In diesem Jahr ist die Kirschblüte vor allem im Großraum Tōkyō etwas früher als gewöhnlich aufgeblüht. Eigentlich ein großer Touristenmagnet, so waren die beliebten Spots für die Kirschblütenschau aufgrund der Corona-Pandemie weniger besucht – ausländische Touristen blieben ganz aus, da für sie seit nunmehr über einem Jahr ein strenges Einreiseverbot gilt. Wir lassen es uns trotzdem nicht nehmen, die wunderschönen Blüten in weiß und rosa zu bewundern!
In Japan ist die Kirschblüte im ganzen Land zu finden und blüht meist zwischen Mitte März und Mitte April, wobei im hohen Norden sie noch im Mai zu bewundern ist. Die Kirschblüte gilt für die Menschen auch als Zeichen des Neuanfanges, da im April sowohl das neue Schul- bzw. Geschäftsjahr beginnt. Dann besuchen SchülerInnen und Studierende u.a. eine neue Schule oder beginnen zu studieren bzw. zu arbeiten.
Einer der drei größten Kirschblütenbäume in Japan stehet in der Stadt Miharu (Präfektur Fukushima), der tausend Jahre alte Miharu Takizakura. In Takekawa (Präfektur Yamanashi) findet sich der Yamataka Jindaizakura, der mit 2.000 Jahren auch Japans ältester Kirschbaum ist. Der letzte der drei großen Kirschblütenbäume, der Usuzumizakura steht in der Präfektur Gifu, genauer gesagt im Usuzumi Park in der Stadt Motosu. Dieser soll über 1.500 Jahre alt sein. Alle drei Bäume besitzen Kirschblüten der Sorte edohigan. Wenn der Frühling kommt, erfreut sich die Bevölkerung an der heilenden Wirkung der schönen Blüten.
Der japanische Begriff für Kirschblüte, sakura, geht angeblich auf das älteste japanische Schriftwerk, dem Kojiki (720 n. Chr.) zurück, in dem eine Göttin namens Konohayasakuya-hime erwähnt wird, deren Symbol auch die Kirschblüte sei. Aus sakuya wurde schließlich sakura.
So schnell die Kirschblüten im Frühling blühen, so schnell verschwinden sie auch wieder. Nicht ohne Grund gelten sie daher als Zeichen für Vergänglichkeit. Ein beeindruckendes Naturschauspiel sind die tausenden weißen und rosa Blüten, die vom Baum herabfallen und sowohl auf der Erde als auch im Wasser riesige Teppiche bilden.
Durch die Corona-Pandemie fiel für viele Menschen die so beliebte und gesellige Kirschblütenschau Hanami wohl aus. In den auch bei internationalen Touristen beliebten Orten wie dem Ueno-Park in Tōkyō gehen zwar noch viele Japaner spazieren, doch von Feierstimmung kann nicht unbedingt die Rede sein.
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