In Japan kommt im landesweiten Durchschnitt auf 23 Einwohner ein Verkaufsautomat, der auch als jidō hanbaiki (自動販売機 oder kurz jihanki 自販機) bezeichnet wird. Damit hat das Land weltweit die höchste Deckung mit Verkaufsautomaten, die nicht nur in Städten, sondern auch in Dörfern und abgelegenen Gebieten zu finden sind.
Die Automaten in unterschiedlichen Größen garantieren eine optimale Platzausnutzung. Durch das Anbringen von Sensoren, die bei Beschädigung Signale an die Polizei senden, sind die Geräte gegen Wandalismus (obwohl die Kriminalitätsrate in Japan generell sehr niedrig ist) geschützt.
Am Automaten angebotene Getränke
Ein klassischer Getränkeautomat bietet bis zu 30 verschiedene Getränke in Flaschen und Dosen sowohl kalt (Symbol mit blauer Tasse) als auch heiß (rote Tasse) gleichzeitig an. Die Auswahl erstreckt sich von Wasser über Softdrinks, Fruchtsäfte, grünem Tee bis hin zu heißem Kaffee und wärmenden Suppen.
Vor allem die verschiedenen und oft knalligen Farben, die für unterschiedliche Geschmacksrichtungen stehen, machen die Getränkewahl am Automaten schwer. Gut zu merken ist, dass grünliche Getränke zumeist Grüner Tee sind, der am Automaten häufiger als Wasser angeboten wird. Weiterhin sind alle Limonaden und Fruchtsäfte in warmen Farben von Rot bis Lila gehalten. Bei milchig-weißen Getränken handelt es sich um Calpis-Getränke, die mit ihrem Geschmack nach Milchsäure schnell an verflüssigten Jogurt erinnern. Schwarz steht traditionell für Kaffee, wobei dieser meistens nicht viel mit einem schwarzen Kaffee gemein hat.
Bezahlen am Getränkeautomat
Die Automaten akzeptieren neben der Bargeldzahlung (üblicherweise 10, 50, 100 und 500 Yen Münzen sowie 1000 Yen Scheine) auch das Bezahlen mit Prepaid-Karten. Im Falle der Bargeldzahlung wird das Geld vor der Auswahl des Getränks in den entsprechenden Schlitz gesteckt. Bei Kartenzahlung, zum Beispiel mit einer Pasmo– oder Suica-Card, folgt die Bezahlung erst nach der Auswahl.
Innovationen am Getränkeautomat
Das Betreiben von Getränkeautomaten wird in Anbetracht des hohen Energieaufwands zunehmend kritisch betrachtet. Spätestens nach dem Tōhoku-Erdbeben im Jahr 2011 wird das Umdenken deutlich. So sind neu aufgestellte Getränkeautomaten immer häufiger mit der Funktion ausgestattet, im Katastrophenfall freie Getränke auszugeben. Zusätzlich werden über angebrachte Displays zentralgesteuert entsprechende Nachrichten (zum Beispiel Anweisungen zur Evakuierung) verbreitet. Mit neuster Isolier- und Solartechnik wird darüber hinaus an der optimalen Energieausnutzung gearbeitet.
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