Japan - mit dem zug von Nord nach Süd 19-Tage-Studienreise

Schaulaufen in Harajuku: „Befreiung hin zu mir selbst”

Hannah Janz
Hannah Janz

Das Herz der japanischen Streetfashion schlägt seit Jahren in Tōkyō. Harajuku ist besonders schrill und bunt. Jede Woche gibt es neue Trends!

Harajuku
Harajuku ist Treffpunkt junger Japaner, die sich dort über ihre Kleidung ausleben. (c) Beyond Neon / Flickr CC2.0

Harajuku, das ist ein flach bebauter Stadtteil im Herzen Tōkyōs. Hier gibt es sehr viele Mode-Geschäfte, die Dichte junger Japaner ist besonders hoch. Über die Hauptstadt hinaus orientiert sich die japanische Fashion-Szene an den Trends Harajukus.

Harajuku
Dafür ist Harajuku berühmt: Junge Japaner in verrückten Outfits. (c) NeonLights, Flickr CC2.0
Harajuku Geschäft
Neben Designer-Mode gibt es auch viel Second Hand in Harajuku. (c) Hannah Janz
Harajuku
Dank der vielen Modegeschäfte bietet Harajuku eine bunte, aber entspannte Atmosphäre. ©Janz

Zwei Landmarks sind besonders wichtig für Harajuku. Zum einen ist da die Takeshita-dōri eine schmale Einkaufsstraße mit Geschäften zwischen Underground und Avantgarde. Zum anderen versammeln sich im Kaufhaus Laforet junge Designer neben etablierten Mode-Größen.

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Takeshita-dori
Besonders beliebt am Wochenende: Die Einkaufsstraße Takeshita-dōri (c) Cheng-en Cheng / Flickr Cc2.0
Crêpes Harajuku Tokyo
Neben Mode ist Harajuku auch berühmt für die vielen Crêpes-Läden. (c) Dick Thomas Johnson / Flickr CC2.0
Harajuku laforet
Bunt, laut, hip: Die Einkaufsmall Laforet Harajuku ist auch ohne Shopping-Absichten einen Besuch wert. (c) 22n / Flickr CC2.0

Komplex aus Kreativität und Sichtbarkeit

Harajuku verdankt seine Berühmtheit zahlreichen japanischen Mode-Magazinen. Beispiel Fruits: Bereits 2001 erschien auch in Deutschland ein Buch mit den besten Outfits aus der Mode-Zeitschrift.

#FRUiTS #明日発売 #雑誌

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In den frühen 2000ern ging es in Harajuku noch expressionistischer zu als heute. Jeden Sonntag wurde die große Hauptstraße Omotesandō für den Verkehr gesperrt. Zwischen Bands und Designern flanierten Schüler und Studenten in bunten Outfits, um aus dem Schuluniform-Alltag auszubrechen. Fruits zeigte das mit Kunstblut bespritzte Krankenschwesterkostüm, die extra fürs Wochenende gefärbten Haare, Fell-Moonboots, metallicblaue Kimono.

Straßenkonzert Harajuku
Straßenkonzerte sind in Harajuku keine Seltenheit, besonders an Wochenenden - hier an der Eisenbahnbrücke, die zum Meiji-Schrein führt. © Hannah Janz

Kleines Stadtviertel, globaler Impact

Ausländische Stars haben Harajuku zu ihrem Mekka erklärt. Gwen Stefani singt in „What you waiting for“ vom „wicked style“ der jungen Frauen in Harajuku. Avril Lavigne drehte dort 2014 ein Video. Allerdings wurden beide Sängerinnen kritisiert, die japanische Kultur zum Objekt zu degradieren. Dafür gibt es sicher Argumente – tatsächlich geht es bei der Mode in diesem Viertel aber auch ausdrücklich darum, sich zu präsentieren und gesehen zu werden.

[Video] Gwen Stefanis Fashion-Ästhetik ist der japanische Einfluss deutlich anzusehen.

Harajuku
Seit einer Weile verdrängt vor allem Hip-Hop die rockigen Einflüsse in Harajuku. (c) istolethetv / Flickr CC2.0
Harajuku
Viele nutzen dennoch nachwievor die kreative Atmosphäre Harajukus, um sich auszuleben. (c) NeonLights, Flickr CC2.0

Harajukus Entwicklung im global spotlight

Heute sind die Outfits minimalistischer, nicht mehr so detailverliebt. Das Ausleben von Individualität und Kreativität steht aber nachwievor im Mittelpunkt – und natürlich haben die sozialen Medien wie Facebook und Instagram großen Anteil daran, den globalen Stilmythos Harajukus weiterzuentwickeln.

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