Die Geschichte von Tama erzählen alle Katzenmütter ihren Kitten, wenn es darum geht, was katz im Leben erreichen kann. Tama war die Tochter einer Streunerin, die in der Nähe des Bahnhofs regelmäßig von einem Lebensmittelhändler gefüttert wurde.
In Japan gelten dreifarbige Katzen als Glücksbringer, und das brachte Tama sich selbst: Als der Lebensmittelhändler angestellt wurde, um die Bahnstation Kishi in Kinokawa zu betreuen – die Bahngesellschaft hatte zuvor aufgrund sinkender Fahrgastzahlen das Vollzeit-Personal an den Bahnhöfen entlassen müssen – kam Tamas großer Moment.
Die Bahngesellschaft Wakayama Electric Railway erfuhr von den Katzen des Lebensmittelhändlers – und setzte Tama kurzerhand als Bahnhofsvorsteherin ein!
Damit nicht genug: Die dreifarbige Katze aus einfachen Verhältnissen überzeugte mit ihrem Charme und legte einen kometenhaften Aufstieg hin. Nachdem sie die Fahrgastzahlen erheblich steigern konnte, wurde sie bereits 2008 zur Oberbahnhofsvorsteherin (Sūpā ekichō スーパー駅長) befördert. Damit war sie die einzige weibliche Führungskraft der Wakayama Electric Railway.
Nach weiteren Beförderungen wurde Tama 2013 zur Stellvertretenden Präsidentin (shachō-dairi 社長代理) der Bahngesellschaft befördert.
„Ewige Bahnhofsvorsteherin, Ehrenhalber“
2015 starb Tama, die ihrer Firma bis dahin geschätzt mehr als 10 Millionen Euro eingebracht hatte, im Alter von 16 Jahren. Etwa 3000 Menschen waren bei ihrer Beerdigung anwesend. Im Anschluss wurde sie als Katzen-Gottheit in einem nahegelegenen Schrein eingeschreint. Die Bahngesellschaft verlieh ihr den Ehrentitel Ewige Bahnvorsteherin.
Tamas Nachfolge trat Nitama an, ebenfalls eine Schildpatt-Katze. Während Tama ein üblicher Name für Katzen in Japan ist, ist Nitama ein Wortspiel: Vor den Namen Tama wurde hier die Zahl 2 gestellt, also: Tama Zwei.
Berühmt und einflussreich über den Tod hinaus
2017 feiert die Wakayama Electric Railway nun das 10-jährige Jubiläum von Tamas Einstellung. Die Festlichkeiten am Bahnhof Kishi in Kinogawa wurden etwa von 100 Fans besucht. Auch der Gouverneur der Präfektur Wakayama war anwesend und lobte, das Tama das Interesse an der Präfektur nachhaltig gefördert habe. Zu den Feierlichkeiten wurde Yontama eingeführt, die vierte und neueste Bahnhofsvorsteherin.
Tamas großer Erfolg führte dazu, dass auch andere Bahngesellschaften Tiere zu Stationsvorstehern machten – unter anderem finden sich nun über Japan verteilt Rehe, Kaninchen, Hunde und Affen.
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