Die Brücke wurde ursprünglich 1673 errichtet, um die Hügelburg des Kikkawa-Clans, der Iwakuni damals regierte, mit der Stadt auf der anderen Seite des Flusses Nishiki zu verbinden. Das Design diente dazu, die Brücke vor den regelmäßigen Überschwemmungen zu schützen, denen schon andere Brücken erlegen waren. Doch auch die Kintai-Brücke war nicht immun gegen die zerstörerischen Kräfte der Natur. Bereits nach einem Jahr wurde sie davon geschwemmt und die Version, die heute den Fluss überspannt, ist bereits die vierte Brücke.
Doch dank innovativer Bautechniken, die von Generationen von Handwerkern weitergegeben worden sind, und einem Programm systematischen Wiederaufbaus haben die Brücken zahlreiche Taifune, Überflutungen und Erdbeben überstanden, ohne kritische Schäden davonzutragen. Erstaunlicherweise wurde bis zum letzten Neuaufbau (in den frühen 1990er Jahren) komplett auf die Nutzung von Nägeln verzichtet. Bis zur Meiji-Restauration 1868, die das Feudalsystem in Japan abschaffte, war die Nutzung der Brücke nur den Fürsten und deren Vasallen gestattet.
Heute zählt die Kintai-Brücke zu Iwakunis größten Touristenattraktionen und für ein kleines Entgelt kann jeder den Fußspuren der Fürsten und Samurai folgen. Die Gebühr lohnt sich, aber die Stufen sind steil und man muss gut auf seine Schritte achten.
Inmitten dieser malerischen Szenerie finden jedes Jahr zahlreiche saisonale Feste statt. Zu Frühlingsbeginn ist die Gegend ein wunderbarer Ort, bei einem Hanami die Kirschblüten zu beschauen.
Jährlich findet am 29. April das Kintai-Brücken-Festival statt, mit welchem die Anwohner ihren Ahnen gegenüber, die die Brücke errichteten, Dankbarkeit ausdrücken. Zu diesem Anlass werden Paraden und Schießkunst mit altertümlichen Feuerwaffen von lokalen Richtschützen in historischen Gewändern vorgeführt. Am ersten Sonntag im August wird das beeindruckende Nishiki-Flusswasser-Feuerwerk abgehalten und von Juni bis August finden Demonstrationen traditioneller Kormoranfischerei aus der Edo-Zeit statt.
In der Umgebung der Brücke finden sich auch die Rekonstruktion der Iwakuni-Burg auf dem Berghügel, altertümliche Samurai-Behausungen, der Kikkō-Park und ein Museum zu Iwakunis weißen Schlangen, die von der japanischen Regierung zu besonderen Nationalschätzen erhoben worden sind.
So erreichen Sie die Kintai-Brücke
Mit den Zug: Mit dem Lokalzug der Sanyo-Linie erreichen Sie Iwakuni innerhalb von 45 Minuten von Hiroshima aus. Vom Bahnhof JR Iwakuni ist die Kintai-Brücke eine 20minütige Busfahrt (¥240) entfernt.
Mit dem Bus: Einmal pro Stunde fährt ein Bus vom Hiroshima Bus Center bis zur Kintai-Brücke und weiter zum Bahnhof JR Iwakuni. Die Busfahrt dauert rund eine Stunde (¥930) und führt entlang der Küste mit einer zauberhaften Sicht auf Miyajima.
Dieser Artikel wurde am 07. Mai 2012 von GetHiroshima publiziert und für die Veröffentlichung auf JAPANDIGEST nachbearbeitet.
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