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Spiele-Review: „Luigi’s Mansion 2 HD“ für die Nintendo Switch

Diana Casanova
Diana Casanova

„Luigi’s Mansion 2“, ursprünglich erschienen vor über zehn Jahren für den Nintendo 3DS, erhielt im Juni 2024 eine längst überfällige HD-Neuauflage für die Switch. Was hat sich im neuen alten Spiel über den furchtlosen… sorry, den furchtvollen Geisterjäger Luigi verändert?

© Nintendo 2024

Was habe ich mich gefreut, als ich hörte, dass „Luigi‘s Mansion 2“ eine Neuauflage für die Nintendo Switch erhält. Auf dem Höhepunkt seiner Popularität, bot der Nintendo 3DS eine Vielzahl hervorragender Titel wie „Pokémon Sonne und Mond“, „Bravely Default“, „The Legend of Zelda: A Link Between Worlds“ – und natürlich „Luigi’s Mansion 2“. Im März 2013 für den Nintendo 3DS erschienen, wurde der Nachfolger des ersten Teils (2001) – seines Zeichens noch für die Nintendo GameCube – aufgrund des kreativen Spielkonzepts und der (für den 3DS) ausgezeichneten Grafik von Spielern wie Kritikern hochgelobt. Der Erfolg führte 2019 zum dritten Teil der Serie „Luigi’s Mansion 3“ für die Nintendo Switch.

Ich erfreute mich damals an den insgesamt 34 Missionen – Halt, nein, das stimmt nicht, denn mein 10 Jahre jüngeres, schwächeres Ich hat die letzten beiden Missionen einfach nicht geschafft; das Spiel aus Frust weggelegt und nie wieder angefasst. Das Leben ging weiter, es kamen neue Videospiele, der 3DS wurde von der Switch abgelöst… und der arme Luigi durfte nie den süßen Geschmack des Sieges kosten. Doch 2024 sollte mit der Veröffentlichung von „Luigi’s Mansion 2 HD“ der grüne Angsthase endlich seine große Chance erhalten – und ich meine zur Rehabilitation!

© Nintendo 2024

Schabernack und Geisterjagd

Die Story des Spiels knüpft direkt an die Handlung des ersten Teils an: König Buu Huu befreit sich aus seiner Gefangenschaft und will es Prof. I. Gidd und Luigi heimzahlen, indem er den Finstermond des Nachtschattentals zerstört und die Fragmente versteckt. Die einst freundlichen Geister vertreiben den Professor in einen geheimen Unterschlupf und treiben nun gemeinen Schabernack. Luigi muss wieder ran und mithilfe des aufgerüsteten Staubsaugers „Schreckweg 09/15“ macht er sich auf Geisterjagd, um das Tal zu befreien und die Mondstücke wieder einzusammeln.

Wie auch im Vorgänger ist Luigis „Waffe“ der Schreckweg, mit dem er nicht nur die frechen Geister, die dem armen Klempner allerlei Schrecken einjagen und Streiche spielen, sondern auch viele andere Gegenstände in den Anwesen einsaugen kann. Der Staubsauger ist zudem ausgestattet mit dem Stroboblitz, einer überstarken Taschenlampe, mit der er Geister und andere Krabbeltiere erschreckt, sowie der Düsterlampe, die versteckte Spuren und Gegenstände offenbart. Ein großer Spaßfaktor des Spiels ist es mit diesen drei Funktionen die Räume zu erkunden und mit ihnen zu interagieren, denn man weiß ja nie, in welchem Winkel sich ein kleiner Schatz versteckt.

© Nintendo 2024

Kreatives Leveldesign und ein mutiger Protagonist

Der arme Luigi scheint, anders als die Spielerinnen und Spieler, nicht so viel Spaß zu haben. Obwohl er sich jedes Mal zu Tode fürchtet, wenn er einen unheimlichen Gegenstand berühren muss oder ihm ein Geist begegnet, muss man ihm hoch anrechnen, dass er es immerhin versucht. Nicht, dass er eine Wahl hätte. Zum Glück bekommt er hier und da Unterstützung von bekannten Alumni des Super Mario-Universums und natürlich steht ihm (bzw. uns) der Professor mit Rat und Tat zur Seite. Allerdings wäre es schön gewesen, wenn I. Gidd nicht bei gefühlt jeder Kleinigkeit (insbesondere am Anfang) mit seinem nervigen Klingelton anruft und so den Spielfluss unterbricht – wobei dies in der 3DS-Version auch nicht anders war.

Insgesamt muss Luigi fünf verschiedene Anwesen und Gebiete erkunden, deren jeweilige Missionen erst alle erfolgreich beendet werden müssen, um die nächsten freizuschalten. Währenddessen kann man in den (manchmal sehr gut) versteckten Ecken nach Geld und Juwelen suchen. Das Finden und Sammeln aller 13 Juwelen pro Gebiet ist – neben dem Aufsaugen der Geister natürlich – die zweite große Hauptaufgabe des Spiels. Dafür gilt es mal offensichtliche, mal komplizierte Puzzles zu lösen, die es hin und wieder erfordern, ein Level mehrmals durchzuspielen, um alle zu erwischen. Die Juwelen braucht man zwar nicht, um eine Mission erfolgreich zu beenden, aber für die „richtigen Gamer“ unter uns ist das Sammeln aller Collectibles ohnehin eine Berufung.

© Nintendo 2024

Die große Stärke von „Luigi’s Mansion 2 HD“ ist die Levelvielfalt und das kreative Design der Geister. Jeder Geist hat seine eigene Farbe und seine eigenen Eigenschaften, deren Muster es gilt zu lernen, um sie effektiv zu bekämpfen. Sonderlich schwer ist das nicht unbedingt, sofern man begriffen hat, in welche Richtung man den Joystick beim Einsaugen der Geister halten muss und welcher Knopf welche Schreckweg-Funktion auslöst. (Etwas, das ich zugegebenermaßen auch gegen Ende des Spiels immer noch verwechselt habe.)

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Unterschiede zum Original

Das Rad neu erfunden hat Nintendo mit „Luigi’s Mansion 2 HD“ nicht: Die Story, die Puzzlelösungen und Missionen gleichen exakt dem Original, was mir mehr als nur einmal seltsame Déjà-vu-Gefühle einbrachte (nicht, dass ich das Spiel dadurch besser gespielt hätte). Die großen Veränderungen und Unterschiede sind vor allem grafischer Natur: Im Vergleich zur 3DS-Version sind die Landschaften und Texturen viel schärfer; Licht, Schatten und generell all die kleinen Details der Level sehen deutlich besser und moderner aus. Auf diese Weise spielt sich „Luigi’s Mansion 2 HD“ – ein Spiel, das ursprünglich für eine deutlich kleinere Handheld-Konsole ausgelegt war – wunderbar auf einem großen Fernseher, ruckelfrei, ohne Leistungseinbrüche und nur mit geringen Ladezeiten. Die dramatische, unheimliche Atmosphäre der Gruselvillen kommt dadurch noch besser zur Geltung, insbesondere durch die passend-schaurige Musik. Auch ein Multiplayer-Modus ist wieder dabei, in dem man sich mit bis zu vier Mitspieler:innen online oder lokal im sogenannten Wirrwarrturm besonderen Herausforderungen stellen kann. 

© Nintendo 2024

Fazit: Eine gelungene Neuauflage

„Luigi’s Mansion 2 HD“ zieht es vor die Essenz des Originals beizubehalten und dieser dafür einen hochauflösenden Anstrich zu verpassen – und das ist in Ordnung. Die grafische Umsetzung spielt sich perfekt auf der Switch, sowohl auf dem Fernseher als auch im Handheld-Modus. Durch die Collectibles und anderen Herausforderungen sowie Rekorde, die es zu brechen gilt, hat das Spiel eine hohe Wiederspielbarkeit für jüngere und ältere Gamerinnen und Gamer. „Luigi’s Mansion 2 HD“ bietet einen schönen Rätselspaß, der durch die in sich geschlossenen Missionen jederzeit pausiert und wieder aufgenommen werden kann, sodass man sich durchaus einige Tage und Wochen gemütlich damit vergnügen kann – wer es wirklich wissen will, kann es aber auch an einem Tag durchspielen.

Meine einzige Kritik ist der Mangel an Versions-exklusiven Extras, etwa Bonus-Missionen oder vielleicht sogar ein völlig neues Gebiet (insbesondere wenn man die UVP von 59,99 Euro bedenkt – wobei dies bei Switch-Titeln mittlerweile die Norm ist). Dennoch ist „Luigi’s Mansion 2 HD“ eine absolute Empfehlung, vor allem für diejenigen, die vom aktuelleren dritten Teil der Serie nicht genug bekommen konnten.

Mein Tipp: Wer „Luigi’s Mansion 3“ noch nicht gespielt hat, sollte sich dies aufsparen, bis man „Luigi’s Mansion 2 HD“ durch hat, denn der dritte Teil bietet einfach noch mehr Vielfalt. Umgekehrt könnte es sich wie ein Rückschritt anfühlen, was das Spielerlebnis möglicherweise trübt. Aber wer weiß – vielleicht überbrücken wir damit nur die Zeit bis zu Teil 4? Man darf es hoffen.

© Nintendo 2024

Luigi’s Mansion 2 HD

Erschienen am: 27. Juni 2024 exklusiv für die Nintendo Switch

USK ab 6 Jahren

Offizielle Website (Nintendo)

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