Japan - mit dem zug von Nord nach Süd 19-Tage-Studienreise

Top 10 Tiere in Japan und wo man sie finden kann

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Japan ist berühmt für seine einzigartige Kultur und Geschichte. Denken Sie an Tempel, Samurai und Kimonos. Aber wussten Sie, dass Japan auch reich an Natur ist? Finden Sie heraus, warum die Beobachtung von Wildtieren auf der To-Do-Liste Ihrer nächsten Japanreise stehen sollte!

Das auf der Insel Hokkaidō heimische Ezo-Zwergflughörnchen gehört zu den endemischen Arten Japans. © Photo AC / ShiretokoDream

Tatsächlich hat sich die japanische Kultur gemeinsam mit der Natur entwickelt, und die beiden stehen in einer engen Beziehung zueinander. Warum sonst, glauben Sie, stehen Feste zur Kirschblütenzeit oder zum rötlichen Laubwechsel im Herbst sowie tägliche Bäder in heißen Quellen in der japanischen Gesellschaft so hoch im Kurs? Da 69 % des Landes von Wäldern bedeckt sind und vulkanische Gebirgsketten die Mitte des Landes beherrschen, kann man hier ausgiebig wandern, in heiße Quellen eintauchen, campen und viele andere Aktivitäten im Freien unternehmen. Inmitten der Wildnis gibt es natürlich auch viele einzigartige endemische Tierarten. Deshalb sollte die Beobachtung von Wildtieren auf der To-Do-Liste Ihrer nächsten Japanreise stehen!

Eine kurze Anmerkung zur Ethik

Es mag zwar einfach sein, viele dieser Tierarten im Zoo zu sehen, aber die Bedingungen vieler japanischer Zoos sind leider nicht so gut, wie man es sich wünschen würde. Darauf wird in diesem Artikel nicht eingegangen, aber aus verschiedenen Gründen ist es zu empfehlen, eine Tour durch die wilde Tierwelt zu unternehmen oder bei einer Naturwanderung auf einem gut ausgebauten Weg nach ihnen Ausschau zu halten. Wildtierparks sind ebenfalls eine gute Option. Sie sind zwar nicht ganz “natürlich”, aber doch eine Stufe besser als zahlreiche Zoos, da die Tiere nur zu bestimmten Zeiten vom Parkpersonal gefüttert werden und ansonsten sich selbst überlassen sind.

Sie verringern auch das Problem, dass Menschen wahllos Futter an wilde Tiere verfüttern. Dies ist aus zwei Gründen ein Problem: Wenn sie sich an Menschen und menschliche Nahrung gewöhnt haben, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie Nutzpflanzen fressen oder sich Nutztieren nähern. Dies beeinträchtigt die Lebensgrundlage der örtlichen Landwirte und führt in der Regel dazu, dass Wildtiere zum Schutz der Betriebe getötet werden. Zweitens stellen die Tiere auch ein Sicherheitsrisiko dar und werden getötet, um das Risiko von Angriffen auf Menschen zu vermeiden.

In diesem Artikel tauchen zwar einige Zooempfehlungen für seltene Arten auf, aber es wird sich auf Zoos beschränkt, über die der Autor nur Gutes gehört hat. Da der Autor persönlich keinen dieser Zoos in Japan besucht hat, kann er über die Qualität dieser aber kein genaues Urteil fällen.

1. Japanischer Serau (kamoshika)

Serau
Der Japanische Serau: Wer dieses Tier in der freien Natur zu Gesicht bekommt, ist ein echter Glückspilz. © Photo AC / ぜきにい

Wenn Sie sich das obere Bild ansehen, werden Sie sich vielleicht fragen: Was um alles in der Welt ist diese Kreatur? Ein Esel? Eine Ziege? Eigentlich sind Seraus Huftiere, das heißt, sie sind mit Kühen verwandt. Wenn Sie jemals den Studio Ghibli-Film “Prinzessin Mononoke” gesehen haben, werden Sie vielleicht neugierig sein zu erfahren, dass die Figur des Waldgottes auf diesem mysteriösen Tier basiert. Tatsächlich haben sie etwas sehr Geisterhaftes an sich, und eine Begegnung mit ihnen wird man wohl nie vergessen. Der Japanische Serau ist in Japan beheimatet und kommt nirgendwo sonst auf der Welt vor!

Seraus können in den Bergregionen von Honshū und Shikoku gesichtet werden. Wenn Sie auf einen Berg wandern, halten Sie die Augen nach ihnen offen. Es kann sich lohnen, ein Fernglas mitzunehmen, um auch die offenen Gebiete auszukundschaften. Ein Ort, an dem sie oft gesichtet werden, ist Hakuba (Präfektur Nagano), das als Wintersportregion und Gastgeber der Olympischen Winterspiele 1998 sehr bekannt ist. Wenn Sie frühmorgens die ersten Skilifte nehmen, haben Sie gute Chancen, die Tiere zu entdecken, aber auch von den Straßen in der Umgebung aus wurden sie im Laufe des Tages gesichtet.

Wenn Sie eine 100-prozentige Garantie haben wollen, sollten Sie an einer Tour des Picchio Wildlife Research Centre teilnehmen. Die Tour ist zwar etwas teuer, beinhaltet aber eine geführte Wanderung, ein Mittagessen auf dem Berg und den Einblick von professionellen Führern. Das Picchio Wildlife Research Centre verfügt über mehrere englischsprachige Führer und liegt nur anderthalb Shinkansen-Stunden von Tōkyō entfernt.

Lesen Sie hier mehr über den Japanischen Serau!

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2. Schneeaffen/Japan-Makaken (saru)

Japan-Makaken baden in einer heißen Quelle
Wissen, was gut ist: Japan-Makaken in einer heißen Quelle im Winter. © JNTO

Viele Menschen haben von Japans “Schneeaffen” gehört oder sie im Fernsehen gesehen, dank ihres inzwischen veralteten Debüts mit David Attenborough auf BBC. Sie sind die nördlichsten lebenden Primaten der Welt und die einzigen, die in einem schneereichen Klima leben. Man kann sie im Jigokudani Monkey Park in der Präfektur Nagano sehen, demselben Ort, den David Attenborough besucht hat. Er liegt in der gleichen Region wie Hakuba, und von Zeit zu Zeit kann man sogar Seraus auf der anderen Seite des Flusses sehen.

Es ist eine Freude, die menschenähnlichen Interaktionen zwischen den Mitgliedern eines Affenstamms oder einer “Horde” zu beobachten, ganz zu schweigen davon, dass man sie in den heißen Quellen im Park baden sieht! Diese Affen sind sehr an Menschen gewöhnt und zögern nicht, sich Ihnen bis auf eine Armlänge zu nähern. Der Winter ist die beliebteste Jahreszeit für einen Besuch, und der Park ist in der Regel voll von ausländischen Touristen. Japaner:innen hingegen kommen eher wenige, und der Park ist trotz seiner weltweiten Berühmtheit in Japan selbst nicht sehr bekannt.

Wenn Sie nicht nördlich von Tōkyō, sondern in Westjapan unterwegs sind, ist der Arashiyama Monkey Park in Kyōto ein weiterer beliebter Aussichtspunkt. Wenn Sie den Menschenmassen entkommen möchten, sollten Sie den Ōdō Monkey Park in der Präfektur Kōchi besuchen. Er ist mit Wanderwegen durchzogen, die einen atemberaubenden Blick auf den Ozean und die felsige Küste bieten. Shikoku ist insgesamt ein großartiges Urlaubsziel, das für die meisten ausländischen Touristen abseits der ausgetretenen Pfade liegt.

Lesen Sie hier mehr über Japan-Makaken!

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3. Bären (kuma)

Braunbären in Japan
Braunbären. © Photo AC / ShiretokoDream

Auch wenn Sie sich den Inselstaat Japan wahrscheinlich nicht als Heimat großer, gefährlicher Tiere vorstellen können, gibt es hier tatsächlich zwei Bärenarten. Der asiatische Schwarzbär oder “Mondbär”, wie er auf Japanisch genannt wird (benannt nach der Mondsichel auf seiner Brust), der Japans Hauptinsel Honshū und die kleinere Insel Shikoku bewohnt, und der Braunbär auf der nördlichen Insel Hokkaidō.

Japan kämpft nach wie vor mit einem zunehmenden Problem der Koexistenz von Bären und Menschen (mehr dazu in diesem englischen Artikel), aber das Gute daran ist, dass es für naturverbundene Japan-Entdecker:innen relativ einfach ist, Bären zu sehen. Beim Besuch des UNESCO-Weltnaturerbe Shiretoko-Nationalpark auf Hokkaidō wird man von Schildern, Einheimischen und Mitarbeitern des Besucherzentrums mehrfach gewarnt, dass man überall in der Gegend einem Bären begegnen könnte. Glücklicherweise ist Shiretoko sehr gut auf das Bärenmanagement eingestellt. Im Naturzentrum kann man Bärenglocken und -spray erhalten und sich darüber informieren, was man bei einer Begegnung mit einem Bären tun sollte. Obwohl die Tiere vom Frühjahr bis zum Herbst jederzeit gesichtet werden können, sind sie während der Lachswanderungen Anfang September und Mitte Oktober am häufigsten zu beobachten.

Shiretoko ist gut auf internationale Gäste eingestellt. Mehrere Unternehmen bieten Bootstouren entlang der spektakulären Küste von der Halbinsel an, und es ist fast garantiert, dass Sie mindestens einen Bären sehen, möglicherweise mit einem Jungtier im Schlepptau! Ein Anbieter ist Fox Cruises im Dorf Utoro. Wale, Delfine und bedrohte Seeadler sind weitere Höhepunkte der Tour. Asiatische Schwarzbären hingegen sind etwas schwerer zu fassen. Es ist zwar möglich, ihnen beim Wandern in den Bergen zu begegnen, z. B. in Nagano, Niigata und Tōhoku, aber das sollten Sie vermeiden, indem Sie beim Wandern viel Lärm machen oder eine Bärenglocke tragen. Asiatische Schwarzbären mögen keine nahen, plötzlichen Begegnungen und sind dafür bekannt, dass sie in solchen Situationen angreifen.

Die billigste Möglichkeit, diese Bärenart zu beobachten, ist das Bunao Mountain Observation Building im Hakusan National Park. Hier können Sie mit Hilfe von Teleskopen den Berghang beobachten, an dem sich häufig Bären aufhalten. Tatsächlich ist dies ein großartiger Ort, um eine Reihe von japanischen Tieren wie Wildschweine, Hirsche, Affen und Seraus zu sehen.

Lesen Sie hier mehr über Japans Bären!

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4. Mandschurenkraniche (tsuru)

Kraniche in Japan
Madschurenkraniche. © Photo AC / Toshi 1957

Das wohl berühmteste einheimische Lebewesen Japans ist der Mandschurenkranich, der als nationales Symbol gilt. Nachdem er in den frühen 1900er Jahren fast bis zur Ausrottung gejagt wurde, erlebte er dank umfangreicher Schutzbemühungen eine Art Comeback und gilt “nur” noch als gefährdete Tierart. Dennoch ist es nicht schwierig, die Vögel zu sehen, wenn man sich nach Kushiro auf Hokkaidō begibt. Im Gegensatz zu einigen Wanderschwärmen ist die Population hier das ganze Jahr über präsent. Besuchen Sie den Ort im Winter, um Zeuge ihrer spektakulären Balzzeremonien zu werden: Männliche Kraniche führen vor einer schneeweißen Kulisse einen kunstvollen Tanz auf, um eine Partnerin anzulocken.

Das Tsurui-Ito Tancho Sanctuary ist ein großartiger Ort, um im Winter große Kranichschwärme zu beobachten. Ähnlich wie in einem Wildpark werden die Vögel zweimal am Tag gefüttert, können sich aber ansonsten frei bewegen. Alternativ können sie das ganze Jahr über im Akan International Crane Center und im Tancho Observation Centre beobachtet werden, das auch Informationen in englischer Sprache anbietet. Hier gibt es Nistplätze sowie einige Kraniche in Gehegen, die sie allerdings jederzeit verlassen können.

Wenn Sie einen Mietwagen haben, was für Reisen auf Hokkaidō empfehlenswert ist, können Sie auch die Otowa-Brücke im Dorf Tsurui erreichen, die in den frühen Morgenstunden einen wunderschönen Blick auf die Kraniche bietet, die sich im goldenen Licht des Sonnenaufgangs bewegen. Meistens werden Sie dabei von einer Schar begeisterter Fotografen begleitet.

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5. Fuchs (kitsune)

Fuchs im Winter
Fuchs im Winter. © Photo AC / まこりげ

Füchse spielen in der japanischen Folklore eine wichtige Rolle als Symbole für Intelligenz und Witz, und angeblich würden sie die Fähigkeit haben, sich in Menschen zu verwandeln. Es gibt zwei Unterarten, den Hokkaidō-Fuchs und den Japanischen Rotfuchs auf Honshū und Kyūshū. Obwohl sie häufig vorkommen, sind sie meist nachtaktiv und daher schwer zu entdecken.

Sie streifen oft über Campingplätze in der Hoffnung, unbeaufsichtigtes Futter zu finden. Wenn Sie in Japan noch nicht zelten waren, ist das eine großartige Freizeitbeschäftigung, und es gibt viele Campingplätze in Naturgebieten, auch wenn die meisten nur mit dem Auto erreichbar sind. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, Füchse, Rehe und vielleicht sogar einen Bären zu sehen (Achten Sie aus diesem Grund darauf, Ihre Lebensmittel richtig zu lagern)!

Der Shiretoko-Nationalpark ist voller Füchse. Lohnenswert ist ein Spaziergang bei Sonnenuntergang in den Außenbezirken von Utoro oder Rausu (die genauen Zeiten für den Sonnenuntergang können bei Google nachgesehen werden). Füchse sind in der warmen Dämmerung oft zu sehen, aber Sie sollten eine Taschenlampe mitnehmen, damit Sie den Weg zurück finden, falls Sie bis zum Einbruch der Dunkelheit unterwegs sind. Achten Sie darauf, dass Sie den Tieren nicht in die Augen leuchten!

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6. Flughörnchen (momonga)

Flughörnchen
Ezo-Zwergflughörnchen. © Photo AC / 朝丘夕樹

Viele Ausländer:innen, die nach Japan kommen, erwarten eine Portion Skurrilität und Niedlichkeit, aber sie erwarten nicht, dass das auch in der Tierwelt zu finden ist! Ein Beispiel sind die japanischen Flughörnchen. Sie werden oft mit Fledermäusen verwechselt, sind aber in Wirklichkeit niedliche pelzige Eichhörnchen mit dehnbarer Haut zwischen den Gliedmaßen, die es ihnen ermöglicht, durch die Luft zu gleiten. Es gibt drei Arten: das Japanische Zwergflughörnchen und das Japanische Riesenflughörnchen, die von Honshū bis Kyūshū vorkommen, sowie das Ezo-Zwergflughörnchen, das auf Hokkaidō und in einigen Teilen Sibiriens heimisch ist.

Riesenflughörnchen gibt es nur in Asien. Sie sind so einzigartig, dass sie Tierliebhaber:innen aus aller Welt nach Japan locken. Das Japanische Riesenflughörnchen wird bis zu 50 cm groß und kann bis zu 160 m weit gleiten! Die beiden Arten der Zwergflughörnchen hingegen können trotz ihrer Größe von 30 cm bis zu 50 m weit gleiten. Das ist so, als würde sich ein Lineal über die halbe Länge eines Fußballfeldes fortbewegen!

Flughörnchen sind in ganz Japan verbreitet. Sie bauen ihre Nester in Löchern großer, alter Bäume, so dass es möglich ist, ihr Nest zu finden, indem man nach genau diesen Löchern sucht. Außerdem können Sie nach Eichhörnchenkot am Fuß von Bäumen oder nach Futterresten suchen. Wenn Sie ein Nest gefunden haben, müssen Sie unter Umständen bis zu einer Stunde vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang warten, bis sie herauskommen. Die Tiere kommen jede Nacht aus dem Nest, um bei jedem Wetter zu fressen. Solange Sie also ein Nest finden, werden Sie sie nicht verpassen. Das ist jedoch nicht immer einfach und erfordert Zeit und Ausdauer. Wenn die Tierchen aus ihren Nestern springen, kann es schwierig sein, sie im Auge zu behalten, gerade wenn sie bei schlechten Lichtverhältnissen durch die Bäume flitzen. Da Flughörnchen nachtaktiv sind und auf Bäumen leben, ist es sehr schwierig, sie ohne die Hilfe eines Führers zu finden. 

Die günstigste Tour mit einer Sichtungsrate von 98 % bietet das Picchio Wildlife Research Centre für 3.400 Yen an, bei der die großen Flughörnchen im Mittelpunkt stehen. Während auf den Inseln Honshū und Kyūshū derzeit keine Touren für das Zwergflughörnchen angeboten werden, bietet der Anbieter Lodge Lucky Field Touren für das Ezo-Zwergflughörnchen (und andere Wildtiere) auf Hokkaidō an. Diese sind mit 42.000 Yen pro Tag und Person sehr kostspielig, doch je mehr Personen teilnehmen, desto günstiger wird es. Ein englischsprachiger Guide ist verfügbar.

7. Hirsch (shika)

Sika Hirsche im Nara Park
Sika-Hirsche im Nara-Park. © Photo AC / kimtoru

Obwohl die sogenannten Sika-Hirsche in ganz Japan endemisch sind, ist ihre Zahl so stark angestiegen, dass die Regierung Jäger zu ihrer Populationskontrolle anhält – insbesondere seit der Wolf in den frühen 1900er Jahren bis zur Ausrottung gejagt wurde. Andernfalls könnten die Hirsche ganze Pflanzenarten und damit Ökosysteme ausrotten.

In jedem Fall bedeutet dies, dass es für Tierfreunde keinen Mangel an Gelegenheiten gibt, diese Hirsche zu sehen. Obwohl sie in jedem größeren Wald in Japan anzutreffen sind (und in der Regel morgens und abends aktiv sind), strömen die meisten Menschen in die Stadt Nara, um zahme Hirsche zu sehen, zu füttern und zu fotografieren. Richtig, der Nara-Park ist ein berühmtes Ausflugsziel für viele ausländische Touristen, und der Ort ist voll von den Tieren. Sie sind so an Menschen gewöhnt, dass sie sich manchmal sogar in die öffentlichen Toiletten schleichen!

Wenn Sie Hirsche in freier Wildbahn erleben möchten, können Sie nach Hokkaidō reisen, wo die Unterart Ezo-Hirsch lebt. Hirsche sind hier oft am Straßenrand zu sehen. Obwohl Sie wahrscheinlich nicht auf Tuchfühlung gehen können wie in Nara, verhalten sie sich doch gleichgültig genug, um Ihnen einen guten Blick zu gewähren.

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8. Marderhund (tanuki)

MArderhund
Der "echte tanuki" heißt zu Deutsch Marderhund ist vor allem in Ostasien heimisch.

Eine weitere wichtige und eher schelmische Figur in der japanischen Folklore ist der Marderhund, der in Japan und anderen ostasiatischen Ländern heimisch ist. Trotz ihres Namens sind sie eher mit Füchsen und Hunden als mit Mardern verwandt. Marderhunde sind nachtaktiv und vielleicht das am schwersten zu fassende japanische Tier – obwohl sie das am weitesten verbreitete von allen sind. Marderhunde können sogar in Großstädten wie Tōkyō leben. Trotzdem haben viele Menschen in Japan noch nie einen wilden Marderhund gesehen, darunter auch Wildtierfotografen, die sich auf die Suche nach ihnen machen. Diejenigen, die sie schon einmal erblickt haben, sehen sie in der Regel nur kurz auf einer nächtlichen Straße aufblitzen, und tatsächlich gibt es auf vielen Autobahnen entsprechende Warnschilder.

Es gibt bisher keine ausgewiesenen Marderhund-Touren oder -Parks. Wenn Sie nachts Ausschau halten, erhöhen sich zwar Ihre Chancen, einen Marderhund zu sehen, aber um das wirklich zu garantieren, ist der Asahiyama Zoo empfehlenswert.

Lesen Sie hier mehr über den mythologischen Tanuki!

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9. Nördlicher Pfeifhase (nakiusagi)

Nördlicher Pfeifhase
Nördlicher Pfeifhase. © Photo AC / makieni

Jeder hat schon einmal vom Pokémon Pikachu gehört, aber nur wenige kennen die Kreatur, auf der es basiert – der Nördliche Pfeifhase, der in der Tokachi-Bergkette auf Hokkaidō beheimatet ist. Obwohl sie einer Maus sehr ähnlich sind, sind sie eigentlich mit dem Kaninchen verwandt. Wie ihre Vettern leben Pfeifhasen in unterirdischen Höhlen, die sie allerdings bevorzugt in das felsige Geröll der Berge graben. Derzeit werden zwar keine Touren in englischer Sprache angeboten, aber für diejenigen unter Ihnen, die Japanisch sprechen oder japanische Freunde haben, die Sie führen können, lohnt es sich vielleicht, eine entsprechende Führung auszuprobieren.

10. Riesenfischuhu (shimafukurō)

Der Riesenfischuhu
Der Riesenfischuhu. © Photo AC / Amasan_Photo

Es war schwierig zu entscheiden, welche der einzigartigen Kreaturen Japans als letzte in diese Liste aufgenommen werden sollte. Es war ein harter Wettbewerb zwischen Seeadlern, Salamandern, Wildschweinen und den Wildkatzen von Okinawa, aber diese Eule hat es schließlich geschafft!

Tatsächlich gibt es in Japan mehrere Eulenarten. Besonders erwähnt werden soll jedoch der Riesenfischuhu. Sie ist zufällig die seltenste Eulenart der Welt und kommt nur in einem kleinen Gebiet in Sibirien und Japan vor, insbesondere auf Hokkaidō. Sie ist nicht nur die seltenste Eule, sondern auch die größte mit einer Körperlänge von 60 bis 72 cm bei ausgewachsenen Tieren. Es ist eine beeindruckende Kreatur, die man beobachten kann, wenn sie Lachse und Hechte jagt!

Im Shiretoko-Nationalpark, genauer gesagt in Rausu, gibt es ein Gasthaus, in dem die Eulen jede Nacht zu sehen sind. Sie haben die Wahl, eine oder mehrere Nächte zu verbringen und die Eulen bequem von Ihrem Privatzimmer aus zu beobachten. Sie können aber auch an der Fensterbank im Gemeinschaftsraum sitzen und für eine geringere Gebühr die ganze Nacht oder einen Teil der Nacht beobachten, je nachdem, wie lange Sie aufbleiben können oder wie oft Sie eine Eule sehen wollen. Dort befindet sich auch ein Tagebuch, in dem alle Sichtungen der Eule(n) pro Nacht festgehalten werden. Oft werden mehrere Eulen pro Nacht gesichtet, und zwar von 18 Uhr abends bis 6 Uhr morgens! Preise und weitere Details finden Sie hier.

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Dieser Artikel wurde ursprünglich auf Englisch bei All About Japan veröffentlicht und von JAPANDIGEST übersetzt und nachbearbeitet.

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