Die Geschichte des Reißverschlusses ist genauso lang wie interessant. An dieser Stelle soll jedoch genügen, dass die ersten Patente in Amerika in den 1850er Jahren eingereicht wurden, mit dem Ziel, lästige Knöpfe und Schnürsenkel zu ersetzen. Es dauerte einige Jahre, bis die Technik ausgereift zur Massenproduktion war. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs hatte sich die Firma Talon mit etwa 500 Millionen verkauften Reißverschlüssen jährlich als Marktführer etabliert.
Reißverschlussforschung im Research & Development Center in Kurobe
Yoshida Tadao, inspiriert vom Erfolg Talons, gründete 1934 in Tōkyō seine eigene Verschlusstechnikfirma, die später zu YKK wurde. Nach der Zerstörung der Firma im Zweiten Weltkrieg kehrte Yoshida in seine Heimat Kurobe zurück, und begann dort erneut, sein Unternehmen aufzubauen.
Yoshida modernisierte die Herstellungsprozesse und stellte Material zur Produktion von Reißverschlüssen größtenteils selbst her. In den 1960er Jahren beherrschte YKK bereit 95% des japanischen Reißverschlussmarktes und begann auch international seine Fühler auszustrecken.
Mit unterschiedlichen Metalllegierungen zum Erfolg
Yoshidas Unternehmensstrategie, auch unpopuläre Aufträge wie die Produktion von seltenen Modellen oder Farben anzunehmen, sowie der Kleidungsindustrie zu folgen, zahlte sich aus. Bis 2003 hatte YKK einen weltweiten Marktanteil von 45%, Talon sank auf 8%. Inzwischen gehören 114 Firmen in 71 Ländern weltweit zur YKK Gruppe.
YKK-Erfolgsrezept „Kreislauf des Guten“
Yoshidas Philosophie lautet, dass nur aus der Produktion von etwas Gutem auch etwas Gutes zurückkommen kann. Diese Philosophie ging sogar soweit, alle internationalen YKK-Fabriken zu standardisieren, um in einem Deal mit dem Sportbekleidungshersteller Adidas weltweit identische Reißverschlüsse herzustellen.
Das Produktionskonzept von YKK ist Teil des Erfolgs – und die Maschinerie dahinter wird als Unternehmensgeheimnis streng gehütet.
Auch in der Unternehmensführung implementierte Yoshida diese Philosophie. Zufriedene Angestellte produzieren ein gutes Produkt, das als Endprodukt zur Zufriedenheit des Konsumenten sorgt.
Um diese Philosophie herum entwickelte sich eine Art religiöse Anhängerschaft der YKK-Angestellten um den Unternehmensgründer: In einer Anekdote über seinen Vater berichtet Yoshida Tadahiro, dass alle Angestellten leugneten, Golf zu spielen, als Yoshida Senior einmal sagte, dass das Golfspiel Japan in den Ruin treiben würde. Erst mit der Übernahme der Firma durch Tadahiro gaben die Angestellten wieder zu, ja eigentlich doch Golf zu spielen.
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