Die Insel Aoshima ist etwa 49 Hektar groß – ein bisschen kleiner als das Baseballstadion Tokyo Dome. Anders als das Stadion ist die Insel in der Regel ziemlich menschenleer – abgesehen von seinen rund 20 Einwohnern und einer handvoll Touristen.
Getigert, getupft oder einfarbig – Bunt-befellte Bewohner Aoshimas
Das heißt jedoch nicht, dass die Insel ansonsten leer ist, ganz im Gegenteil. Mit seinen über 120 Katzen macht sich Aoshima einen Ruf als eine der berühmten Katzeninseln Japans.
Ursprünglich war Aoshima gänzlich unbewohnt. Doch in der Mitte des 17. Jahrhunderts siedelten sich hier Fischerfamilien an, um die reichen Sardinen-Bestände zu befischen.
Ein großes Problem: Die Fischernetze wurden regelmäßig von Mäusen zernagt. Also brachte man Katzen auf die Insel – Problem gelöst! Die Mäuse verschwanden und die Katzen vermehrten sich rasant. Inzwischen werden einige Kater kastriert, um dem Wachstum Einhalt zu gebieten.
Die menschliche Bevölkerung machte eine gegenteilige Entwicklung: Seit dem Höhepunkt der Bevölkerungszahl in den 1950er Jahren mit etwa 800 Einwohnern schrumpft die Zahl stetig. Arbeitsplatzmangel und fehlende Perspektiven führten dazu, dass immer mehr Menschen die Insel verließen. Die einzige Grundschule der Insel wurde 1976 geschlossen. Derzeit leben etwa 20 Menschen permanent auf der Insel.
Mediale Aufmerksamkeit bringt Touristen auf die ruhige Insel
Für Katzenliebhaber scheint Aoshima das Paradies auf Erden. Seit über Aoshima in den Medien berichtet wird, zieht es viele Touristen für einen Tagesausflug auf die Insel, die den Kontakt mit den Tieren genießen.
Da Aoshima jeden Tag jedoch nur von zwei Passagierfähren befahren wird, und auf diesen die Zahl der Reisenden begrenzt ist, erreichen täglich nicht mehr als 20 bis 30 Touristen die Insel.
Um das Leben der Einwohner, weder zwei- noch vierbeinig, zu beeinträchtigen, hat die Stadt Ōzu fünf Regeln zum harmonischen Miteinander aufgestellt:
1. Die Katzen dürfen ausschließlich an der dafür vorgesehenen Futterstelle im Gemeinde-Zentrum gefüttert werden.
2. Um die Anlieferung von Waren am Fährhafen nicht zu behindern, dürfen sich Besucher dort nicht längerfristig aufhalten.
3. Die Häuser der Anwohner dürfen nicht unbefugt betreten werden.
4. Müll muss mit nach Hause genommen werden.
5. Die Katzen dürfen nicht übermäßig gefüttert werden. Übriggebliebenes Futter kommt in einen vorgesehenen Behälter am Gemeinde-Zentrum.
Außerdem wird um Spenden gebeten, die die Einwohner Aoshimas bei der Fütterung und Betreuung der Katzen unterstützen.
So besuchen Sie Aoshima
Von Nagahama aus fährt eine Fähre um 8:00 Uhr und um 14:30 Uhr nach Aoshima. Zurück kommen Sie entweder um 8:45 Uhr oder 16:15 Uhr. (Stand Mai 2016)
Da der Platz auf den Fähren begrenzt ist, kann es passieren, dass nur die erste Fähre Passagiere befördert. So wird schon im Voraus geplant, dass alle Besucher auf der zweiten Fähre einen Platz zur Rückfahrt haben. Wetterbedingt können Abweichungen oder Ausfälle vorkommen.
Da die Plätze besonders unter Tagestouristen sehr begehrt sind, lohnt es sich früh zu kommen. Erwachsene zahlen Hin und Zurück 1.360 Yen, Kinder bis 12 Jahre 680 Yen.
Aufgrund der Fährzeiten kann es passieren, dass Sie bis zu acht Stunden auf der Insel sind. Da Aoshima primär als Fischerinsel fungiert und nicht für den Besuch von Touristen ausgelegt ist, sollten Sie alle notwendigen Dinge wie Essen und Trinken selbst mitbringen. Es gibt keine Restaurants, Läden oder Verkaufsautomaten auf der Insel.
Tipp: Sollten Sie sich entscheiden, acht Stunden auf der Insel zu bleiben, hat diese noch mehr als Katzen zu bieten. Bei klarem Wetter haben Sie von Aoshima eine gute Aussicht auf den Berg Ishizuchi. Auch die felsige Küste und viele verlassene Gebäude bergen tolle Erkundungs- und Fotomöglichkeiten. Seien Sie jedoch stets wachsam, Sie erkunden die Insel auf eigene Gefahr!
JAPANDIGEST wünscht viel Spaß auf der Katzeninsel Aoshima!
Nagahama (1) und Aoshima (2) in der Präfektur Ehime:
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