Herbstzeit ist Erntezeit. Wenn die heißen Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit langsam nachlassen, freut man sich in Japan nicht nur auf die leuchtend bunte Herbstlaubfärbung sondern auch auf Reis aus neuer Ernte (shinmai), frische Süßkartoffeln, Maronen, Kürbis sowie zahlreiche Pilzsorten und mehr. Auch Buchweizen wird im Herbst geerntet, aus dem die beliebten Sobanudeln hergestellt werden. Der perfekte Anlass, um vielerorts lokale Soba-Festivals abzuhalten.
Für Liebhaber von Fisch und Meeresfrüchten hat der Herbst ebenfalls einiges zu bieten: Klassiker der japanischen Küche wie frischer Makrelenhecht (sanma), Lachs und Lachsrogen haben in dieser Jahreszeit zum Beispiel Saison.
Herzhafte japanische Herbstgerichte
Japans Herbstküche ist insgesamt deutlich herzhafter als die erfrischenden Sommergerichte und bietet Stärkung bei kälter werdenden Temperaturen. Folgende Gerichte zählen zu den beliebtesten Herbstspeisen Japans:
Maronenreis (kuri gohan)
Maronenreis ist ein Klassiker der japanischen Herbstküche. Das Gericht fällt unter die Kategorie takigomi gohan: gemischter Reis, bei dem verschiedene Zutaten wie in diesem Fall Maronen zusammen mit Reis gegart werden, meist im Reiskocher. Häufig wird kuri gohan anstelle von weißem Reis zu einem japanischen Menü gereicht.
Matsutake-Reis (matsutake gohan)
Matsutake sind äußerst aromatische Pilze, die aufgrund ihres geringen Vorkommens recht teuer sind, ähnlich wie Trüffel. Besonders gerne werden sie im Herbst, genau wie Maronen, zu einem takigomi gohan-Gericht verarbeitet. Reis und Pilze werden hierbei zusammen mit Dashi, Sojasauce und Sake oder Mirin gegart. Anstelle von Matsutake können aber auch andere Pilze verwendet werden. Das Gericht heißt dann einfach Pilzreis (kinoko no takigomi gohan).
Gegrillter Makrelenhecht (shioyaki sanma)
Fangfrischer Makrelenhecht (sanma) gehört zu den beliebtesten Speisen der japanischen Herbstküche, vor allem in Form von shioyaki sanma: mit Salz bestreut und gegrillt. Der Fisch wird am Stück gegart und als Teil eines japanischen Menüs serviert, zum Beispiel mit dem oben beschriebenen Maronenreis und Misosuppe.
Die shioyaki-Zubereitung eignet sich übrigens auch für andere Fischsorten. Lachs zum Beispiel hat ebenfalls im Herbst Saison und lässt sich genau wie Makrelenhecht auf diese Art genießen.
Karamellisierte Süßkartoffeln (daigaku imo)
Daigaku imo ist ein beliebter Snack aus Süßkartoffeln. Diese werden gewürfelt und in Öl, Sojasauce und Zucker beziehungsweise Honig gebraten, bis sie vollständig karamellisiert sind. Alternativ können sie auch zuerst frittiert und anschließend mit der Sauce vermischt werden. Vor dem Servieren wird das Gericht mit schwarzem Sesam bestreut.
Geröstete Süßkartofel (yaki imo)
Eine beliebte Zubereitungsart für Süßkartoffeln ist zudem yaki imo: auf Kohle geröstete Süßkartoffeln am Stück. Diese werden vor allem während der Saison oft heiß und noch mit Schale an kleinen Straßenständen verkauft. Ein herzhaft-süßer Snack, der Stärkung für unterwegs verspricht.
Frische Soba mit Tempura
Da es im Herbst frisch geernteten Buchweizen gibt, schmecken daraus gefertigte Sobanudeln (genannt shinsoba, neue Soba) besonders aromatisch. Dazu passt herbstliches Tempura aus saisonalen Zutaten wie Pilzen, Kürbis oder Süßkartoffeln.
Kaki
Nicht zuletzt freuen viele Japaner sich im Herbst auf Kakifrüchte. Diese werden roh, getrocknet oder als Zutat in Kuchen und anderen Süßspeisen verzehrt. Mit ihrem saftig-süßen Fruchtfleisch eignen sich Kakis hervorragend als leichtes Dessert zu einem japanischen Herbstmenü.
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