Japan - mit dem zug von Nord nach Süd 19-Tage-Studienreise

Buchtipps der japanischen Literatur

Kerstin Coopmann
Kerstin Coopmann

Ob höfische Prosa der Heian-Zeit, moderne Literaturklassiker oder zeitgenössische Bestseller: Inzwischen gibt es eine bunte Auswahl literarischer Werke aus Japan, die ins Deutsche übersetzt wurden. Wir stellen Ihnen einige Bücher vor, die Sie gelesen haben sollten.

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Murasaki Shikibu: "Die Geschichte vom Prinzen Genji" Cover
©Manesse-Verlag

Murasaki Shikibu: “Die Geschichte vom Prinzen Genji”

Manesse-Verlag, Orig. „genji monogatari“, 11. Jhdt.

Vor rund 1.000 Jahren verfasste die Hofdame Murasaki Shikibu dieses literarische Meisterwerk, das einen tiefen Einblick in das höfische Leben der Heian-Zeit vermittelt.

Die Liebesgeschichte handelt vom Prinzen Genji, der mit seiner hohen Bildung und Dichtkunst die Herzen der Frauen erobert. Trotz seiner vielen Affären verlässt ihn nach dem Tod seiner Lieblingsdame Murasaki der Lebensmut.

Natsume Sōseki: “Kokoro”

Manesse-Verlag, 1914

„Kokoro“ ist die Geschichte eines jungen Studenten, der sich zu seinem älteren Sensei hingezogen fühlt. Doch diesen scheint ein Geheimnis zu umgeben, wodurch er den Protagonisten auf Distanz hält. Hat die Frau des alten Mannes etwas damit zu tun?

Eine gefühlvolle Erzählung von Natsume Sōseki, die einen Einblick in das Lebensgefühl Japans während des Übergangs zur Moderne gewährt.

Soseki Natsume, Kokoro Cover
©Manesse-Verlag
Murakami Haruki "Hard-boiled Wonderland und das Ende der Welt" Cover
©Dumont-Verlag

Murakami Haruki: “Hard-boilded Wonderland und das Ende der Welt”

Dumont-Verlag, Orig. „sekai no owari to hādoboirudo wandārando”, 1985

In diesem frühen Werk vereint der nun weltweit berühmte Ausnahmeschriftsteller Murakami Haruki zwei Geschichten, die anfangs so gar nicht zusammenpassen wollen. Eine spielt in der realen, eine in einer fantastischen Welt.

Ein spannender, skurriler und fantasievoller Roman voller futuristischer Elemente, der die Leser in seinen Bann zieht, ganz so wie man es von Murakami gewohnt ist.

Yoshimoto Banana: “Kitchen”

Diogenes-Verlag, Orig. „kicchin“, 1988

Mikage fühlt sich in der Küche am wohlsten. Nach dem Tod ihrer Großmutter ist sie ganz alleine – nur das Brummen des Kühlschranks beruhigt sie. Dann trifft sie Yuichi und zieht bei ihm und seiner Mutter ein, welche in Wirklichkeit sein Vater ist.

Ein unkonventioneller und melancholischer, aber doch aufmunternder Roman von Yoshimoto Banana, die für ihre metaphorische Sprache bekannt ist.

Yoshimoto Banana: "Kitchen" Cover
©Diogenes-Verlag
Tawada Yoko: "Das Bad" Cover
©Konkursbuch-Verlag

Tawada Yōko: “Das Bad”

Konkursbuch-Verlag, zweisprachige Ausgabe, 1989

Die in Berlin lebende Autorin Tawada Yōko ist fasziniert von Sprache, egal ob sie auf Japanisch oder Deutsch schreibt. Dies merkt man auch, wenn man ihren surrealen Roman „Das Bad“ liest, der durch ihr typisches Spiel mit der Sprache und den außergewöhnlichen Einsatz von Metaphorik fasziniert.

Das gedichtsähnliche Prosawerk beschäftigt sich auf fantasievolle Weise mit dem Thema Weiblichkeit.

Murata Sayaka: “Die Ladenhüterin”

Aufbau-Verlag, Orig. „konbini ningen“, 2016

Der Außenseiterin Furukura Keiko fällt es seit ihrer Kindheit schwer, Gefühle zu empfinden und das Verhalten anderer Menschen zu verstehen. Erst durch ihre Arbeit im Convenience Store, der ihr mit seinen festen Verhaltensregeln Halt gibt, kann sie als Mitglied der Gesellschaft funktionieren. Bis sie dort schließlich auf Shirahara trifft, der ebenfalls ein Außenseiter und doch komplett anders als sie ist.

Murata Sayaka: "Die Ladenhüterin" Cover
©Aufbau-Verlag

Dieser Artikel erschien in  der April-Ausgabe des JAPANDIGEST 2020 und wurde für die Veröffentlichung auf der Website nachbearbeitet.

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