1. Die fünfte Geschmacksrichtung – eine japanische Erfindung?
Neben süß, sauer, salzig und bitter ist umami die fünfte Geschmacksrichtung. Die Bezeichnung geht auf den japanischen Chemiker und Professor Ikeda Kikunae zurück: Er schmeckte in einer normalen Dashi-Brühe etwas heraus, das er nicht den bisher bekannten Geschmacksrichtungen zuordnen konnte. Im Jahre 1908 identifizierte Ikeda das sogenannte Glutamat als diesen wesentlichen Geschmacksträger und nannte ihn umami (jap. “schmackhaft”). Er und sein Team entwickelten daraus ein kristallisiertes Salz, welches schließlich als Würzmittel und Geschmacksverstärker unter dem Namen Ajinomoto (“Essenz des Geschmacks”, auch bekannt als “MSG”) auf den Markt kam. Dieses kann man bis heute kaufen.
Lesen Sie hier mehr über umami und wo es überall drinsteckt:
2. Kommt die California Roll aus Kalifornien?
Sushi ist eines der bekanntesten und beliebtesten japanischen Gerichte weltweit. Anders als das klassische Maki-Sushi, wo sich außen das Nori-Blatt und innen der Reis sowie die Füllung befinden, besteht bei der California Roll die äußere Schicht aus Reis, manchmal getoppt mit Sesam oder Fischrogen – daher kommt auch der alternative Name „Inside-Out-Roll“. Erfunden wurde diese populäre Sushi-Sorte wider Erwarten nicht in Japan, sondern in Nordamerika – es ist jedoch etwas umstritten, ob sie zuerst von Küchenchefs aus dem kanadischen Vancouver oder dem kalifornischen Los Angeles zubereitet wurde. Da sie “offiziell” Ende der 1970er in Los Angeles serviert wurde, bekam die “California Roll” schließlich ihren Namen.
3. Was steckt hinter der “Uni-Kartoffel”?
Daigaku imo, wörtlich “Uni-Kartoffel”, ist ein beliebter, herzhaft-süßer Snack: Kleine Süßkartoffel-Stücke werden in heißem Öl frittiert und anschließend mit einer Sauce aus Honig, Sojasauce, Mirin und Sesamsaat glasiert. Der ungewöhnliche Name kommt daher, dass dieses einfache Gericht vor allem bei japanischen Studierenden im frühen 20. Jh. sehr beliebt war, da es billig und schnell zubereteitet war. Angeblich sollen sogar Studierende der renommierten Tōkyō-Universität den Kartoffel-Snack verkauft haben, um sich etwas für die hohen Studiengebühren dazu zu verdienen. Daigaku imo schmeckt besonders gut zum Tee oder als kleine Nascherei für zwischendurch.
Dieser Artikel erschien in gekürzter Form in der Juli-Ausgabe des JAPANDIGEST 2021. Er wurde für die Veröffentlichung auf der Website nachbearbeitet.
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