Tōkyō 2020 in Zahlen:
- Tōkyō trägt die Olympischen und Paralympischen Spiele 2020 zum zweiten Mal aus.
- Bei den diesjährigen Spielen gibt es Wettbewerbe in 33 olympischen und 22 paralympischen Sportarten. Bei fünf der olympischen und zwei der paralympischen handelt es sich um neue Sportarten.
- Von den 339 olympischen Wettbewerben sind 165 für Männer, 156 für Frauen, 12 gemischt und 6 offen.
- Mit rund 49 % weiblichen Teilnehmern hat Tōkyō 2020 den bislang höchsten Frauenanteil in der olympischen Geschichte.
- Insgesamt werden rund 5.000 Medaillen verliehen, darunter 900 Goldmedaillen.
- Etwa 15.000 Athleten aus 207 verschiedenen Ländern haben sich für Tōkyō 2020 qualifiziert, 4.000 davon für die Paralympischen Spiele.
- Die Spiele finden japanweit an insgesamt 43 Austragungsstätten statt.
Übertragung in Deutschland:
Die Austragungsstätten
Der Großteil der olympischen und paralympischen Wettbewerbe wird sich in einem Radius von 8 km rund um das olympische und paralympische Dorf im Zentrum Tōkyōs abspielen. Diese im Stadtteil Chūō gelegene Basis für die teilnehmenden Athleten bildet den Schnittpunkt zwischen den beiden Hauptzonen „Heritage Zone“ und „Tokyo Bay Zone“, die zusammen ein symbolträchtiges Unendlichkeitszeichen bilden. Die „Heritage Zone“ beheimatet schon 1964 erwendete Olympia-Austragungsstätten wie das Nippon Budōkan. Außerdem steht hier das neuerbaute Olympiastadion, in dem neben Leichtathletikwettkämpfen und Fußballspielen auch die Eröffnungs- und Schlusszeremonien stattfinden. Die moderne „Tokyo Bay Zone“ präsentiert dagegen die innovative Seite der Stadtentwicklung. Einige Fußballspiele finden in den Stadien von Sapporo, Sendai, Kashima, Saitama und Yokohama statt. Zudem gibt es Wettbewerbe verschiedener Sportarten in Ichinomiya, Saitama, Asaka, Kawagoe, Fujisawa, Izu, Oyama, Fukushima, Yokohama und Sapporo. Auch die Marathonläufe der Männer und Frauen wurden nach langen Überlegungen in den Odori Park in Sapporo verlegt. Das mildere Klima Hokkaidōs soll die Athleten vor der Gefahr eines Hitzschlags schützen.
Neue Sportarten und mehr Nachhaltigkeit
Neue Sportarten
Mit dem Ziel, mehr junge Menschen anzusprechen, hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) sich entschlossen, weitere Sportarten für die kommende Olympiade zuzulassen. Mit der neuen Regelung soll es zukünftigen Olympia-Organisatoren möglich sein, Sportarten einmalig mit aufzunehmen, die die Spiele in ihrem Land repräsentieren. Von den 18 Vorschlägen der Organisatoren von Tōkyō 2020 wurden folgende fünf ausgewählt: Baseball/Softball, Karate, Skateboarding, Klettern und Surfen. Bei den in Japan so beliebten Baseballspielen handelt es sich um reine Männerwettkämpfe, während Softball das Pendant für Sportlerinnen bildet. Besonders spannend für deutsche Zuschauer dürfte Skateboarding sein: Hier wird große Hoffnung auf die 12-jährige Lilly Stoephasius gesetzt, die im letzten Jahr erneut deutsche Skateboardmeisterin in Düsseldorf wurde. Während die Kampfkunst Karate als typisch japanische Sportart bereits international bekannt ist, erfreuen sich Klettern und Surfen neben Skateboarding vor allem bei der jüngeren Generation immer größerer Beliebtheit. Auch die Paralympischen Spiele bekommen zwei neue Sportarten: Badminton und Taekwondo sind in diesem Jahr zum ersten Mal bei den Spielen mit dabei. Die beiden werden Segeln und 7-gegen-7-Fußball ersetzen, sodass die Anzahl an Sportarten gleich bleibt.
Nachhaltigkeitsziele
Neben dem Erreichen neuer Höchstleistungen und der Förderung von Diversität durch das Zusammenkommen von Teilnehmern und Zuschauern aus aller Welt, ist das Thema Zukunft zentral für Tōkyō 2020. Dabei geht es nicht nur um innovative Technologien, sondern vor allem auch um Nachhaltigkeit – eine der größten Herausforderungen unserer heutigen Zeit. Die Olympia-Organisatoren haben sich dabei große Ziele gesetzt: So sollen zu 100 % erneuerbare Energien eingesetzt und der CO-2-Außstoß vermindert werden, unter anderem durch die Nutzung hybrider Fahrzeuge. Für die Medaillen kamen recycelte Rohstoffe aus alten Handys zum Einsatz, die von der Bevölkerung zu diesem Zweck gespendet
wurden. Auch bei der Fertigung der Austragungsstätten, Siegerpodeste und Fackeln wurden recycelte Materialien genutzt. Nicht zuletzt gab es bereits mehrere Müllsammelaktionen bei denen zahlreiche Freiwillige teilnahmen. Das Motto: „Be better, together – for the planet and the people.”
Programmhighlights
Olympische Spiele
- 22. Juli: erste Wettbewerbe (Softball, Fußball)
- 24. Juli: Eröffnungszeremonie
- 25. Juli: erste Medaillen
- 26. Juli bis 2. August: Medaillen im Schwimmen
- Zwischen 26. Juli und 2. August: Surfing Festival (abhängig vom Seegang)
- 26./27. Juli: Skateboarding (Street)
- 27./28. Juli, 1. August: Triathlon (Männer, Frauen, gemischt)
- 28. Juli: Softball-Finale (Frauen)
- 31. Juli bis 7. August: Leichtathletikwettkämpfe
- 2. August: 100-m-Lauf (Männer)
- 5./6. August: Skateboarding (Park)
- 7. August: Fußball-Finale (Frauen)
- 8. August: Fußball-Finale (Männer)
- 8. August: Baseball-Finale (Männer)
- 8. August: Marathon (Frauen)
- 9. August: Marathon (Männer)
- 9. August: Schlusszeremonie
Paralympische Spiele
- 22. August: Eröffnungszeremonie
- 26. August bis 4. September: Schwimmen
- 28. bis 30. August: Jūdō
- 29./30. August: Triathlon
- 30. August: Rollstuhl-Rugby-Finale (gemischt)
- 5. September: 5-gegen-5-Fußball-Finale
- 5. September: Rollstuhl-Basketball-Finale (Frauen)
- 6. September: Rollstuhl-Basketball-Finale (Männer)
- 6. September: Marathon
- 6. September: Schlusszeremonie
Dieser Artikel erschien in der Januar-Ausgabe des JAPANDIGEST 2020 und wurde für die Veröffentlichung auf der Website nachbearbeitet.
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