Vom 13. April bis 13. Oktober 2025 findet auf der künstlich angelegten Insel Yumeshima im Hafengebiet von Ōsaka die nächste Weltausstellung statt. Diese steht vor allem im Zeichen der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs): Nur fünf Jahre bis 2030 – dem Jahr, das die Vereinten Nationen als Ziel zur Verwirklichung der SDGs festgelegt haben – soll die Expo 2025 dabei eine bedeutende Rolle einnehmen.
Insgesamt nehmen über 150 Länder und 25 internationale Organisationen sowie diverse NGOs, NPOs und andere Unternehmen teil, die gemeinsam in zahlreichen Pavillons und Einrichtungen das “Wissen der Welt zusammenführen, die Entwicklung neuer Technologien und Innovationen anregen und Investitionen im In- und Ausland ausweiten” möchten, während den Gästen gleichzeitig die Vielfalt der japanischen Kultur vermittelt werden soll. Untermauert wird das Motto der Expo durch die drei miteinander verbundenen Unterthemen “Saving Lives”, “Empowering Lives” und “Connecting Lives”. Darüber hinaus werden thematische Projekte von acht verschiedenen Kreativen – u. a. Künstler:innen, Filmschaffende und Universitätsprofessor:innen – ins Leben gerufen, die das Expo-Rahmenprogramm ergänzen.
Durch eine schleifenförmige Hauptstraße – genannt “Grand Roof (Ring)” – sind alle Bereiche der Expo, welche dezentralisiert und barrierefrei aufgebaut sind, zugänglich. Darüber hinaus gibt es einen großen Food- und Showbereich an der Wasserfront sowie offene Grünflächen für Outdoor-Veranstaltungen. Im Zentrum des 1,55 km² großen Geländes bietet der “Forest of Tranquility” zudem einen durch Bäume geschützten Rückzugsort, in dem die Gäste zur Ruhe kommen können. Geplant sind weitere zahlreiche Projekte, Liveshows und andere Veranstaltungen während der 184-tägigen Weltausstellung.
Ein “geheimnisvolles Wesen” entstanden irgendwo in der Kansai-Region aus der Verunreinigung von Zellen und Wasser, mit unbekannter Identität und scheinbar auf der Suche nach sich selbst. So wird das offizielle Maskottchen der Expo 2025 beschrieben, das den Namen Myaku-Myaku (myaku bedeutet auf Japanisch “Puls”) trägt. Dessen Design wurde bei seiner Veröffentlichung im März 2022 heiß diskutiert, vor allem in den sozialen Medien, wo es u. a. als “unheimlich, aber süß” bezeichnet wurde. Entworfen wurde es von der japanischen Designer-Gruppe Mountain Mountain. Es soll aus roten Zellen und blauem Wasser bestehen, die es Myaku-Myaku erlauben, seine Gestalt beliebig zu verändern. Es basiert auf dem offiziellen Logo der Expo 2025, dessen runde rote Formen einen Kreis bilden. Dessen Innenfläche stellt dabei die Form der Präfektur Ōsaka dar.
Die Welt zu Gast in Japan
Deutschland wird ebenfalls mit einem eigenen Pavillon vertreten sein: Dieser widmet sich dem Thema “zirkuläre Kreislaufwirtschaft”, womit die Weiterentwicklung von Alltag und Wirtschaft hin zu geschlossenen Kreisläufen als zentraler Baustein für eine nachhaltige, zukunftsfähige Gesellschaft gemeint ist. Der offizielle Name lautet “Wa! Germany”, wobei wa im Japanischen sowohl “Kreis”, “Harmonie” als auch ein Ausruf der Begeisterung bedeuten kann. So basieren das Designkonzept des aus größtenteils aus Holz bestehenden, 3.500 m² großen Pavillons, der sich selbst als “begehbares Exponat für zirkuläres und nachhaltiges Bauen” bezeichnet, sowie das allgemeine Besuchserlebnis auf der Form eines Kreises.
Der barrierefreie, inklusiv gestaltete Ausstellungsbereich ist gezielt auf ein japanisches Publikum ausgerichtet und präsentiert spielerische Exponate. Das Konzept basiert dabei auf den Schlüsselelementen “KAWAII”, also die in Japan stark präsente Niedlichkeitsästhetik, “EDUTAINMENT” und “IMMERSION”. Das Pavillon-eigene Restaurant “Oishii! Germany” wird eine Auswahl typisch deutscher Spezialitäten, wie Currywurst und Westfälischer Pfefferpotthast, sowie deutsch-japanische Fusionsküche anbieten, deren Fokus auf saisonalen und regionalen Zutaten liegen.
Für die ca. 28 Millionen erwarteten Besucher:innen der Expo 2025 bietet sich durch die praktische Lage Yumeshimas weiterhin die Gelegenheit, die umliegende Kansai-Region sowie ganz Westjapan ausgiebig zu erkunden. Das Zentrum der Großstadt Ōsaka, die alte Kaiserstadt Kyōto und weitere sehenswerte Orte wie Nara, Kōbe und Wakayama sind mit dem öffentlichen Nahverkehr schnell zu erreichen. Durch die örtlichen Flughäfen Kansai International und Itami bzw. durch den Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszug sind auch Nagoya, Okayama, Hiroshima und Fukuoka direkt miteinander verbunden.
Ticketinformation
Tickets für die Expo 2025 werden ausschließlich elektronisch ausgestellt und können seit November 2023 online oder über Reiseveranstalter erworben werden. Sie kosten ab 3.700 Yen für Erwachsene und gelten für den jeweils gebuchten Tag/Zeitraum. Für den Kauf ist die vorherige Registrierung einer sog. ExpoID notwendig. Dafür benötigen Sie eine gültige E-Mailadresse sowie ein Smartphone oder ein anderes geeignetes Endgerät.
Dieser Artikel erschien in gekürzter Fassung in der JAPANDIGEST Mai 2024-Printausgabe und wurde für die Veröffentlichung auf der Website nachbearbeitet.
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