Sake-Becher, im Japanischen bekannt als shuki (酒器), sind so lebhaft und vielfältig wie das Getränk selbst. Im Ausland ist das Sammeln dieser stilvollen und süßen Becher ein beliebtes Hobby geworden!
Um Sie an das Thema heranzuführen, haben wir einen Guide über die gängigen shuki in Japan erstellt. Nutzen Sie ihn, um vor Ihrem nächsten Japan-Trip ein Sake-Profi zu werden! Frohes Trinken!
Ochoko (お猪口)
Wenn Sie jemals Sake in einem japanischen Restaurant bestellt haben, wurde er wahrscheinlich in einem ochoko serviert. Der kleine, runde Becher, der an ein Shot-Glas erinnert, ist ein Grundpfeiler der Sake-Kultur. Mit einer durchschnittlicher Größe von gerade einmal 45 Millimetern ist er relativ klein.
Allerdings gibt es für die Trinkfesten unter Ihnen auch die größeren Varianten guinomi (ぐい吞み). Neben dem Standard-ochoko aus Porzellan gibt es auch welche aus Glas, Metall, Keramik, Lackwaren oder sogar Holz! Die Preise rangieren zwischen einer einzigen Yen-Münze zu tausenden von Yen.
Masu (枡)
Ursprünglich genutzt als Messwerkzeug, ist ein masu ein viereckiger, oftmals hölzerner Behälter, etwa so groß wie eine Handfläche. Die dekorativen Gefäße werden aufgrund ihres natürlichen Aromas bevorzugt, da es die Trockenheit des Sake mildert. Man sieht sie typischerweise in Izakaya und Bars, in denen ein ochoko in ein masu gelegt wird und absichtlich zuviel Sake eingegossen wird, sodass er überläuft.
Von Gästen wird erwartet, dass sie zuerst das ochoko leeren und anschließend die Reste aus dem masu genießen. Die Barkeeper tun dies, um den Gästen etwas mehr Sake zu schenken, besonders als Service für treue Kunden. Man muss nicht erwähnen, wie sehr dies begrüßt wird!
Tokkuri (徳利)
Ein tokkuri ist ein großes Karaffen-artiges Gefäß, das als Sake-Krug genutzt wird. Die Krüge sind in der Regel groß und schmal und dienen als Zwischengefäß für den Sake zwischen der Flasche und dem ochoko. Das ist auch nötig, da Sake besonders gerne in mächtigen 1,8 Liter-Flaschen (isshobin) kommt, die es schwer machen, den Sake vernünftig einzuschenken. Ähnlich den ochoko, bestehen tokkuri meist aus Porzellan, wobei es auch Varianten aus Keramik, Metall, Glas und Holz gibt.
Tokkuri sind auch ein Muss für jene, die mit der Temperatur des Sake experimentieren wollen. Man kann sie nutzen, um sowohl warmen als auch gekühlten Sake vorzubereiten, was Ihnen erlaubt zu experimentieren und einen Stil zu finden, der Ihrem Geschmack entspricht. Lesen Sie weiter unten mehr dazu!
Katakuchi (片口)
Katakuchi ist eine weitere Art des Sake-Krugs. Anders als das längliche tokkuri, ist ein katakuchi kurz und dick mit einem kleinen Ausguss. Trotz ihres niedlichen Designs und ihrer einfachen Handhabung, sind sie nicht so beliebt wie die tokkuri.
Hirahai (平杯)
Hirahai-Becher sind im Grunde flache ochoko. Ihre breiten Ränder heben das Aroma des Sake hervor, indem sie es behutsam in Ihrem Mund verteilen. Das macht die hirahai, neben ihres kleinen Fassungsvermögens, perfekt für Sake-Tasting. Eine Variation des hirahai, bekannt als sakazuki (杯), spielt bei traditionellen japanischen Hochzeiten eine wichtige Rolle.
Weingläser
Weingläser werden immer beliebter an der Front der Sake-Anerkennung. Nicht nur sind sie das Sinnbild der Kultiviertheit, sie sind speziell dazu entworfen, Geschmäcker zu intensivieren, was sie zu einer fantastischen Alternative macht, um das reiche Aroma des Sake zu genießen. Sie sind auch ideal für das kalte hiyazake (冷酒), da der Stiel eine ungewollte Erwärmung des Sake durch die eigene Hand verhindert.
Für diejenigen, die gegenüber Sake noch zögerlich sind, ist das Trinken aus einem bekannten Weinglas vielleicht die Möglichkeit, dieses wundervolle Getränk kennenzulernen!
Was man braucht und wann!
Da Sie nun die Grundlagen der shuki kennen, wird es Zeit zu erfahren, wann man diese nutzt!
Für kalten Sake
Kalten Sake sollte man aus einem kleinen, dicken ochoko aus Porzellan, Metall oder Glas trinken. Vermeiden Sie die großen guinomi, da die letzten Schlucke wahrscheinlich ihre Kühle verloren haben werden. Ochoko aus Metall, besonders aus Zinn oder Kupfer, werden häufig auf spezielle Weise hergestellt, um Temperaturen beizubehalten und bewirken sogar eine extra Kühle. Diese sind in der Regel teuer, aber den Preis wert!
Weingläser eignen sich auch, solange man sie stets am Stiel greift. Sie können kalten Sake vorbereiten, indem Sie die Flasche oder das tokkuri (mit etwas Plastikfolie über der Öffnung) vor dem Trinken für mehrere Stunden in den Kühlschrank stellen.
Für warmen Sake
Am besten serviert man warmen Sake in einem tokkuri aus Porzellan oder Keramik. Wenn man es für ein paar Minuten in eine Schale frisch aufgekochten Wassers, etwa bis zur Hälfte, stellt, resultiert das in einem angenehm warmen Sake, den man sofort trinken kann. Genießen Sie diesen dann in einem dicken Porzellan- oder Keramik-ochoko, und vermeiden Sie hierbei auf jeden Fall Metall, Glas oder Holz. Unterschiedliche Temperaturen bewirken unterschiedliche Geschmäcker, hier können Sie also wunderbar experimentieren!
Um die Aromen zu genießen
Der reiche Geschmack von Sake kommt am besten in einem großen guinomi oder Weinglas zur Geltung. Diese Gefäße sind speziell dafür gemacht, Aromen hervorzulocken, um sie vollends zu genießen. Das ist besonders wichtig, wenn Sie einen ginjō-Sake (吟醸) trinken, dessen frischen, fruchtigen Geschmack Sie nicht verpassen sollten!
Für sehr trockenen Sake
Der starke Alkohol-Geschmack von trockenem Sake kann schwer bekömmlich sein. Ihn gekühlt oder bei Raumtemperatur zu trinken, kann dies etwas erleichtern. Nehmen Sie einen kleinen Schluck und lassen Sie ihn vor dem Herunterschlucken für ein paar Sekunden im Mund zergehen. Trinken Sie dann etwas Wasser.
Der Trick, diese Sake-Sorten schätzen zu lernen, besteht darin, sie stetig aufzubauen: Beginnen Sie langsam mit süßeren Sake-Varianten, lernen Sie die Geschmäcker zu unterscheiden, und innerhalb weniger Monate werden Sie selbst den trockensten Sake zu würdigen wissen.
Dieser Artikel wurde ursprünglich auf Englisch bei All About Japan veröffentlicht und von JAPANDIGEST übersetzt und nachbearbeitet.
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