Tee ist seit jeher eines der beliebtesten Getränke in Japan und besitzt einen hohen Stellenwert in der japanischen Kultur. Es existieren viele verschiedene Teesorten und Tee wird zu allen Tageszeiten konsumiert. Klassischer Grüntee ist hierbei die beliebteste Variante und oftmals wird der Begriff „Tee“ synonym dafür genutzt. Doch gibt es auch viele andere Sorten, wie beispielsweise den beliebten Oolong-Tee oder einfachen Schwarztee.
Nicht nur daheim oder in Restaurants wird Tee getrunken, mittlerweile kann man ihn auch in Supermärkten, Convenience Stores oder Verkaufsautomaten abgefüllt in PET-Flaschen kaufen. Während es diese auch als heiße Option gibt, wird jedoch der Großteil als kaltes Erfrischungsgetränk angeboten.
Entstehung des Tees als Softgetränk
Durch die praktische Flaschenform hat sich Tee auch als das beliebteste Softgetränk Japans etabliert und wird somit weit mehr konsumiert als etwa Limonaden oder Säfte. In den 1990er-Jahren zunächst in 1 Liter-, dann in 0,5 Liter-Flaschen eingeführt, haben die praktischen Flaschen für unterwegs den Tee-Konsum in so sehr Japan verändert, dass sie den selbst aufgebrühten, kalten Tee daheim verdrängt haben.
Doch anders als in vielen westlichen Softgetränken enthält der japanische Tee keinen Zucker oder andere Zusätze. Auch in den asiatischen Nachbarländern wie China, Taiwan, Korea und Thailand ist Tee als kalte Erfrischung sehr beliebt, auch wenn diese oftmals stark gesüßt werden.
Welche Teesorten sind am beliebtesten als Softgetränk?
Grüntee
Meist handelt es sich bei dem klassischen Grüntee um Sencha, die am häufigsten vorkommende Teesorte in Japan. Er schmeckt nicht zu kräftig und seine Farbe ist hellgrün. Eine andere Variante ist Gyokuro, da diese jedoch sehr hochwertig und teuer ist, wird sie in der Regel nicht für abgefüllte Teegetränke genutzt.
Jasmin-Tee
Ursprünglich kommt Jasmin-Tee aus China. Einem Grüntee werden Jasminblüten hinzugegeben, sodass ein natürliches, florales Aroma entsteht. Traditionellerweise enthält er zudem weniger Koffein. In seiner Softgetränk-Variante ist Jasmin-Tee daher auch als besonderes Wellness-Getränk bekannt.
Genmaicha
Bei Genmaicha handelt es sich um gerösteten braunen Reis, der zusammen mit Grünteeblättern zu einer Teemischung mit einem intensivem Röstgeschmack zubereitet wird. Er ist eine beliebte Alternative zu klassischem Sencha.
Oolong
Oolong-Tee hat seinen Ursprung in China und Taiwan. Es ist eine Teesorte, die sich zwischen Grüntee (dessen Teeblätter nicht oxidiert sind) und Schwarztee (Teeblätter sind oxidiert) befindet, denn die Blätter oxidieren nur teilweise – so entsteht ein besonderer Eigengeschmack. Da Oolong-Tee sehr wenig Koffein erhält, wird er oft kalt in Restaurants serviert, auch gerne am Abend.
Hōjicha
Hōjicha wird durch eine Röstung der Teeblätter hergestellt, welche eine rötlich-braune Farbe hinterlässt. Die Note des Tees ist nussig-karamellig. Durch die Röstung wird das enthaltene Koffein größtenteils zerstört, daher ist es auch ein beliebtes Getränk am Abend, für Ältere und für Kinder.
Kōcha (Schwarztee)
Schwarztee wird im Vergleich zu Grüntee relativ wenig in Japan konsumiert. Durch die vollständige Oxidierung der Teeblätter schmeckt Schwarztee viel kräftiger, die Farbe ist dunkel-rötlich bis schwarz.
Die beliebtesten Marken
ITO EN
„Oi-Ocha“ ist die beliebteste Grünteemarke in Japan, der Marktanteil beträgt ungefähr 30 %. Der Grund für die große Beliebtheit liegt vermutlich darin, dass ITO EN der erste Anbieter von Tee in Plastikflaschen war. Auch im Ausland findet man am häufigsten die Teegetränke dieses Anbieters. Die Auswahl der Teesorten ist beachtlich, es gibt zum Beispiel klassischen Grüntee, dunklen Grüntee, Jasmintee, Matcha-Genmaicha, Hōjicha uvm.
Suntory
Suntory ist einer der größten japanischen Getränkehersteller und die Grünteemarke des Hauses heißt Iyemon. Neben dem normalen Grüntee gibt es auch eine angeblich gesundheitsfördernde Variante mit dem Namen Tokucha, die sehr beliebt ist. Doch auch andere Sorten wie Hōjicha, Jasmintee, dunkler Grüntee oder Oolong-Tee lassen sich im Produktportfolio finden.
Kirin
„Namacha“ gibt es seit 2000 und sie ist somit die zweitälteste Marke der Grüntees in Flaschen. Hergestellt wird es vom Unternehmen Kirin, welches auch zu den großen Playern in der japanischen Getränkeindustrie (vor allem bekannt für die gleichnamige Biersorte) gehört. Neben den klassischen Tees wie Grüntee, Schwarztee oder Hōjicha gibt es auch eine Reihe gesüßter Eis- oder Milchtees.
Coca Cola Japan
Der größte Getränkehersteller der Welt hat ebenfalls Grüntee in Flaschen auf den japanischen Markt gebracht. Die Marke nennt sich Ayataka, der einzige klassische Grüntee des Unternehmens, wobei auch noch andere Japan-spezifische Getränke wie zum Beispiel Gerstentee (Mugicha) angeboten werden.
PET-Grüntee in Deutschland
In Deutschland kann man schon sehr lange Tee in kleinen Flaschen in Asia-Supermärkten erwerben, doch waren dies oftmals Importe aus anderen asiatischen Ländern, die wie oben beschrieben meist sehr viel Zucker enthalten. Seit einigen Jahren erreichen auch die ungezuckerten japanischen Tees Deutschland. Man kann sie nicht nur in asiatischen, sondern mittlerweile auch in regionalen Supermärkten entdecken. Hierzulande werden vor allem die Produkte von ITO EN und Kirin verkauft.
Noch ist die Nachfrage gering und Tee wird hier sehr teuer verkauft: So kosten 0,5 L-Flaschen oft 2,50 bis 3 Euro, während der Preis in Japan meistens zwischen 0,50 und 1 Euro liegt. Es lohnt sich trotzdem allemal, die leckeren Sorten einmal durchzuprobieren!
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