastische Ausblicke bietet die Shibuya Sky Aussichtsplattform im Gebäude des Shibuya Scramble Square. Mit 229 Metern Höhe bietet das 2019 eröffnete Hochhaus eine 360 Grad Panorama-Aussicht auf das gesamte Tōkyō und darüber hinaus.
8. Luxus-Viertel Ginza
Von Shibuya aus erreicht man mit der Yamanote-Linie relativ leicht das Luxus-Einkaufsviertel Ginza. Von der JR Station Shinbashi sind es nur wenige Gehminuten, um entweder die Lust nach hochwertigen Markenprodukten zu stillen oder aber den Geldbeutel zum Weinen zu bringen. Auf dem Gelände einer Münzstätte aus der Edo-Zeit erbaut, ist das elegante Ginza ein historisches Viertel, in dem sich einige von Tōkyōs ältesten Kaufhäusern befinden. Neben großen internationalen Marken bieten auch kleine Boutiquen und feine Bistros ihre Waren an. Die traditionsreichen Geschäfte haben mittlerweile moderne Konkurrenz mit dem Einkaufszentrum Ginza Six und dem Tokyu Plaza Ginza bekommen. Besonders am Wochenende lohnt sich ein Besuch – auch wenn die Menschenmassen nicht zu unterschätzen sind, kann man an diesen Tagen ausgiebig flanieren, da die Durchgangsstraßen für den Autoverkehr gesperrt werden.
In Ginza befindet sich zudem das prunkvolle Theaterhaus Kabukiza, welches sich der traditionellen Darstellungskunst des Kabuki verschrieben hat, und auch andere Kunstmuseen wie die Shiseido Gallery, die Ginza Graphic Gallery und das glamouröse Maison de Hermes bieten faszinierende Ausflugsmöglichkeiten.
9. Der Kaiserpalast & die Ost-Gärten
Tōkyō ist der Sitz des kaiserlichen Palastes und das in einem der wichtigsten Geschäftsviertel, in Chiyoda. Nur 10 Minuten vom Bahnhof Tōkyō und dem Finanzbezirk Marunouchi entfernt erstreckt sich der Wohnsitz der Kaiserfamilie, wo einst die Burg Edo gestanden hatte. Das Innere des Palastes ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, doch die umliegenden Gärten und Parkanlagen laden zum Spazieren ein. Einen Teil des inneren Palastgeländes kann man nur im Rahmen von Führungen besichtigen, die zweimal täglich (außer sonntags und montags) in japanischer und englischer Sprache stattfinden. Besonders die Ost-Gärten werden für ihre üppigen Kirschblütenbäume und die Ahornbäume, die im Herbst feuerrot aufleuchten, geschätzt.
10. Vergnügungsviertel Asakusa
Asakusa gehört wie Ueno zur Tōkyōter “Shitamachi” und ist möglicherweise sogar noch berühmter – zumindest, was die Beliebtheit unter Touristen angeht. Das Viertel ist Heimat des ältesten Tempels Tōkyōs, dem Sensōji. Am markanten Donnertor (Kaminari-mon) vorbei, durch die belebte Nakamise-Einkaufsstraße und neben der rot leuchtenden fünfstöckigen Pagode befindet sich das Hauptgebäude des Tempels, an dem die Besucher:innen für Glück und Reichtum beten. In der direkten Umgebung reihen sich traditionelle Gassen, zahlreiche Stände mit Souvenirs und typisch japanischen Süßigkeiten sowie Handwerksstätten, in denen man traditionelles Kunsthandwerk bestaunen kann. Ningyoyaki und Kaminari Okoshi sind traditionelle Süßwaren, für die Asakusa landesweit berühmt ist! Ganz in der Nähe befindet sich der Sumida-Fluss, auf dem man wunderbare Bootstouren machen kann, sowie der Tokyo Skytree. Eines der wichtigsten Festivals der Stadt, das Sanja Matsuri, findet ebenfalls in Asakusa statt.
Um zu beobachten, wie harmonisch die zwei Religionen des Shintoismus und des Buddhismus in Japan koexistieren, können Sie den direkt neben dem Sensōji-Tempel liegenden Asakusa-Schrein besuchen. Vergleichsweise klein und unspektakulär, bietet der Schrein dennoch eine interessante Geschichte und schöne Glücksbringer zum Mitnehmen. Ein ganz anderes Erlebnis ist der Retro-Themenpark Hanayashiki, angeblich der älteste Vergnügungspark Japans aus dem Jahre 1853, mit seinen kleinen, aber feinen Achterbahnen.
11. Auf den Punkt gebracht: Yayoi Kusama Museum
2017 eröffnete das Museum von Kusama Yayoi. Es stellt die beispiellosen Werke der japanischen Avantgarde-Künstlerin in jeweils zwei Ausstellungen pro Jahr aus. Die 1929 in der Präfektur Nagano geborene Künstlerin erlebte schon als Kind visuelle und auditive Halluzinationen und begann mit der Kreation von Bildern mit Netz- und Punktmustern. Ihre Kunst feierte international große Erfolge, was Kusama Yayoi zu einer der bedeutendsten japanischen Künstlerinnen der Neuzeit macht. Für Kunstkenner:innen und -liebhaber:innen ist das Museum eine tolle Möglichkeit, eine andere Seite japanischer Kunst zu erleben.
Achtung: Tickets müssen vor dem Besuch über die Website des Museums erworben werden, es gibt keine Tageskasse.
12. Shopping und Unterhaltung in Odaiba
Das Unterhaltungs- und Vergnügungsviertel Odaiba lädt vor allem zum Shoppen und Spaziergängen am Strand ein. Die künstliche Insel diente früher zu Verteidigungszwecken, heute strotzt sie vor modernen Einkaufszentren, Messe- und Konzerthallen. Der Hauptsitz des großen japanischen Fernsehsenders Fuji TV ist an seinem markanten silbernen Gebäude mit der Kugel in der Mitte – im Übrigen eine Aussichtsplattform – zu erkennen. In der Nähe kann man die kleine Schwester der Freiheitsstatue vor der Kulisse der ikonischen Rainbow Bridge besichtigen, die, wie der Name schon verrät, bei Nacht u. a. in Regenbogenfarben beleuchtet wird.
Odaiba hat diverse Attraktionen zu bieten, z. B. das Nationale Museum für Zukunftsforschung und Innovation (Miraikan), das Odaiba Takoyaki Museum sowie den Toyosu-Fischmarkt. Mit der voll automatisierten Yurikamome-Linie kommt man von der Station Shinbashi direkt in das Zentrum des Vergnügungsviertels und fährt dabei bequem über die Bucht von Tōkyō.
13. Digitale Magie im teamLab Borderless & teamLab Planets
Obwohl die Ausstellungen um das Künstlerkollektiv teamLab erst 2018 zum ersten Mal eröffnet wurden, haben sie bereits nach kurzer Zeit absoluten Kultstatus erreicht und gelten als eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Tōkyō. Die farbenprächtigen, interaktiven Welten, die mit innovativer Technologie und Animationskunst erschaffen werden, lassen Besucher in Magie und Faszination eintauchen. TeamLab Borderless ist seit Ende August 2022 geschlossen – doch keine Sorge, eine Neueröffnung im Viertel Roppongi-Toranomon 2023 ist bereits geplant.
Bis dahin kann man sich stattdessen zum teamLab Planets, begeben, welche sich ganz in der Nähe des Toyosu-Fischmarktes, bei der Station Shin-Toyosu befindet. Der Besuch dort wird im Übrigen barfuß genossen, denn Schuhe und Socken sind nicht erlaubt. Außerdem sind einige Exponate mit kniehohem Wasser gefüllt – die richtige Kleidung muss also sorgfältig ausgewählt werden. Übrigens: 2024 eröffnet teamLab seinen ersten deutschen Ableger in Hamburg. Wir sind gespannt!
14. Das Grüne im Grauen: Koishikawa Korakuen
Der Koishikawa Korakuen gilt als der schönste japanische Landschaftsgarten in Tōkyō. Besucher:innen erwartet hier ästhetische Schönheit mit Einflüssen aus China, die im Laufe der Jahreszeiten stets andere Eindrücke präsentieren. Der Garten wurde 1669 fertiggestellt und enthält viele Nachbildungen berühmter japanischer und chinesischer Landschaften, die sich in Miniaturhügeln, Teichen und Bäumen widerspiegeln. Zur Kirschblüten- und Herbstlaubzeit zeigt sich der Koishikawa Korakuen von seiner besten Seite, umgeben von modernen Hochhäusern und sogar dem Freizeitpark Tokyo Dome City. Vom Bahnhof Iidabashi oder Suidōbashi ist der Garten nur wenige Gehminuten entfernt.
15. Japanischer Flohmarkt: Oedo Antique Market
Wer keine Lust auf Einkaufszentren und Luxusgeschäfte hat, findet auf dem Oedo Antique Market vielleicht das nächste Schmuckstück für das heimische Wohnzimmer. Jeden ersten und dritten Sonntag im Monat bieten im Innenhof des Tokyo International Forum bis zu 250 professionelle Händler:innen ihre Waren an. Der Antik-Flohmarkt, den es seit 2003 gibt, ist der größte Outdoor-Flohmarkt Japans und sicherlich ein interessanter Anblick zwischen den futuristischen Stahl- und Glaskonstruktionen seines Standortes. Wie der Name schon sagt, kann man hier vor allem Antiquitäten entdecken, unter denen sich sicherlich das ein oder andere Prunkstück an Mode, Deko, Keramik oder Möbeln findet. Die Preise variieren stark, doch mit Feilschen kommen Sie (leider) nicht weit: Anders als auf den uns bekannten Flohmärkten sind die Preise fix und werden nicht verhandelt. Auch Waffen, wie etwa ein Samurai-Schwert, werden Sie dort nicht finden.
Das Tokyo International Forum liegt direkt an der Station Yurakuchō oder einige Gehminuten von der Station Tōkyō entfernt. Der Eintritt ist frei. An Regentagen kann der Flohmarkt abgesagt werden, am besten informieren Sie sich auf der offiziellen Website kurzfristig über die Veranstaltungszeiten.
16. Spiritualität und Meeresbrisen: Tsukiji
Das Viertel Tsukiji kennen die meisten Ausländer vermutlich wegen des gleichnamigen Tsukiji-Fischmarktes, einst der größte Fisch- und Meeresfrüchtemarkt auf der Welt. 1935 eröffnete dieser seine Pforten, nachdem das Kantō-Erdbeben von 1923 seinen Vorgänger zerstörte. Dort wurden über 700 verschiedene Produkte rund um Fisch und Meeresfrüchte angeboten. Berühmt waren die morgendlichen Auktionen, bei denen frisch gefangene Thunfische für teilweise Tausende Euro versteigert wurden. Nicht ganz unumstritten war der Umzug des Fischmarktes nach Toyosu, war der Standort doch wegen seiner verunreinigten Böden stark kritisiert worden. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten eröffnete 2018 der modernere Toyosu-Fischmarkt, der auch für Besucher:innen zugänglich ist.
Auch wenn Tsukiji um eine ikonische Sehenswürdigkeit ärmer geworden ist, hat es seinen rustikalen Charme nicht verloren. So ist die Gegend, welche direkt an der Bucht von Tōkyō liegt, bekannt für ihre Sushi-Lokale, die sich durch ausgezeichnete Qualität und besonders frischen Fisch auszeichnen. Der Tsukiji Honganji mag einer der außergewöhnlichsten buddhistischen Tempel Japans sein, da sein Baustil an dem hinduistischer Tempel angelehnt ist. Der vergoldete Innenraum mit Art-Deco-Beleuchtung ist sogar mit einer deutschen Orgel ausgestattet. In wenigen Gehminuten erreichen Sie von Tsukiji aus den Hamarikyu-Landschaftsgarten und das Luxus-Shoppingviertel Ginza.
17. Aufregendes Nachtleben in Shinjuku
In Shinjuku erleben Sie bei Tag und Nacht volles Programm: Während man tagsüber durch diese riesigen Einkaufsstraßen und Geschäfte zwischen hohen Wolkenkratzern schlendern und nach Herzenslust einkaufen gehen kann, verwandelt sich das Viertel bei Nacht in ein neonbeleuchtetes Labyrinth aus Bars und Restaurants. Das Viertel Kabukichō, vor allem als Rotlichtviertel bekannt, befindet sich direkt hinter dem Ostausgang des Bahnhofes, und bietet eine Vielzahl an Izakaya- und Karaoke-Bars, Hostessenclubs und Hotels. Das Netzwerk aus sechs engen Gassen, die Shinjuku Golden Gai, ist ein besonderer Geheimtipp: Dort tummeln sich 200 winzige Stände und Bars, bei denen man eine ungeschliffene Seite von Tōkyōs Nachtleben erfahren kann. Allerdings ist Vorsicht geboten: Es gibt Lokale, die keine Ausländer:innen als Gäste wünschen, sondern die begrenzten Plätze für Stammkunden reservieren. Auch ist das Fotografieren in der Golden Gai ohne vorherige Erlaubnis untersagt, da es sich um Privatgelände handelt!
Im Tōkyō Metropolitan Government Office Building, der Sitz der Präfekturverwaltung, erhält man vom 45. Stockwerk aus einen fantastischen Blick auf die Großstadt – und das kostenlos! Im gepflegten Shinjuku Gyōen-Park lassen sich vor allem im Frühling die herrlichen Kirschblüten genießen. Der Bahnhof Shinjuku ist im Übrigen schon eine Erfahrung selbst: Die über 200 Ein- und Ausgänge und Millionen Fahrgäste täglich machen ihn zu einem der am meisten frequentierten Bahnhöfe der Welt.
18. Rote Tore in der Stadt: Hie-Schrein
Auch wenn es im Stadtgebiet von Tōkyō viele Schreine und Tempel gibt, so ist der Hie-Schrein südwestlich vom Kaiserpalast und nahe der Station Akasaka ein kleiner Geheimtipp. Seine Ursprünge liegen im 15. Jahrhundert und ist dem Gott des Berges, Hiei-zan, sowie der Urgöttin Izanami gewidmet. Auf einem Hügel gelegen führen viele Treppen zum Hauptgebäude, umsäumt von vielen kleinen Affenstatuen. Eine weitere steile Treppe wird umsäumt von hunderten roten torii-Toren, die an den berühmten Fushimi Inari Taisha in Kyōto erinnern – großartige Fotomotive sind hier garantiert! Im Juni findet am Hie-Schrein außerdem das bekannte Sannō-Festival, eines der wichtigsten Festivals Tōkyōs, statt.
19. Vintage-Feeling pur: Daikanyama
Zwischen den Vierteln Shibuya, Ebisu und Nakameguro gibt es ein kleines Fleckchen, in dem sich herrlich brunchen lässt. Das angesagte Viertel Daikanyama begeistert vor allem Mode-Liebhaber mit exklusiven Modeboutiquen und hippen Cafés. Craft-Bierbrauereien, Vintage-Buchläden oder Feinkostläden, dort werden die erlesenen Geschmäcker von Kennern bedient. Dort lässt es sich wunderbar bummeln und spazieren, während man gleichzeitig eine völlig andere Seite Tōkyōs kennenlernen kann. Vielleicht laufen Sie auch dem ein oder anderen Promi oder Model auf dem Weg! Tipp: Im Saigoyama-Park kann man einen tollen Blick auf die Stadt werfen – besonders zur Kirschblütenzeit ein Muss!
20. Wandern auf dem Takao
Tōkyō ist eine aufregende Großstadt, doch zu viel des Guten kann durchaus anstrengend werden. Wie wäre es mit einer entspannten Wanderung, um dem Trubel für einen Tag zu entkommen? Der Berg Takao ist eines der beliebtesten Naturerholungsgebiete der Präfektur Tōkyō und eignet sich wegen seiner Nähe zur Stadt wunderbar für einen Tagesausflug. Eine Bahnfahrt vom Bahnhof Shinjuku aus dauert ca. 50 Minuten. Besonders im Frühjahr und Herbst ist der Takao äußerst beliebt, da sich dort unzählige Kirschbäume befinden, die im März und April ihre ikonische Blütenpracht zeigen. Im November werden die Wälder in Rot- und Goldtöne getaucht.
Zum Gipfel des 599 Meter hohen Bergen führen viele Wege (dafür sollte man ca. 1 bis 2 Stunden einplanen) und mit etwas Glück erhält man von dort einen fantastischen Blick auf den heiligen Berg Fuji (wer am frühen Morgen zur Wanderung aufbricht, hat bessere Chancen!). Dort befindet sich auch der farbenprächtige Takaosan-Yakuōin-Tempel, der im 8. Jahrhundert gegründet wurde und den mystischen Tengu-Geistern gewidmet ist. Eine weitere Attraktion ist der Affenpark, in dem man Japanmakaken in ihrem natürlichen Umfeld beobachten kann.
Tipp: Da ein Ausflug auf den Takao so beliebt ist, empfiehlt es sich, unter der Woche dorthin zu fahren!
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