Im Jahre 2005 erschien mit „Super Princess Peach“ für den Nintendo DS das erste Videospiel mit Prinzessin Peach als Protagonistin. Damals musste sie – anders als sonst – ihre Freunde Mario und Luigi vor Bowser retten. 2024 steht Peach wieder im Scheinwerferlicht, im wahrsten Sinne des Wortes.
Im Action-Adventure-Spiel „Princess Peach: Showtime!“ für die Nintendo Switch muss die Prinzessin während der Eröffnung des brandneuen Funkeltheaters dabei zusehen, wie es von der bösen Hexe Frau Grape und ihrer Sauertruppe eingenommen wird. Die Schauspieler werden entführt, die Bühnen zu Kulissen von Schauerlichkeiten und Tragödien. Es liegt nun an Peach, die Show mithilfe der Funkelfee Stella, die über das Theater wacht, zu retten!
Vorhang auf für Peach
Nach der kurzen Eröffnungssequenz geht es direkt los: Die Theaterbühnen in der Lobby und den oberen drei Stockwerken werden belagert. Nacheinander muss Peach eindringen und sie von den Bösewichten befreien. Jede Bühne steht dabei unter einem anderen Motto (bzw. führt ein anderes Theaterstück auf), sei es der Wilde Westen, eine Patisserie, ein Unterwasserkönigreich oder eine feudale Ninja-Welt. Mithilfe von Stellas Schleife kann Peach mit der Umgebung interagieren und kämpfen – und erhält zusätzlich ein zum Thema passendes Kostüm, das ihr neue Fähigkeiten verleiht. So wird Peach zur Eiskunstläuferin, Meisterdiebin oder Superheldin. Insgesamt gibt es 10 verschiedene Outfits, 30 Bühnen/Level sowie fünf zusätzliche Bosskämpfe.
Funkelnde Frustration
Mit dem Besiegen der Sauertruppe allein ist es in den jeweiligen Levels natürlich nicht getan, denn in klassischer Super Mario-Manier kann man sogenannte Funkelkristalle sammeln, die sich an unterschiedlichen Orten verstecken. Echte Gamer werden sich verpflichtet fühlen, alle Kristalle zu finden und das scheint auch das Ziel in „Princess Peach: Showtime!“ zu sein. Die Kristalle sind mal mehr, mal weniger schwer zu bekommen, doch die meisten findet man gleich beim ersten Versuch. In späteren Levels wird es jedoch teils frustrierender, bestimmte Aufgaben zu erfüllen, um sie zu erhalten. Das liegt unter anderem daran, dass die Aufgaben auf Anhieb gemeistert werden müssen (und wenn man es nicht schafft, muss man von vorn anfangen) sowie an den nicht überspringbaren Cutszenen und Dialogen. Das ermutigt nur bedingt dazu, die Levels erneut zu spielen, sondern macht es eher zu einer lästigen Aufgabe – ein Manko, das das Spielerlebnis definitiv trübt.
Kreatives Design, kurze Level
Je nach Theaterstück erhält Peach Fähigkeiten, die das Gameplay entsprechend beeinflussen: Als Patissière Peach muss man Kekse backen und Kuchen dekorieren, als Detektivin Peach Hinweise sammeln und Verbrechen aufklären, als Cowgirl Peach die Bösewichte mit dem Lasso ausschalten und auf einen fahrenden Zug springen. So wechselt man zwischen rasanten Platformer-Segmenten und lustigen Mini-Games, manchmal sogar innerhalb desselben Levels. Manche sind actiongeladener als andere, woraus sich eine gute Mischung ergibt. Die unterschiedlichen Modi bringen damit insgesamt viel Abwechslung, auch wenn es stellenweise nicht so offensichtlich ist, was das Spiel jetzt genau von einem will.
Die einzelnen Level sind relativ kurz (auch wenn sie durch die Dialoge deutlich verlängert werden) und nicht sonderlich schwierig, im Gegenteil. Leider sind sie auch sehr linear, es geht fast immer nur vorwärts und hat man einen Bereich (aus Versehen) verlassen, gibt es kein Zurück, um etwa nach Funkelkristallen zu suchen. Auch die Bosskämpfe sind keine allzu große Herausforderung. Dafür weisen diese ein wunderbar kreatives Design auf, für das man das Studio nur loben kann.
Neben den normalen Levels werden mit der Zeit Probebühnen freigeschaltet, in denen man innerhalb eines Zeitlimits eine bestimmte Punktzahl sammeln muss und damit Peachs (und die eigenen) Fähigkeiten testet. Diese Challenges fordern durchaus heraus und sind eine willkommene Ergänzung zum Hauptspiel.
Im Vergleich… ok?
Die Vielfalt der Theaterstücke und die Outfits für Peach sind die große Stärke von „Princess Peach: Showtime!“, ebenso wie die ins Ohr gehende Musik. Es macht Spaß, die liebevoll gestalteten Bühnen zu entdecken, vor allem wenn die Prinzessin eine brandneue Fähigkeit erhält und man mit der Umgebung interagiert, um zu schauen, was man nun alles tun kann. Allerdings kommt man als Fan des Franchise nicht ganz umhin, das Spiel mit neueren Mario-Titeln wie etwa Mario Odyssey oder Super Mario 3D World zu vergleichen, in denen es ebenfalls unterschiedliche Kostüme/Fähigkeiten für die Protagonisten gibt – und wo die Level optisch und inhaltlich deutlich mehr zu bieten haben. Längere und ruckelige Ladebildschirme fallen etwas negativ auf, wobei das eigentliche Gameplay davon nicht betroffen ist.
Fazit
„Princess Peach: Showtime!“ richtet sich eindeutig an ein jüngeres Publikum. Die linearen, relativ leicht zu bewältigenden Level werden erfahrene Gamer (insbesondere langjährige Super Mario-Fans) nicht herausfordern. Dafür besticht das Spiel mit einer schönen Mischung unterschiedlicher Spielgenres, die es in einer lockeren, kinderfreundlichen Atmosphäre auszuprobieren gilt. Peach ist eine furchtlose Protagonistin, der man immer wieder zuschauen möchte, wie sie die Welt rettet – und es war mehr als überfällig, dass sie mit einem eigenen Videospiel belohnt wird. Wer nach einem zwanglosen Spielerlebnis mit der ein oder anderen Herausforderung sucht, ist hier gut aufgehoben.
Princess Peach: Showtime!
Erschienen am: 22. März 2024 exklusiv für die Nintendo Switch
USK ab 6 Jahren
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