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Japanische Hochzeiten: 5 unausgesprochene Regeln für Hochzeitsgäste

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Sie sind zu einer japanischen Hochzeit eingeladen? Wir zeigen Ihnen, welche Regeln es als Hochzeitsgast in Japan zu beachten gibt, um kulturelle Klüfte zu überwinden und Fettnäpfchen zu vermeiden. Ein kurzer Guide über die Dos und Don'ts!

Westlich und modern oder japanisch und traditionell? Hochzeiten in Japan sind breitgefächert.
Westlich und modern oder japanisch und traditionell? Hochzeiten in Japan sind breitgefächert. © Jeremy Wong on Unsplash

Wenn Sie auch die bisherigen Artikel zu japanischen Hochzeiten gelesen haben, dürften Sie verstanden haben, dass so einiges an japanischen Hochzeiten anders abläuft als bei deutschen. Um dieses besondere und für Europäer sicherlich ungewohnte Erlebnis genießen zu können, sollten sie die folgenden fünf Regeln beachten.

Keine Begleitung

Egal ob man verheiratet ist oder nicht, in der Regel werden die Gäste japanischer Hochzeiten separat in den Einladungen genannt. Beim Erhalt der Einladung sollten Sie daher genauestens darauf achten, welche Namen angegeben wurden, da nur die genannten Personen auch wirklich eingeladen sind.

Außerdem ist es durchaus üblich, dass der Bräutigam nur seine männlichen Freunde einlädt, während die Braut sich auf das Einladen ihrer Freundinnen beschränkt.

Geld statt Geschenke

In Japan ist es gängig, große Ereignisse mit Geldschenken zu feiern und Hochzeiten sind da keine Ausnahme.

Wenn die Hochzeitssaison beginnt, werden viele Menschen zu go-shūgi-bimbō. Go-shūgi, das Geld was man Hochzeitspaaren in einem hübschen Umschlag übergibt, sollte im Falle von Kollegen etwa 10.000 Yen, bei Hochzeiten von Freunden sogar 30.000 bis 50.000 Yen betragen. Bimbō bedeutet „arm“. Demnach beschreibt das Kompositum Leute, welche auf zu viele Hocheiten eingeladen werden und durch die zahlreichen Geldgeschenke knapp bei Kasse sind.

Je nach der Beziehung, die der Gast zum Brautpaar pflegt, kann es ganz schön teuer werden.
Je nach der Beziehung, die der Gast zum Brautpaar pflegt, kann es ganz schön teuer werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt von go-shūgi ist es, neue Scheine zu verwenden. Diese symbolisieren so, genauso wie die Hochzeitsfeier, einen Neuanfang und zeigen außerdem, dass der Gast sich im Voraus auf den Anlass vorbereitet hat. Vorzugsweise ist die erste Stelle des geschenkten Betrags eine ungerade Zahl.

Farbenprächtige Umschläge – je größer die Verzierungen desto besser

Go-shūgi-bukuro, die prächtigen Umschläge, die man nur zu besonderen Anlässen benutzt und die man überall in Japan kaufen kann, erkennt man ganz leicht an den Kanji für „Glückwunsch“ (寿) und mizuhiki, den Bändern, die um den Umschlag gebunden sind. Meist sind Erklärungen beilegt, wie man sie zu falten hat oder wo man seinen Namen schreiben muss.

In gewisser Weise ist es einfacher als in europäischen Ländern, da man sich hier keine Gedanken darüber machen muss, wie man seine Gefühle für das Paar in Worten zum Ausdruck bringt, sondern diese einfach mit einem farbenfrohen Umschlag demonstriert.

Was immer Sie tun, sehen Sie niemals besser aus als die Braut

Japaner sind sehr streng wenn es um den Dress-Code für formelle Events geht. Während es für Männer recht einfach ist (ein schwarzer Anzug mit selbstgewählter Krawatte), gibt es für Frauen einige Tabus:

  • Tragen Sie niemals weiß!
  • Tragen Sie keine übertriebenen Farben – ein Cocktailkleid in schlichten Farben wie beige, schwarz oder einem gedeckten rosa sind die üblichen Auswahlmöglichkeiten. Schließlich wollen Sie die Braut nicht in den Schatten stellen!
  • Keine freizügige Kleidung: Der Rock sollte genau über den Knien liegen, etwaig freiliegende Schultern sollten mit einem Schal bedeck werden.
Als Hochzeitsgast sollten Sie stets darauf achten, die Blicke nicht auf sich zu ziehen. Zu grelle Farben und freizügige Kleider sind ein No-Go!
Als Hochzeitsgast sollten Sie stets darauf achten, die Blicke nicht auf sich zu ziehen. Zu grelle Farben und freizügige Kleider sind ein No-Go!
  • Tragen Sie immer eine Strumpfhose.
  • Achten Sie auf dezenten Schmuck und schlichte Schuhe, die zu Ihrem Kleid passen.
  • Falls es sich um eine Hochzeit im Shintō-Stil handelt, dürfen Sie einen Kimono tragen, den man mieten kann. Achten Sie jedoch unbedingt darauf, den richtigen zu tragen: Furisode (Kimono mit langen Ärmeln) für unverheiratete Frauen und homongi (Kimono in schlichten Farben mit kurzen Ärmeln) für verheiratete Frauen.

Vorbei ist vorbei!

Sobald die Feier vorbei ist, sollten Sie zusammenpacken, auf dem Weg nach draußen die Eltern grüßen und nicht noch auf ein letztes Bier bleiben. Dieses werden Sie eh noch genißen können, sollten sie auf die nijikai (After-Party) eingeladen sein.

Abschließend lässt sich nur sagen, dass fremde Traditionen und Regeln für einige einschüchternd sein können, aber letzten Endes ist eine japanische Hochzeit auch nur die Feier von Liebe und zwei Familien, die zusammenwachsen, also wird Sie schon niemand für ein, zwei Fehler tadeln.

Dieser Artikel wurde am 15. Dezember 2016 für Japan Travel Centre verfasst und für die Veröffentlichung auf JAPANDIGEST von Yasemin Besir übersetzt und nachbearbeitet.

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