Ryota Teruya macht den Anfang der Reihe “Mein Okinawa”. Er wohnt im ländlich geprägten Yomitan nördlich von Naha, wo er die gemütliche Familienpension Ryūkyū-An betreibt. Wandeln Sie auf seinen Pfaden und entdecken Sie neue Seiten Okinawas!
Lieblingsplatz
Kap Manza in Onna bei Yomitan wegen seiner ungewöhnlichen Felsenlandschaft, die mich an ein Elefantengesicht erinnert. Dort ist es wunderschön bei Sonnenuntergang, was auch viele Touristen anzieht.
Feste
Das Yomitan-Festival, am ersten Wochenende im November. Man kann sich das Bühnenstück Taiki über eine legendäre Persönlichkeit aus Yomitan anschauen: Taiki setzte im 14. Jahrhundert den Handel mit China in Bewegung, weshalb er auch als „Gott der Händler“ verehrt wird. Mir gefällt das Schauspiel, weil es die Geschichte von Ryūkyū, also dem alten Okinawa, erzählt.
Mitte Juni treffen wir uns mit der Familie am Ahnengrab zum Shimi-Fest. Wir beten für die Verstorbenen und feiern vor Ort nach traditionellem Brauch. Ich freue mich jedes Mal darauf, meine Verwandten zu sehen – und natürlich ebenso auf den Festtagsschmaus im Grünen.
Im August, wenn wir für drei Tage das O-Bon-Fest feiern, dann kommen nach altem Glauben sogar die Urahnen zu Besuch aus dem Himmel. Wir versammeln uns mit der Familie vor dem Hausaltar und beten für sie. So kann ich mich mit meinen Ahnen verbunden fühlen. Außerdem gibt es zu O-Bon die traditionellen Eisā-Paraden エイサー mit Trommeln und Sanshin-Musik 三線. Ich spiele dieses Saiteninstrument selbst und höre auch gern anderen zu.
Typisch Okinawa
Ich mag, dass die Leute hier an das Motto „Einmal getroffen, sind wir wie Brüder und Schwestern“ glauben. Viele alte Volkslieder erzählen von diesem Ichariba-chode. Wenn es die Praxis überall auf der Welt gäbe, würde es keine Kriege geben!
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