Das Wort Matcha (抹茶) setzt sich aus ma 抹 (Pulver) und cha 茶 (Tee) zusammen. Wörtlich ist es also pulverisierter Tee, meint dabei aber nicht jeden Tee, sondern japanischen Grüntee, der in feinstes Pulver gemahlen wird. Besonders auffallend ist die intensiv leuchtende grüne Farbe des Pulvers. Geschmacklich kann Matcha sowohl süßlich als auch herb sein, je nach Erntezeit und -dauer. Matcha wird nachgesagt, besonders gut für die Gesundheit zu sein. Er enthält viele Vitamine und Antioxidantien. Im Vergleich zu anderen Teesorten wird außerdem pro Tasse mehr Tee verwendet – deshalb gelangt eine höhere Konzentration dieser Inhaltsstoffe in den Körper. Doch Vorsicht: Wie bei allen teeinhaltigen Getränken kann übermäßiger Konsum zu schlaflosen Nächten führen!
Woher kommt Matcha?
Ursprünglich aus China stammend, wurde Matcha wahrscheinlich durch den buddhistischen Mönch Myōan Eisai Ende des 12. Jahrhunderts nach Japan gebracht. Zunächst wurde der Tee wegen der positiven Effekte auf Gesundheit und Konzentrationsvermögen während des Meditierens konsumiert, aber im Laufe der Zeit wurde Tee zusehends zum Genuss getrunken. Unter dem Einfluss des Teemeisters Sen no Rikyū entwickelte sich ab dem 16. Jahrhundert die Teezeremonie zu einem elementaren Bestandteil der japanischen Kultur, was sie noch heute ist. Auf Japanisch wird diese Zeremonie sadō oder chadō (茶道) genannt und bedeutet wörtlich übersetzt Weg des Tees. Das Trinken des Tees, aber auch die Zubereitung und Präsentation, sind einigen kunstfertigen Regeln unterworfen, die Zuschauer zum Staunen bringen. Nicht umsonst werden heute auch in Deutschland viele Kurse und Vorführungen zur Teezeremonie angeboten.
Wie wird Matcha zubereitet?
Mit einem Dosierlöffel (chashaku 茶杓) wird das Pulver in eine Teeschüssel (chawan 茶碗) gegeben. Es wird zunächst mit einem Schuss kalten Wasser vermengt und schnell verrührt, um Klümpchen-Bildung zu vermeiden. Alternativ kann das Matcha-Pulver vor Verwendung auch gesiebt werden. Anschließend wird es mit 80° C heißem Wasser (nach dem Kochen etwa fünf Minuten abkühlen lassen) aufgegossen und mit einem Bambusbesen (chasen 茶筅) schaumig geschlagen. Diese M-förmige Bewegung kommt locker aus dem Handgelenk und bedarf einiger Übung. Je nach Vorliebe wird bei der Dosierung etwas mehr oder weniger Pulver verwendet, als Empfehlung gilt eine Menge von 2 Dosierlöffeln auf 60-70 ml Wasser.
Inzwischen gibt es in Japan auch Instant-Matcha zu kaufen, der einfach mit einem Löffel in heißes oder kaltes Wasser eingerührt werden kann.
Gibt es Matcha auch in Deutschland?
Zu kaufen gibt es hochwertigen Matcha in Deutschland mittlerweile in gut sortierten Supermärkten und einigen Drogerien. Während das Instant-Pulver in Japan sehr gängig ist, findet sich in Deutschland bisher nur das „echte“ Pulver. Dementsprechend ist zu empfehlen, zumindest einen Bambusbesen parat zu haben. Wer sich so einen nicht extra zulegen möchte, kann in vielen asiatischen Restaurants Matcha bestellen. Auch in Cafés hat der Matcha-Latte inzwischen Klassiker wie den Chai-Latte abgelöst und mutet als gesündere Alternative zu Schokolade und Karamell im Heißgetränk an.
Muss man Matcha trinken?
Sowohl in Japan als auch in Europa hat Matcha nicht nur als Tee-Getränk, sondern auch als Zutat in (Süß-)Speisen Einzug gehalten. Wem Matcha als Tee zu bitter ist, muss durchaus nicht ganz darauf verzichten. Besonders in Kombination mit Schokolade und kandiertem Ingwer wird der natürlich herbe Geschmack mit einer angenehmen Süße kombiniert. Bei Teezeremonien wird zu Matcha immer eine Süßspeise serviert, die den bitteren Geschmack des Tees ausgleicht. Abenteuerlustige können sich in Japan an Matcha-Spaghetti, verziert mit Sahnehäubchen und einem Klecks Anko (süße Paste aus roten Bohnen), wagen.
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