Unvergessliche Erlebnisse in Fukushima: 8 Highlights der Präfektur Anzeige

JAPANDIGEST
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Nach den verheerenden Ereignissen von 2011 hat sich Fukushima mit unermüdlichem Einsatz wiederaufgebaut und zieht heute mehr Besucher:innen denn je an. Was hat die Präfektur an kulturellen Geheimtipps und Sehenswürdigkeiten zu bieten?

Burg Tsuruga

Fukushima, nur anderthalb Stunden mit dem Shinkansen von Tōkyō entfernt, ist das Tor zur außergewöhnliche Region Tōhoku im Nordosten Japans. Mit ihrer Fläche ist sie die drittgrößte Präfektur des Landes und bietet eine überraschende Vielfalt – und das nicht nur wegen ihrer atemberaubenden Natur. In diesem Artikel präsentieren wir Ihnen 8 herausragende Entdeckungen, die nicht nur die beeindruckende Revitalisierung der Region zeigen, sondern auch die reiche Geschichte und Kultur Fukushimas lebendig werden lassen.

1. The Great East Japan Earthquake and Nuclear Disaster Memorial Museum

The Great East Japan Earthquake and Nuclear Disaster Memorial Museum
© The Great East Japan Earthquake and Nuclear Disaster Memorial Museum

Dieses Museum wurde am 20. September 2020 von der Präfektur Fukushima in der kleinen Küstenstadt Futaba errichtet. Es zeigt die beispiellose Komplexität der Dreifachkatastrophe von 2011 – das schwere Erdbeben, der folgende Tsunami und der Reaktorunfall im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi, das nur wenige Kilometer von Futaba entfernt liegt – sowie die Anstrengungen und Fortschritte beim Wiederaufbau der Region. Zusätzlich zu Dauer- und Sonderausstellung bietet das Museum viermal täglich Erzählungen von Überlebenden der Katastrophe an. Durch weitere Schulungsprogramme und Forschungsarbeiten werden Informationen zur Katastrophenprävention und -minderung an einheimische und internationale Besucher:innen vermittelt. Das Museum möchte die Lektionen und das Wissen an künftige Generationen weitergeben.

2. FUTABA Art District

Mural des Künstlerduos OVER ALLs in Futaba.
Mural des Künstlerduos OVER ALLs in Futaba.

„FUTABA Art District“ ist ein großangelegtes Kunstprojekt, das 2020 vom Tōkyōter Künstlerkollektiv OVER ALLs ins Leben gerufen wurde. Die Kleinstadt Futaba, welche nur ca. 7 km vom Kernkraftwerk Fukushima Daiichi entfernt liegt, wurde 2011 nach der Dreifachkatastrophe vollständig evakuiert und zum Sperrgebiet erklärt. Erst im März 2020 konnten die Bewohner:innen nach neun Jahren einen Teil der ausgewiesenen Wiederaufbau- und Revitalisierungszone wieder betreten. Im Sommer 2022 wurde die Evakuierungsanordnung für Teile Futabas aufgehoben. Um der Gemeinde wieder Leben einzuhauchen, die Stadt und ihre Kultur zu feiern sowie dem riesigen Verlust der Menschen Ausdruck zu verleihen, fertigten die Künstler zwischen August 2020 und März 2024 bisher 12 riesige Wandmalereien (sog. „Murals“) in acht verschiedenen Locations in Futaba an.

3. Michi-no-Eki Namie

Michi no Eki Namie

Als michi no eki („Straßenstation“) werden in Japan Raststätten an National- oder Präfekturstraßen bezeichnet. Allerdings dienen sie auch als beliebte Begegnungsstätten sowie Plattformen für Tourismus- und Wirtschaftsförderung im ländlichen Raum. Das Michi-no-Eki Namie wurde 2020 eröffnet und befindet sich an der Kreuzung Nationalstraße 6 und 114, ca. 5 Autominuten vom JR Bahnhof Namie entfernt. Ähnlich wie Futaba war auch die Kleinstadt Namie schwer von der Dreifachkatastrophe getroffen und befindet sich bis heute im Wiederaufbau. Das Michi-no-Eki Namie soll als Wahrzeichen für die Menschen und als Symbol für die Wiederbelebung Namies dienen. Dort können Reisende einkaufen, essen und eine Pause einlegen, während sie mit ihren Käufen die Einheimischen und deren Heimat unterstützen.

Im Michi-no-Eki Namie befindet sich darüber hinaus eine besondere Sake-Brauerei: Die Suzuki Sake-Brauerei wurde in der späten Edo-Zeit gegründet und passte ihre Produktion dem Küstenklima von Namie an. Nach dem Tōhoku-Erdbeben und der Nuklearkatastrophe musste sie ihren Standort verlassen und konnte erst zehn Jahre später ihre Produktion wieder aufnehmen. Sie entschied sich, den lokalen Koshihikari-Reis aus Namie zu verwenden, um den Wiederaufbau zu unterstützen und den „Stolz“ der Einheimischen widerzuspiegeln.

Seit Dezember 2021 befindet sich im Außenbereich des Michi-no-Eki Namie zudem der „Lucky Park in Namie Town“, Japans erster öffentlicher Park rund um Pokémon, dessen Spielgeräte beliebten Pokémon wie Chaneira (im Japanischen „Lucky“), Pikachu und Wonneira nachempfunden sind.

4. Shousuke no Yado Takinoyu

Takinoyu

Die Badekultur rund um die Quellen des Aizu Higashiyama Onsen soll vor etwa 1.300 Jahren entstanden sein, als der Mönch Gyōki eine heiße Quelle direkt neben dem Wasserfall Takinoyu (was so viel wie „Heiße Quelle des Wasserfalls“ bedeutet) entdeckte. Um die Wasserfälle der Region ranken sich seit der Antike viele Legenden, und Samurai-Krieger kamen zu diesem wunderschönen Ort, um ihre Wunden zu heilen und sich zu erfrischen.

Shousuke no Yado Takinoyu ist ein traditionelles Ryokan-Gasthaus mit heißen Quellen, direkt neben dem Wasserfall Fushimigataki, der bis heute als Power Spot zur Heilung gilt. Seit über 140 Jahren wird das Haus an den historischen Quellen betrieben. Gäste erwarten spektakuläre Freiluft- und Privatbäder mit Blick auf den Fushimigataki-Wasserfall sowie die umliegende Natur.

 5. Burg Tsuruga

Burg Tsuruga

Die Burg Tsuruga (auch Burg Aizu-Wakamatsu oder Tsuruga-jō genannt) wurde 1593 erbaut und florierte während der Edo-Zeit als Bollwerk des Aizu-Clans. Während des Boshin-Krieges (1868) wurde sie zum Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen den kaiserlichen Truppen und den Shōgunats-treuen Samurai und spielte eine wichtige Rolle in der japanischen Geschichte.

Der 1965 wiederaufgebaute Burgturm ist als einzige Burg Japans mit einem roten Ziegeldach bekannt und fügt sich zu jeder Jahreszeit wunderschön in die Landschaft ein, vor allem während der Kirschblüte und wenn Schnee liegt. Von oben hat man einen herrlichen Panoramablick auf die Stadt Aizu-Wakamatsu. Er beherbergt auch ein Museum, in dem man mehr über die Geschichte des Aizu-Clans und das tragische Schicksal der jungen Samurai (der sog. Byakkotai), die im Boshin-Krieg kämpften, lernen kann. Nachts wird die Burg auf magische Weise beleuchtet, und während des Kirschblütenfestes im Frühling und der Laubfärbung im Herbst finden besondere Veranstaltungen statt. Im japanischen Garten kann man gemütlich eine Tasse Matcha-Tee trinken.

6. Akabeko Land

In dieser touristischen Attraktion können Gäste die legendäre rote Kuh Akabeko der Region Aizu kennenlernen. Akabeko bedeutet „rote Kuh“ im Dialekt der Region. Die Legende diente als Inspiration für ein traditionelles Spielzeug aus Pappmaché und Wackelkopf, das mit roten, schwarzen und weißen Mustern bemalt wird. Früher galten sie als Glücksbringer und Talismane, um das Böse abzuwehren. Heute gibt es diverse Werkstätten, die ihr ganz eigenes Akabeko-Design entwickelt haben, was die Figuren zu beliebten Souvenirs macht.

Im Akabeko Land lernen Besucher:innen mehr über den Ursprung und die Geschichte der Akabeko-Legende, mit dem Ziel das Verständnis zu vertiefen. Es wird auch erforscht, wie die traditionelle Kuh in zeitgenössische Designs sowie das moderne Leben integriert werden kann. Besonders für Kinder ein toller Ausflugsort!

7. Ōuchi-juku

Ouchi-juku
© Shimogo Town

Ōuchi-juku war während der Edo-Zeit eine florierende Poststation und lag an der Shimotsuke Kaidō-Handelsroute, die die Aizu-Region mit Nikkō verband. Die mehr als 30 strohbedeckten Häuser, die die gemütlichen Straßen des Dorfes säumen, haben bis heute ihren historischen Charme behalten, und dienten einst als Rastplatz für Samurai und Reisende auf dem Weg in die Hauptstadt Edo (das heutige Tōkyō). 1981 wurde Ōuchi-juku von der Regierung zum wichtigen Bezirk für die Erhaltung traditioneller Gebäude erklärt. Für Touristen, die historischen Straßenzüge und Japans traditionelle Kultur erleben wollen, ist das Dorf das perfekte Ausflugsziel!

Weiterhin können Besucher:innen dort lokale Souvenirs und die Esskultur der Aizu-Region genießen. Die Gemeinde Shimogō, zu der Ōuchi-juku gehört, ist für Soba-Nudeln bekannt: Eine beliebte Spezialität ist „Negi Soba“, bei der eine Lauchstange als Essstäbchen verwendet wird. Die einzigartige Art des Verzehrs (während des Schlürfens der Nudeln knabbert man den Lauch an, der die Suppe wiederum würzt) erregte große Aufmerksamkeit. Es gibt auch Cafés mit lokalen Zutaten, die sich perfekt für eine Pause während des Sightseeings eignen.

8. Misawaya

Das historische Haus Misawaya befindet sich vier Häuser weiter auf der rechten Seite des Gemeinschaftsparkplatzes Ōuchi-juku. Das Gebäude verfügt über ein Strohdach und traditionelle Lagerhäuser. Auf dem Gelände befinden sich sogar zwei verschiedene Geschäfte: Das Restaurant „Misawaya“, wo man regionale Takato Soba (Soba-Nudeln mit einer Lauchstange statt Essstäbchen) genießen kann; sowie „Ōuchi-juku Misawaya Kyuemon“, ein Spezialitätengeschäft für Secchu Momohime Ōuchi-juku – ein Sake, der 100 Tage lang im eiskalten Schnee des Bergdorfs gereift ist.

Misawaya Menü:

  • Takato Soba: 1.320 Yen
  • Kenchin Soba (heiß/kalt): 1.320 Yen
  • Extraportion Soba (1,5x größer als regulär): + 330 Yen
  • Tempura-Mix: 880 Yen
  • Kozuyu (regionale Suppe): 550 Yen
  • Eingelegter Hering mit Sansho-Pfeffer: 660 Yen
  • Tochi Mochi (mit süßer Bohnenpaste oder Kinako-Mehl): 660 Yen

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