Nach den Reaktorunglücken im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi im März 2011 wurden einige Gegenden Japans radioaktiv kontaminiert. Allerdings besteht kein Grund, bei einem Besuch in Japan in Strahlenangst zu verfallen.
Allgemein gilt, dass die Hintergrundstrahlung in Japan geringer ist als in Deutschland oder anderen europäischen Ländern. Das Deutsche Auswärtige Amt spricht dennoch eine Teilreisewarnung für die Gebiete im direkten Umfeld des havarierten Kernkraftwerks aus (Stand Mai 2016). Bei den evakuierten Gebieten handelt es sich um den von der japanischen Regierung festgelegten 20-km-Radius um das Kernkraftwerk selbst, die Ortschaft Iitate sowie um Teile der Ortschaften von Katsurao, Minami-sōma und Kawamata. Ein Aufenthalt in Japan außerhalb dieser Gebiete wird als radiologisch unbedenklich eingestuft.
Lebensmittel werden streng kontrolliert
Innerlich aufgenommene Strahlung ist sehr schädlich. In Japan steht nach den Reaktorunfällen von 2011 auch von staatlicher Seite aus die Lebensmittelsicherheit an oberster Stelle. 2012 wurden die Grenzwerte für die Belastung von Lebensmitteln mit radioaktiven Isotopen verschärft. Lebensmittel aus 16 japanischen Präfekturen werden streng kontrolliert (Aomori, Iwate, Akita, Miyagi, Yamagata, Fukushima, Ibaraki, Tochigi, Gunma, Chiba, Saitama, Tōkyō, Niigata, Yamanashi, Nagano und Shizuoka).
Seit 2011 machten es sich auch viele Bürgerinitiativen und Kooperativen zur Aufgabe, selbst Belastungsdaten für Mitbürger und Konsumenten zu erheben, um das Vertrauen in die Sicherheit der lokalen Produktion, in das Trinkwasser usw. wiederherzustellen.
Kennzeichnung der Herkunft von Produkten
Während in den Präfekturen Fukushima und Miyagi alle Arten von Produkten getestet werden – von Gemüse und Obst über Milch bis hin zu Fischen – sind in den weiter entfernten Präfekturen wie Ishikawa oder Chiba nur solche betroffen, die leicht Strahlung aufnehmen, z.B. Pilze. Die als sicher befundenen Lebensmittel werden anschließend mit kleinen Herkunftsaufklebern versehen – wenn Sie Japanisch beherrschen oder im Supermarkt nachfragen, können Sie auf Nummer sicher gehen und Produkte aus diesen Regionen nicht erwerben.
Schwangere und Stillende verzichten in Japan am besten auf Fisch – nicht nur wegen der Salmonellengefahr roher Produkte, sondern auch wegen der Schwermetallbelastung großer Räuberfische wie Thunfisch und deren eventueller Strahlenbelastung.
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