Der Winter kann sich in Japan manchmal lang anfühlen (insbesondere so ganz ohne Zentralheizung!) und der Februar ist einer der kältesten Monate. Während wir natürlich hoffen, dass Sie sich nichts einfangen, schadet es nicht zu erfahren, was die unzerstörbaren japanischen Großmütter essen und trinken, um ihre Erkältungen zu bekämpfen.
10. Grüntee
Sie sollten zur Prävention von Erkältungen ohnehin soviel Grüntee wie möglich trinken, aber das ist umso wichtiger, wenn Sie bereits krank sind. Grüntee ist voller Antioxidantien und unterstützt den Metabolismus, aber vor allem kann es alle möglichen Bakterien abtöten, was Sie jung, schlank und gesund hält.
Grüntee wird überall und in verschiedenen Variationen, Qualitäten und Preisstufen in Japan verkauft. Also ab in den nächsten Supermarkt und in die ryokucha-Abteilung (緑茶) – und lesen Sie gerne unseren JAPANDIGEST-Artikel zu Grüntee, um zwischen all den Sorten unterscheiden zu können.
9. Zwiebeln
Während man sie roh essen kann, kann man Zwiebeln auch reiben und in heißes Wasser mit einem Schuss Ingwer und Honig geben. Entzündungshemmende Eigenschaften, eine hohe Vitamin C-Konzentration und Flavonoide sollen beim Heilungsprozess helfen, deren gesundheitsfördernde Eigenschaften durch die antioxidantischen Effekte herrühren. Genauso wie der bezeichnende Geruch anmuten lässt, sollen Zwiebeln außerdem dabei helfen, die Nase frei zu bekommen.
8. Shiitake-Pilze
Shiitake-Pilze werden traditionell dafür genutzt, das Immunsystem zu boosten. Das Gute ist, dass es unzählige Wege gibt, sie zuzubereiten! Sie können sie in Miso-Suppe tun, sie gedämpft oder zusammen mit anderen gekochtem Gemüse verspeisen. Wissenschaftler gehen aktuell der Frage nach, inwiefern diese Pilze bei der Vorbeugung von Tumoren helfen, wobei es jedoch noch keine soliden Daten diesbezüglich gibt.
7. Suguki (eingelegte Rüben)
Suguki ist die eingelegte Version der japanischen Rübe genannt sugukina. Während diese im japanischen Westen ziemlich selten anzutreffen ist, ist suguki ein typisches tsukemono (eingelegtes Gemüse) in Kyōto, und hat ein charakteristisches simples und salziges Aroma mit einem mild-säuerlichen Nachgeschmack.
Eine Studie aus dem Jahr 2013 hat gezeigt, dass ein Bakterienstamm, der in Suguki-Rüben enthalten ist, die Grippesymptome bei Mäusen lindert, auch wenn diese Daten nicht endgültig sind. Während die Tests am Menschen noch laufen, empfehlen wir Ihnen, einen Vorrat für den nächsten Winter anzulegen, bevor sich die Nachricht verbreitet!
6. Umeboshi (eingelegte Pflaumen)
Auch wenn sie nicht jedermanns Geschmack treffen, sind umeboshi das wohl beliebteste Hausmittel in japanischen Haushalten. Man kann sie einfach so essen, oder aber bei niedriger Hitze kochen, sie in kleine Stücke schneiden und Tee beigeben. Für extra Gesundheit fügen Sie etwas Ingwer und Zitrone hinzu. Die Pflaumen haben aber noch viele weitere positive Eigenschaften, da man ihnen nachsagt, sie können Erschöpfung entgegenwirken, das Verdauungssystem anregen und beim entsetzlichen Kater von letzter Nacht helfen.
5. Yuzucha (Yuzu-Tee)
Yuzu ist eine Zitrusfrucht ähnlich der Limone, vorrangig in Ostasien heimisch. Zwar enthält der oben genannte Begriff das Wort „Tee“, doch wird yuzucha meistens in Gläsern verkauft und sieht eher wie Marmelade aus. Tun Sie einen Löffel davon in heißes Wasser, um einen Tee herzustellen, der ihren rauen Hals und Husten sofort mildern wird.
Sie können yuzucha auch zuhause selbst herstellen, wenn Sie sich der Herausforderung gewachsen fühlen! Frieren Sie ein paar Yuzu ein, legen Sie sie in ein Glas, fügen Sie die Hälfte des Gewichtes an Zucker hinzu, schütteln und warten Sie, bis der Zucker geschmolzen ist, bevor es wieder in den Kühlschrank geht. Hierzulande wird es allerdings sehr schwer sein, an die Zitrusfrüchte heranzukommen. Yuzucha gibt es in jedem japanischen Supermarkt, auch in gut sortierten in Deutschland; halten Sie ansonsten einfach nach dem Begriff ゆず茶 Ausschau.
4. Hachimitsu Daikon (Honig-Rettich)
Daikon-Rettich soll voller Vitamin C und reich an schleimlösenden Enzymen sein. Außerdem kann man ihn nach Herzenslust zubereiten: roh, gebraten, selbst geköchelt in einer Suppe. Für Erkältungen und Halsschmerzen existiert ein bestimmtes Gericht genannt hachimitsu daikon (Honig-Rettich). Schneiden Sie den Daikon in kleine Stücke und tun Sie ihn in einen Behälter, bedecken Sie ihn mit Honig und lassen ihn für ein paar Stunden ruhen. Wenn der Saft des Daikon heraustritt, entsteht ein Extrakt, den man entweder so oder gemischt mit heißem Wasser trinken kann, um Halsschmerzen zu mildern.
Eine letzte Sache über Daikon: er ist unglaublich günstig! Sie können ihn in japanischen Supermärkten vorgeschnitten finden, falls Sie Angst haben, am Ende etwas wegwerfen zu müssen, nachdem ihre Erkältung auf wundersame Weise geheilt ist.
3. Shōga-yu (Ingwer-Honig-Tee)
Während Sie vielleicht die Tradition kennen, beim Sushi essen den Mund mit Ingwer zu „reinigen“, so hilft diese wertvolle Wurzel auch bei Erkältungen! Eine Möglichkeit, ihre wundersamen Eigenschaften aufzunehmen, besteht darin, sie zu reiben und mit Tee und Honig zu mischen, um shōga-yu zuzubereiten, ein beliebtes japanisches Hausmittel. All diesen Zutaten werden antiseptische Eigenschaften nachgesagt.
Es ist sogar wissenschaftlich erwiesen, dass Ingwer einen sehr hohen Anteil an Mangan enthält, einem grundlegenden Element unseres antioxidantischen Systems.
2. Okayu
Okayu, auch vereinfacht kayu genannt, ist ein Brei aus Reis und Wasser. Man kann ihn mit Salz würzen und mit verschiedenen Toppings aufwerten, wie Lauchzwiebeln, Fischrogen oder Ingwer, sogar umeboshi für eine doppelte Kombi, die die Erkältung bezwingen wird! Okayu wird typischerweise kranken Menschen serviert, weil es leicht zu verzehren und zu verdauen ist, während die wichtigsten Nährstoffe erhalten bleiben. Es wird auch gerne von älteren Menschen und Babys während des Abstillens gegessen, warum auch immer.
Wenn Sie einen echten japanischen Reiskocher zuhause haben, überprüfen Sie die Einstellungen: Wahrscheinlich gibt es die Einstellung お粥 oder おかゆ (okayu), mit der dieses Gericht kinderleicht für Sie zubereiten wird (selbst wenn Sie krank sind!).
1. Tamagozake (Eier-Sake)
Der Name selbst ist eine Kombination aus den Kanji für tamago (Ei) und sake (Alkohol), also können Sie direkt erkennen, dass dieses Hausmittel nicht für jedermann geeignet ist! Tatsächlich ist tamagozake eine Art Eierpunsch mit 180 ml aufgewärmtem Sake, ein paar Teelöffeln Honig (oder Zucker) und einem rohen, aufgeschlagenen Ei: Mischen Sie alles gut zusammen, bis Sie eine dicke Creme erhalten und fertig.
Das Ei soll das Immunsystem stärken, der Honig hilft bei Halsschmerzen und der Sake wird Sie schläfrig machen. Wenn Sie genug davon essen, wird zumindest letzteres ganz sicher wirksam sein!
Dieser Artikel wurde ursprünglich auf Englisch bei All About Japan veröffentlicht und von JAPANDIGEST übersetzt und nachbearbeitet.
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