Japan - mit dem zug von Nord nach Süd 19-Tage-Studienreise

Diese Lagen hat ein japanischer Kimono

Anji Salz
Anji Salz

Der Kimono wird in den Medien oft als erotisiertes Schlafgewand auf nackter Haut dargestellt, besteht in Wirklichkeit aber aus zahlreichen Lagen. Was braucht man alles, um einen Kimono zu tragen? Was für Kimonos gibt es für Frauen?

zusammengefalteter Kimono mit Obi

Hat einen der Wunsch gepackt, einen Kimono zu erwerben und zu tragen, ist man anfangs oft erst einmal überfordert. Es gibt so viele Teile und Regeln, um ein Ensemble zusammen zu stellen; womit also anfangen?

Kimono und obi: Welche Arten gibt es?

Am besten beginnt man erst einmal mit den großen Teilen, dem Kimono und obi (Gürtel). Für Anfänger empfiehlt es sich, als erstes Outfit einen informellen Kimono zu wählen.

Kimono unterscheiden sich je nach Design und Material und die am häufigsten anzutreffenden Kimono sind komon (小紋), iromuji (色無地), tsukesage (付け下げ) und hōmongi (訪問着).

4 kimono arten
(c) Anji SALZ

Der komon ist ein Kimono, welcher meist ein sich wiederholendes Muster hat, das den Kimono komplett abdeckt. Er kann tagtäglich getragen werden. Der iromuji ist ein einfarbiger Kimono für leicht gehobene Anlässe wie ein Besuch im Restaurant, die Teezeremonie etc.

Tsukesage und hōmongi sind für besondere Anlässe, wie z. B. Hochzeiten, Bankette oder andere besondere Gelegenheiten. Der tsukesage trägt sein Muster meist auf einfarbigem Hintergrund im unteren Bereich und auf einem Ärmel, der hōmongi ist mit einem von unten nach oben über die Schulter fließendem Muster verziert.

Bei dem obi wird auch je nach Anlass unterschieden: Für den täglichen Gebrauch und mit dem komon-Kimono gepaart sieht man oft den hanhaba obi (半幅帯) und den nagoya obi (名古屋帯). Der hanhaba ist mit ca. 15 cm Breite ein schmaler obi für den praktischen Gebrauch, der nagoya obi misst über ein Drittel seiner Länge 30 cm, der Rest ist auf 15 cm gefaltet und zusammengenäht. Für formelle Anlässe wird je nach Design entweder der nagoya oder der fukuro obi (袋帯) eingesetzt. Dieser ist um die vier Meter lang und meist 30 cm breit.

3 obi arten
(c) Anji SALZ

Das passende Zubehör zum Tragen eines Kimonos

Hat man diese zwei Hauptkomponenten gewählt, ist der nächste Schritt ein passendes Untergewand auszusuchen. Ein juban (襦袢) sieht im Grunde fast genauso aus wie ein Kimono, besitzt jedoch oft einen weißen Kragen und ist aus dünnerem Stoff gefertigt. Er sollte im besten Fall den Maßen des Kimonos angepasst sein.

antiker juban
(c) Anji SALZ

Weiterhin braucht man nun ein Set aus verschiedenen kleinen Helfern. Kitsuke (着付け) bedeutet “anziehen” und ein kitsuke-Set, sollte alles nötige Zubehör zum Anlegen des Kimonos beinhalten.

Wichtig sind vor allem drei bis vier koshihimo (腰紐, Gürtelschnur) und datejime (伊達締め, schmaler Untergürtel) zum Festbinden von juban und Kimono, den langen Plastikstreifen für den Kragen, eri shin (襟芯), obi ita (帯板), ein Panel, das unter den obi geschoben wird, und für das Binden des nagoya obi ein sogenanntes obi makura (帯枕, Gürtel-Kissen).

ein kitsuke set zum tragen eines kimonos
(c) Anji SALZ

Auch unter dem juban wird noch etwas angezogen, nämlich traditionell ein Ensemble aus dünnem Baumwollstoff, welches hadagi (肌着) genannt wird und waschbar ist. Wahlweise kann auch ein Tanktop und eine kurze Leggings o.ä. getragen werden.

Nun ist das Kimono-Outfit fast komplett. Es fehlt nur noch das obiage (帯揚げ), ein dünner Seidenschal und das obijime (帯締め), welche den gebundenen obi zusammenhalten.

kimono gürtel zubehör
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Mit diesem Zubehör steht dem Tragen des Kimonos nichts mehr im Weg. Außer natürlich die Hürde des richtigen Anziehens! 😉

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