Harajuku, das ist ein flach bebauter Stadtteil im Herzen Tōkyōs. Hier gibt es sehr viele Mode-Geschäfte, die Dichte junger Japaner ist besonders hoch. Über die Hauptstadt hinaus orientiert sich die japanische Fashion-Szene an den Trends Harajukus.
Zwei Landmarks sind besonders wichtig für Harajuku. Zum einen ist da die Takeshita-dōri eine schmale Einkaufsstraße mit Geschäften zwischen Underground und Avantgarde. Zum anderen versammeln sich im Kaufhaus Laforet junge Designer neben etablierten Mode-Größen.
Komplex aus Kreativität und Sichtbarkeit
Harajuku verdankt seine Berühmtheit zahlreichen japanischen Mode-Magazinen. Beispiel Fruits: Bereits 2001 erschien auch in Deutschland ein Buch mit den besten Outfits aus der Mode-Zeitschrift.
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In den frühen 2000ern ging es in Harajuku noch expressionistischer zu als heute. Jeden Sonntag wurde die große Hauptstraße Omotesandō für den Verkehr gesperrt. Zwischen Bands und Designern flanierten Schüler und Studenten in bunten Outfits, um aus dem Schuluniform-Alltag auszubrechen. Fruits zeigte das mit Kunstblut bespritzte Krankenschwesterkostüm, die extra fürs Wochenende gefärbten Haare, Fell-Moonboots, metallicblaue Kimono.
Kleines Stadtviertel, globaler Impact
Ausländische Stars haben Harajuku zu ihrem Mekka erklärt. Gwen Stefani singt in „What you waiting for“ vom „wicked style“ der jungen Frauen in Harajuku. Avril Lavigne drehte dort 2014 ein Video. Allerdings wurden beide Sängerinnen kritisiert, die japanische Kultur zum Objekt zu degradieren. Dafür gibt es sicher Argumente – tatsächlich geht es bei der Mode in diesem Viertel aber auch ausdrücklich darum, sich zu präsentieren und gesehen zu werden.
[Video] Gwen Stefanis Fashion-Ästhetik ist der japanische Einfluss deutlich anzusehen.
Harajukus Entwicklung im global spotlight
Heute sind die Outfits minimalistischer, nicht mehr so detailverliebt. Das Ausleben von Individualität und Kreativität steht aber nachwievor im Mittelpunkt – und natürlich haben die sozialen Medien wie Facebook und Instagram großen Anteil daran, den globalen Stilmythos Harajukus weiterzuentwickeln.
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