Eine heiße Quelle vor schneeiger Winterlandschaft in Japan – und in einer dampfenden Quelle sitzen Affen und genießen das heiße Wasser. So kennen Sie die Japanmakaken, auch Schneeaffen gennant, wohl am besten.
Verbreitet sind diese Primaten von Kyūshū im Süden Japans bis in den Norden Honshūs. Sie leben in Waldregionen und halten sich in der Regel von größeren menschlichen Siedlungen fern. Mit schrumpfendem Lebensraum durch Abholzung von Wäldern kommt es vermehrt vor, dass die omnivoren Affen auf bestellten Feldern und Farmen auf Nahrungssuche gehen und von den Menschen als Schädlinge gejagt werden.
Der Schneeaffe, ein sozialer Freizeitliebhaber
Seit Beginn der japanischen Schneeaffen-Forschung auf der „Affeninsel“ Kōjima 1948 konnten Wissenschaftler Erkenntnisse gewinnen, die viel über das soziale Verhalten und die Kulturentwicklung bei Tieren verraten.
Japanmakaken sind besonders bekannt für das Erfinden und Weitergeben neuer Freizeitaktivitäten. Wenn Affenkolonien ihr Futter durch Menschen erhalten, ob durch Forschungsteams oder in Wildparks, nutzen sie die gewonnene Freizeit, um zu spielen, zum Beispiel mit Steinen oder Schneebällen.
Obwohl diese Aktivitäten keinerlei adaptiven Nutzen haben, wurde ihre Ausbreitung innerhalb verschiedener Kolonien immer wieder beobachtet. Bekommen die Tiere kein Futter mehr und müssen sich selbst auf Nahrungssuche begeben, wird die freizeitliche Beschäftigung wieder eingestellt.
Die Weitergabe von Verhaltensmustern ist unter Japanmakaken stark ausgeprägt. So hat sich etwa das Waschen von Süßkartoffeln und das Sieben von Weizen in Wasser zum Entfernen von Sand in der Kolonie auf Kōjima innerhalb eines Jahrzehnts stark verbreitet, seitdem es das erste Mal bei einem Affenjungen beobachtet wurde.
Diese Kulturbildung innerhalb der einzelnen Kolonien wird vor allem auch im Vergleich zu anderen Kolonien bestärkt: Je nach Lebensraum unterscheiden sich die Kolonien nicht nur in der Nahrungsaufnahme oder Wohnstätte. Auch soziales Verhalten, Kolonie-Hierarchien und die Kindererziehung hängen davon ab.
Keine Scheu vor Menschen: Die wilden Tiere der Affenparks
Seit Beginn der Forschung und in Bemühung, den Lebensraum der Affen zu schützen, wurden in Japan mehrere Affenparks eröffnet. Die Affen können sich frei in und aus den Parkgeländen bewegen. Dort genießen sie die Futtermöglichkeiten, heiße Quellen und andere Ausstattungen. Die Tiere können jedoch auch unabhängig von den Parks ihr Leben in den umliegenden Bergen gestalten.
Zwar zeigen die Affen keine Scheu vor den Besuchern, es bleiben aber Wildtiere. Deshalb wird den Besuchern der Parks ans Herz gelegt, den Affen nicht direkt in die Augen zu blicken, die Tiere nicht zu berühren und nur in den ausgeschilderten Futterarealen Futter auszugeben.
Bekannte Affenparks sind der Arashiyama-Affenpark in Kyōto und der Jigokudani-Affenpark in Nagano.
Japans Starkatze Maru und das Ding mit den Affen
[Video] Nicht nur Zweibeiner beobachten Japanmakaken interessiert.
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