Von wunderschönen Landschaften in der Dämmerung über die Weihnachtsbeleuchtung bis hin zum nächtlichen Industriepanorama – nachts offenbaren Städte dank ihrer vielen Lichter ein ganz anderes Gesicht als zur Mittagszeit. Lichter, die am Tage gar nicht sichtbar waren, leuchten nun umso mehr und tauchen die Landschaft in bunte Farben. In der Stadt gibt es verschiedenste Arten von Lichtquellen, sowohl bewegliche als auch unbewegliche, und mit speziellen Aufnahmetechniken kann man diese schön bis dramatisch in Szene setzen. Wie kann man Unsichtbares besser sichtbar machen als anhand der nächtlichen Lichter, die ein wunderbares Fotomotiv darstellen?
Futuristisches Yokohama
Ich habe mich direkt unter das Riesenrad in Yokohamas Hafenbezirk Minato Mirai gestellt und mit einem Zoomobjektiv und Langzeitbelichtung einen maximalen Zoomeffekt erzielt. Da die Beleuchtung hier alle paar Minuten wechselt, war das Ziel diese lebhafte und bunte Variante einzufangen.
Dasselbe Riesenrad noch einmal in Frontansicht und wieder mit Langzeitbelichtung und Zoomeffekt. Der Trick ist hier, ein fest stehendes Dreibeinstativ oder ein schwenkbares Stativgewinde zu verwenden, um die Aufnahme auf keinen Fall zu verwackeln. Wie an der Uhrzeit zu erkennen ist, wurde bewusst die Belichtungszeit angepasst, um den Minutenwechsel abzubilden.
Im Vergnügungspark habe ich mich so dicht wie möglich an die Gondeln der Seilbahn gestellt. Da ich mit einem Fischaugenobjektiv eine Senkrechtaufnahme gemacht habe, ist sogar das Gebäude hinter mir mit im Bild. Die Lichter der Gondeln zeichnen sich auf der Aufnahme als Lichtschweife ab, die das gesamte Bild ausfüllen.
Industriegebiet von Yokkaichi
In Yokkaichi (Präfektur Mie), einem der führenden Industriegebiete Japans, gibt es eine Aussichtsplattform mit Blick auf die Fabrikanlagen, von der aus die Aufnahme gemacht wurde. Die nach wie vor vorhandenen Quecksilberlampen mit ihrem sonderbaren grünlichen Licht und die bernsteinfarbenen Wolfram-Glühlichter sind sehr schön und schaffen eine Atmosphäre, die eher an eine futuristische Stadt als an Fabrikanlagen erinnert.
Die bunten Lichter Shinjukus
Hier handelt es sich um eine Kreuzung auf dem Metropolitan Expressway in Tōkyōs Stadtteil Shinjuku, der aus der Froschperspektive aufgenommen wurde. Die extreme Deformierung der Straße entstand durch die Verwendung eines Fischaugenobjektivs. Um die gewünschte Lichtspur am oberen Rand des Bildes zu erzielen, wartete ich über eine Stunde darauf, dass ein Lastwagen die der Kamera am nächsten gelegene Fahrbahn entlangfuhr.
Mystisches und schrilles Ōsaka
Dieses im Viertel Shinsekai aufgenommene Bild steht für Ōsaka, wie man es von früher kennt. Die Stadt hat zwar auch noch eine tiefgründigere Seite, aber die schrillen Fassaden wirken seltsam beruhigend. Da ich mit leerem Magen fotografierte, lenkten mich die Düfte der vielen Kushi-katsu-Stände (auch als Kushi-age bekannt) etwas ab, aber ich hatte immer noch genug Power.
Die stattliche Burg von Ōsaka gibt natürlich wieder ein ganz anderes Bild ab. Wenn ich sie ansehe, stelle ich mir die Shōgune vor, die in der Sengoku-Zeit die Heere angeführt haben. Hinter den prächtigen Steinmauern und dem mächtigen Tor erheben sich die Hochhäuser des Büroviertels. Ich stelle mir vor, sie wären die Heere der Shōgune.
Weihnachtliches Tama
Die wunderschönen Lichtkreise sind Teil der Weihnachtsbeleuchtung der Stadt Tama, die zum Einzugsgebiet der Metropole Tōkyō gehört. Um diesen Effekt zu erzielen, habe ich einfach einen Ast ins Visier genommen, der aus einer Hecke an einem unscheinbaren Fußweg herausragte.
So riesige Weihnachtsbäume wie diesen sieht man in letzter Zeit eher selten. Auch wenn es sich nur um einen künstlichen Baum handelt, wärmt er den Menschen in der kalten Jahreszeit die Herzen.
Das untere Foto wurde am selben Ort aufgenommen wie die beiden obigen. Rechts unten sieht man den Themenpark Sanrio Puroland hervorlugen, Tama ist nämlich auch die Geburtsstadt von Hello Kitty. Hier habe ich mit Mehrfachbelichtung und verschiedenen Schärfeeinstellungen gearbeitet.
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