Auf der Halbinsel Shiretoko gibt es nicht nur jede Menge wilde Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu entdecken – auch das Speiseangebot vor Ort profitiert von der Nähe zu Wald und Meer. So gibt es hier eine Vielzahl an Gerichten mit regionalem Hirschfleisch sowie Lachs, Seeigel, Garnelen oder Königskrabben. Dazu gibt es neben Reis und Misosuppe etwa Kombu, Kartoffeln und Pilze. Außerdem beliebt in Hokkaidō: Ramen, Melonen, Mais und Softeis aus regionaler Milch.
Shikaniku (Hirschfleisch)
Dank der wachsenden Anzahl an Ezo-Hirschen in den Wäldern des Naturparks gibt es in Shiretoko zahlreiche Gelegenheiten, frisches Hirschfleisch zu probieren. Ob als Bestandteil eines traditionellen Ainu-Menüs oder in einem jibiedon (Wild auf Reis) – das Fleisch ist meist innen noch leicht rosa, sodass es besonders zart ist. Nicht ganz so verbreitet, aber durchaus zu finden, ist übrigens auch Bärenfleisch.
Sashimi und Kaisendon
Ob Sashimi oder Kaisendon (Sashimi auf Reis) – in Shiretoko gibt es fast überall fangfrischen Fisch zu genießen. Besonders beliebte Zutaten für Sashimi sind hier unter anderem Lachs, Lachsrogen (ikura), Seeigel (uni) sowie die besonders großen, süßlichen Botan-Garnelen (botan ebi). Zum Dippen gibt es Sojasoße und Bergwasabi (yamawasabi), eine Spezialität aus Hokkaidō. Etwas weiter südlich von Shiretoko, im Nationalpark Akkeshi, werden übrigens besonders leckere Austern gezüchtet, die roh einfach ausgezeichnet schmecken.
Lachsspezialitäten
Lachs gibt es in Shiretoko nicht nur in roher Form. Eine Spezialität aus der Ainu-Küche sind zum Beispiel frittierte Lachssamen in Form von Bällchen. Diese schmecken ganz besonders lecker zu einer Paste aus Bohnen, Mais, Kürbis, Walnuss & Beeren. Köstlich ist natürlich auch gegrillter Lachs – egal ob zum Frühstück oder am Abend. Außerdem wird der Fisch auch getrocknet in Flockenform (sakebushi), ähnlich dem katsuobushi (Bonito-Flocken), verwendet.
Königskrabben (kani)
Von September bis Dezember gibt es in Shiretoko vorzügliche Königskrabben zu genießen. Es ist zwar gar nicht so einfach, an das Fleisch zu kommen, doch die Mühe lohnt sich. Die Krabben werden häufig als Bestandteil eines Menüs gereicht. Nicht essbare Stücke vom Panzer geben außerdem Suppen einen besonderen Geschmack.
Rausu Kombu
Algen sind ein wichtiger Bestandteil der japanischen Küche. Kombu wird vor allem an den Küsten Hokkaidōs geerntet und die aus dem Hafenstädtchen Rausu stammende Sorte ist besonders weich und duftend. Verwendet werden die Meerespflanzen vor allem für Suppe – man findet sie aber auch eingelegt als Beilage zu anderen Gerichten oder als Bestandteil von Nudeln.
Ramen
Egal wo Sie sich in Hokkaidō befinden – auf der Suche nach einer Schüssel Ramen werden Sie hier schnell fündig. Da jede Gegend ihr eigenes Rezept hat und es so ein grenzenloses Angebot an unterschiedlichen Versionen der beliebten Nudelsuppe gibt, wird der Genuss ganz bestimmt nicht langweilig und bietet eine Abwechslung zu Fisch und Meeresfrüchten.
Dieser Text wurde als Ergänzung für die Januar-Ausgabe des JAPANDIGEST verfasst. Eine Übersicht über weitere Artikel finden Sie hier:
Kommentare