Das Aussehen japanischer Gruß- und Glückwunschkarten reicht von einfachen Designs bis zu aufwendig dekorierten Verzierungen. Mithilfe dieser Karten oder Umschläge, die noshibukuro genannt werden, werden in Japan Geldgeschenke überreicht. Die Anlässe sind ebenso vielfältig wie die Dekorationen der Karten.
Entsprechend der festlichen Veranlassung wird der richtige Umschlag ausgewählt – doch nicht nur das: Hinzu kommt, dass auch die Faltung und Beschriftung konform mit den individuellen Bräuchen, Religionen und Regionen gehen muss. Besonders wichtig ist dabei die neben der Farbe und den unterschiedlichen Motiven, die richtige Bindung der Schnur auszuwählen:
Die verschiedenen Knoten
Die bandartigen Schnüre und Knoten auf der Vorderseite der Karten, die als mizuhiki bezeichnet werden, variieren für verschiedene festliche Funktionen und haben spezielle Bedeutungen. Das Knüpfen der mizuhiki ist eng mit der Geschichte und Kultur Japans verbunden und eine wahre Kunstform, in der aus Reispapiersträngen aufwendige Knoten verschiedenster Formen und Farben entstehen.
Es gibt viele Arten von mizuhiki. Die zwei am häufigsten verwendeten Arten sind der musubikiri-Knoten (wobei die Enden miteinander verbunden werden) und der chō-musubi-Knoten (hierbei werden die Enden einfach zusammengeknotet). Dabei entstehen verschiedenste Motive wie Blumen, Fische und andere Tiere und richten sich nach den Jahreszeiten oder regionalen Gebräuchen.
Hier nun eine kurze Erläuterung der unterschiedlichen Umschläge für Geldgeschenke zu den wichtigsten Anlässen:
Zur Geburt
Wenn ein Kind geboren wird, ist es eine japanische Tradition, den Eltern des Babys ein Geschenkgeld zu machen, das als shussan iwai bezeichnet wird. Der entsprechende Umschlag ist normalerweise mit einem mizuhiki mit ungebundenen oder lose gebundenen Enden verziert, die herunterhängen.
Zur Hochzeit
Shūgi-Bukuro werden die Geldgeschenke anlässlich einer Hochzeit genannt. Da die Hochzeit idealerweise ein einmaliges Ereignis im Leben ist, wird ein aufwendiger Knoten als Verzierung verwendet, wobei die Enden entweder weggelassen oder nach oben gerichtet werden. Dies impliziert den Wunsch, dass die Beziehung des Paares für immer ohne Probleme andauern wird.
Für den Todesfall
Die Umschläge, die bei Beerdigungsfeierlichkeiten zum Überreichen von Geld verwendet werden, haben einen einfachen Knoten, der oft um ein Bild einer Lotusblüte ergänzt wird. Die Knotenenden werden nach oben gebunden, da der Tod ein Ereignis ist, das nur einmal im Leben auftritt. Da es außerdem ein trauriges Ereignis ist, werden der Umschlag und die Stränge in Schwarz und Weiß gehalten. Wichtig ist bei der Kartenwahl die Beachtung der Religion, in dessen Rahmen die Trauerfeier stattfindet. Unterschieden wird in Japan in Buddhismus, Shintō und „alle anderen Religionen“.
Was generell beachtet werden sollte
Der Name, die Adresse und der Geldbetrag, der sich im Umschlag befindet, werden vor der Übergabe auf den Umschlag geschrieben (entsprechende Anleitungen finden Sie auf den Verpackungen der gekauften Umschläge). Die meisten Geschenkbeträge beginnen bei 5.000 oder 10.000 Yen (circa 40 bis 80 Euro). Entscheidend ist dabei die Tiefe der Beziehung mit der zu beschenkenden Person. Außerdem sollte für eine Hochzeit und ähnliche glückliche Anlässe der Geldbetrag eine ungerade Anzahl an Banknoten, die zudem in einem sehr guten Zustand sind, gewählt werden. Achten Sie also unbedingt darauf je nach Anlass den richtigen Geldbetrag, Umschlag und Knoten zu wählen.
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