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Washi-Tape: Das steckt hinter dem Basteltrend aus Japan

Diana Casanova
Diana Casanova

In Bastelläden haben Sie es vielleicht schon einmal gesehen: eine kleine Rolle Klebeband, die aber nicht wie üblich aus durchsichtigem Kunststoff besteht, sondern aus farbenfrohem Papier. Das ist "Washi-Tape", das sich in den letzten Jahren zum internationalen Basteltrend entwickelt hat.

washi tape
Japanisches "masking tape", besser bekannt als "Washi-Tape". © Photo AC / ヒラリーマン。

Eine kleine Gruppe japanischer Frauen liebte es gemeinsam zu basteln und Sammelalben zu erstellen. Besonders ein Produkt hat es ihnen dabei angetan: das einfache, dünne Malerkrepp der japanischen Firma KAMOI, welches in erster Linie für die Bau-, Maler- und Lackierbranche hergestellt wurde. Doch die Frauen waren fasziniert von der Vielseitigkeit des auf Japanisch genannten “masking tape” und so kontaktierten sie Mitte der 2000er das Unternehmen mit der Bitte, doch mehr farbliche Variationen herzustellen. KAMOI war beeindruckt vom künstlerischen Enthusiasmus seiner Kundinnen, war ihr Produkt doch rein für den industriellen Gebrauch gedacht. Gleichzeitig erkannten sie das Potenzial ihres Tapes – und so kam das Unternehmen der Bitte nach und produzierte 20 verschiedenfarbige Kreppbänder. KAMOI entwickelte die Idee weiter und schnitt das Tape auf einen ganz neuen Markt zu: Geboren war das “Washi-Tape”. 

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© Photo AC / ラニ22

Vielseitiges Klebeband

Seit 2008 produziert KAMOI die neue Produktpalette, die wir hierzulande “Washi-Tape” nennen. Washi-Tape ist ein dekoratives, bedrucktes Klebeband mit einer typischen Breite zwischen 10 und 20 mm. Auch wenn “masking tape” und “Washi-Tape” häufig synonym verwendet werden, gibt es doch Unterschiede: Unter klassischem “masking tape” versteht man in der Regel Malerkrepp aus Kunststoff, während (echtes) Washi-Tape aus Papier besteht. Das hat den Vorteil, dass es mühelos mit der Hand abgerissen und ohne Klebereste wieder abgezogen werden kann. Dennoch ist es sehr widerstandsfähig und klebt gut auf verschiedenen Oberflächen wie Papier, Glas, Holz, Kunststoff oder Metall. Auch der Name deutet bereits auf die japanische Herkunft hin, denn als washi wird traditionelles japanisches Papier bezeichnet. 

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Washi-Tape ist aufgrund seiner unglaublichen Muster- und Farbvielfalt so beliebt. Es gibt es in simplen oder in außergewöhnlichen, modernen Designs, strukturiert, matt, durchsichtig, einfarbig oder knallbunt. Besonders im Trend liegen traditionell japanische Muster, genannt wagara. Galt es zunächst als eine Art Deko-Geheimtipp, kann man Washi-Tape hierzulande nun in allen erdenklichen Varianten in kleinen und großen Schreibwaren-, Deko- oder Bastelgeschäften kaufen. Es eignet sich besonders gut zum Dekorieren von Briefen, Grußkarten, Schulheften, Notizbüchern, Sammelalben, sogar Handyhüllen, Möbeln und Laternen. Auch auf Wänden, Bilderrahmen oder generell lichtdurchlässigen Gegenständen ist gut platziertes Washi-Tape ein echter Hingucker. 

Echtes Washi-Tape besteht aus Zellfasern, die z. B. aus der Hanf- oder Reispflanze gewonnen werden. Das macht es biologisch abbaubar und daher zu einer umweltfreundlicheren Alternative zum herkömmlichen Plastik-Klebefilm. 

Ein Regal mit Washi-Tape-Rolle in Japan.
Ein Regal mit Washi-Tape-Rollen in einem japanischen Geschäft. © Photo AC / 歩くと幸せ

Geburtsort Kurashiki

Das japanische Unternehmen KAMOI ist in der Produktion des Washi-Tapes (dessen offizieller Produktname im Übrigen MT Masking Tape lautet) führend und kooperiert regelmäßig mit Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt. Auch mehrere Design-Preise darf es sein eigen nennen. Der Geburtsort des Washi-Tapes ist im Übrigen die Kleinstadt Kurashiki in der Präfektur Okayama – hauptsächlich bekannt für die wunderschöne Altstadt und die malerischen Kanäle, die sie durchziehen -, wo KAMOI in der dortigen Fabrik das Tape bis heute produziert. Wer Kurashiki einmal besucht, wird dort also viele kleine Geschäfte finden, die Washi-Tape in einzigartigen Designs verkaufen. 

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