Japanisch ist eine kontextabhängige Sprache – in wenigen Worten kann viel Bedeutung transportiert werden. Und so besteht natürlich auch unter Japanern das Problem, dass nicht alles, was der Sprecher sagt, vom Empfänger wie intendiert verstanden wird.
Zurück zum Nein: Dessen japanische Entsprechung iie いいえ kann einen sehr starken, abweisenden Beiklang haben (etwa so, als würde man einen zu neugierigen Hund verscheuchen). Es wird aber auch verwendet, um Komplimente oder Dank abzulehnen (was in Japan als höflich gilt).
Im Alltag oder auch in geschäftlichen Situationen kann die Andeutung eines „Aber…“ Nein bedeuten. Dabei wird oft die Position des Gegenübers wiederholt („Wir könnten zusammen zum Karaoke gehen…“). Mit dem angefügten „Aber…“ wird dann allerdings abgelehnt. Das entspricht der auch hier beliebten Sandwich-Methode, schlechte Neuigkeiten zwischen positive Anmerkungen zu packen und so das Gegenüber nicht zu sehr zu verletzen. Im Japanischen kann alleine das „Aber…“ ohne weitere Ausführung eine Absage bedeuten.
Der Artikel von Matthias Reich erschien auf dem Blog Tabibito. Für die Online-Ausgabe nachbearbeitet wurde er von Hannah Janz.
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