Wenn der Juban (襦袢 Unterkimono) richtig sitzt, kann es mit dem Kimono anlegen losgehen.
Kimono richtig anziehen: der Kragen
Einige (vor allem formelle Kimono) haben einen faltbaren Kragen. Diesen als erstes mittig falten und an den eingenähten Druckknöpfen befestigen. Die meisten Kimono haben jedoch einen feststehenden Kragen, bei welchem nichts weiter beachtet werden muss.
Der Kimono wird zunächst mit der rechten Hand mittig gehalten und dann von hinten über die Schultern gelegt. Hierbei den Kimono nicht stark nach vorn ziehen, denn damit kann der so sorgfältig nach hinten gezogenen Kragen des Juban verrutschen.
Die Position der Ärmel
Als nächstes den Ärmel des Juban mit der Hand greifen und den Arm durch das Ärmelloch stecken. Hierbei den Stoff des Juban in den Ärmel des Kimono fallen lassen und auf der anderen Seite wiederholen. Damit der Kimono richtig sitzt, die Arme ausstrecken und vorsichtig an den Ärmeln des Kimono ziehen, bis die Naht im Rücken mittig sitzt. Die Position lässt sich ganz einfach an den vorderen Enden des Kragens prüfen: Wenn diese auf der gleichen Höhe sind, ist der Kimono mittig. Den Kragen des Kimono an den Juban anlegen und ggf. mit Klammern feststecken.
Den Kimono auf die richtige Länge bringen
Nun wird der Kimono an den beiden Enden des Kragens gehalten, weit geöffnet und nach oben gezogen, bevor man ihn langsam und kontrolliert nach unten gleiten lässt. Wichtig ist, dass der Kimono dabei straff nach vorn gezogen wird, sodass er am Rücken und den Beinen anliegt.
Ganz knapp über dem Boden stoppen und zunächst die linke Seite des Kimono überlappen. Dies ist später die Vorderseite des Kimono und sollte bis zum Hüftknochen bzw. zur Seite reichen. Ein guter Indikator ist auch, die vordere Naht des Kimono auf die rechte Fußmitte auszurichten.
Wenn alles stimmt, wird die Vorderseite wieder in die Ausgangsposition zurück geschlagen. (Dabei ist weiterhin alles straff an die Rückseite gezogen!!) Die rechte Seite des Kimono wird nun überlappt und auf der Innenseite leicht hoch gezogen. Alles gut festhalten und dann wieder die linke Seite überschlagen. Während die rechte Außenkante mit einer Hand festgehalten wird, den überschüssigen Stoff nach oben halten, Falten glatt streichen und ein koshihimo (腰紐) Band fest um die Taille binden.
Die ohashori Falte
Als nächstes wird der Kimono oberhalb des Koshihimo in Form gebracht und damit die ohashori (おはしょり) Falte gebildet. Dazu die Hände in die miyatsuguchi (身八つ口) Löcher unter den Armen stecken und mit der flachen Hand zunächst hinten von der Mitte nach Außen streichen. Als nächstes vorn das gleiche wiederholen und den Kragen des Kimono in die gewünschte Position bringen und mit einer Hand festhalten. Alles mit einem koshihimo Band unter der Brust zusammen binden und die Falten im Rücken und vorderen Bereich glatt ziehen.
Als goldene Regel gilt, dass die ohashori Falte ungefähr eine Zeigefingerlänge unter dem Obi fallen sollte. Falls wie in diesem Beispiel der Kimono also zu lang ist, kann alles einfach nach oben gezogen und so adjustiert werden. Wenn die ohashori hinten Falten schlägt, kann überschüssiger Stoff vorn unter den Kragen geschoben werden. Alles festhalten oder mit einer Klammer feststecken und dann ein datejime (伊達締め) Band darüber binden. Nachher wird der Obi all dies verdecken.
Damit wäre das Anlegen des Kimono geschafft! Natürlich kann man so noch nicht vor die Tür gehen, denn der Obi fehlt noch, aber dazu ein anderes Mal mehr.
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