Das Hakata Gion Yamakasa Festival in Fukuoka

Elisa Röhr
Elisa Röhr

Das „Hakata Gion Yamakasa“ Fest ist eins der schönsten Festivals Japans. Es wird jedes Jahr Anfang Juli abgehalten, wobei sieben Bezirke Fukuokas in einem Rennen mit riesigen und aufwendig gestalteten „Schiffen“ kilometerlang durch die Stadt antreten.

Hakata Gion Yamakasa
Das Hakata Gion Yamakasa Festival in Fukuoka ist eins der größten Feste Japans und findet jährlich statt! © Elisa Röhr

Das Hakata Gion Yamakasa ist ein Sommerfest, dass auf den Kushida-Schrein bis in das 13. Jahrhundert zurückzuführen ist. Mit dem Fest sollen Krankheit und Unglück ferngehalten werden. So soll ein buddhistischer Priester vor über 770 Jahren, um eine Epidemie auszurotten, auf einer Plattform getragen worden sein, während er betete und geweihtes Wasser auf die Menschen sprenkelte. Die religiöse Zeremonie wurde anschließend jährlich abgehalten, um die Epidemie fernzuhalten. So entwickelte sie sich langsam zu dem Festival, wie es heute stattfindet.

Festival Flyer
Die Flyer zum Fest werden in Fukuoka schon weit im Voraus an alle Haushalte verteilt, um die Vorfreude zu erhöhen. © Elisa Röhr

Bereits Mitte Juni beginnen die für jedermann ersichtlichen Vorbereitungen in den Straßen Fukuokas. Dabei werden die bis zu zehn Meter hohen Yamakasa (Schiffe oder Tragen), die in Kakiyama und Kazariyama unterschieden werden, sehr aufwendig geschmückt und aufgetürmt.

Überdachte Tragen
Die riesenhaften Tragen sind in der gesamten Stadt verteilt und werden von noch größeren Dächern vor den saisonalen Taifunen geschützt. © Elisa Röhr

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde nicht in Kakiyama und Kazariyama unterschieden, es wurden ausschließlich Yamakasa angefertigt. Es waren auch noch keine Verzierungen in Form von Puppen oder floralen Elementen vorhanden. Es wurden vielmehr kleine Tempel als Tragen gebaut. Die Verzierungen kamen erst zum 20. Jahrhundert Schritt für Schritt hinzu.

Traditionelle Gewänder
Bis heute werden zum Fest traditionelle Gewänder getragen, was für die Besucher ein eindrucksvolles Bild verspricht. © Elisa Röhr

Mit der Elektrifizierung der Stadt kamen den großen Yamakasa jedoch mehr und mehr Stromleitungen in den Weg. Nach einigen Unfällen beim finalen Rennen wurde beschlossen, die Yamakasa kleiner gestalten zu müssen. Trotzdem wollten die Bezirke Fukuokas weiterhin große und imposante Schiffe präsentieren und sich so im Stadtbild angemessen präsentieren. Somit wurden die Kazariyama (große Tragen) zusätzlich zu den Kakiyama (kleinen Tragen) eingeführt.

Schiff mit modernen Verzierungen
Moderne Verzierungen sind Teil fast aller großen Schiffe und unterhalten besonders die jüngere Generation. © Elisa Röhr

Die großen Kazariyama

Die Kazariyama – kann mit „Dekorationsberg“ übersetzt werden – sind die großen Yamakasa-Versionen und werden das ganze Fest über nicht von ihren Ausstellungsorten weggetragen.

Canal City in Fukuoka
Beliebte Stadtorte für die Kazariyama sind die Sehenswürdigkeiten Fukuokas, hier in der Canal City. © Elisa Röhr

Die aufwendigen Verzierungen werden von speziellen Meistern dieser Kunst jedes Jahr neu angefertigt. Jedes Kazariyama erzählt eine Geschichte, wobei sowohl traditionelle als auch moderne Motive eingesetzt werden.

Verzierungen mit 3-D-Effekten
3-D-Effekte sind mittlerweile ein Muss bei den Verzierungen und versetzten die Besucher des Fests in Stauen! © Elisa Röhr

Die kleineren Kakiyama

Die kleineren, aber nicht weniger imposanten Kakiyama – auf Deutsch wörtlich „Trageberg“ – sind circa drei Meter hoch und werden bis zum festlichen Höhepunkt am 15. Juli täglich durch Fukuoka getragen.

Drei Meter hohe Trage
Die Vorbereitungen zum Tragen der Schiffe beginnen schon mit Monatsbeginn und werden kräftig zelebriert. © Elisa Röhr

Auf ihnen ist zumeist eine einzelne historische oder auch mythische Figur als übergroße Puppe befestigt.

Übergroße Puppe auf Kakiyama
Die Darstellungen der Kakiyama sind oftmals nahezu angsteinflößend. © Elisa Röhr

Mit den Kakiyama als Trage wird dann Mitte Juli das große Rennen der sieben Bezirke gefochten. Ein Besuch des Festes lohnt sich auf jeden Fall!

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