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RoboCup: Wenn Roboter Fußball spielen

Sina Arauner
Sina Arauner

Roboter können viel - im Katastropheneinsatz, in der Pflege, in der Logistik, im Haushalt. Manche Roboter können auch Fußball spielen. Beim RoboCup treten Roboter gegeneinander an und beweisen ihre künstliche Intelligenz. Der jährliche, freundschaftliche Wettkampf fördert Forschung weltweit.

RoboCup 2013 / flickr CC BY 2.0

Besonders 1997 war ein sehr denkwürdiges Jahr für die künstliche Intelligenz. Der IBM Computer “Deep Blue” besiegte den damaligen (menschlichen) Schach-Weltmeister. Der “Sojourner” der NASA war 1997 der erste autonome Mars-Rover, der den Roten Planeten erkundete. 1997 fand außerdem zum ersten Mal der RoboCup, ein Wettbewerb, der AI-Roboter in verschiedenen Disziplinen gegeneinander antreten lässt, in Nagoya statt.

Geboren wurde der RoboCup aus einer Idee des Forscherteams um Asada Minoru, Kuniyoshi Yasuo und Kitano Hiroaki, die 1993 die Robot J-League, angelehnt an die japanische Profi-Fußballliga J-League, gründen wollten. Nach überwältigendem internationalen Interesse aus Wissenschaft und Forschung, wurde das Projekt kurzerhand global geöffnet und Robot World Cup Initative, kurz RoboCup, getauft.

[Video] Promotionsvideo zum RoboCup 2017 in Nagoya.

Seit 1997 findet der RoboCup jährlich auf der ganzen Welt statt. 2017 kehrt der RoboCup zurück nach Nagoya, wo er vor zwei Jahrzehnten debütierte. Inzwischen konkurrieren die Roboter in verschiedenen Ligen in den Disziplinen Fußball, Logistik und Arbeit, Rettungseinsatz und Heim.

Zukunftsaussicht Mensch gegen Maschine

Seit 1997 ist die Veranstaltung rasant gewachsen – dies liegt sicherlich auch an der ursprünglichen Zielsetzung des Mitbegründers Kitano. Dieser deklarierte nach einer Analyse des damaligen Forschungsstandes, und der gewünschten Entwicklung in der Forschung: Zur (menschlichen) Fußballweltmeisterschaft 2050 sollte die Künstliche Intelligenz und deren humanoide Roboter-Verkörperung so weit sein, es mit einem professionellen Fußballteam aufnehmen zu können.

Zumindest was die Taktik betrifft, stehen die Maschinen ihren menschlichen Kollegen in nichts nach. Dieser Ansicht ist zumindest Tashima Kōzō, Vizepräsident der Japan Football Association: In Computer-simulierten Fußballspielen sei die Strategie der Roboter durchaus mit dem Profi-Club AC Milan vergleichbar.

Probleme macht allerdings die physische Umsetzung der Roboter, die noch nicht ganz auf Augenhöhe mit Menschen ist. In einem Interview mit den Veranstaltern des RoboCup 2017 erinnert sich Kitano an die Anfänge des RoboCup. Die Roboter hätten sich bei dem ersten Fußballspiel kaum bewegt, Reporter hätten Kitano gefragt, wann das Match denn beginne. Zu dem Zeitpunkt lief das Spiel bereits seit fünf Minuten. Seither habe die Forschung rasante Fortschritte gemacht, doch bis zu einem Gegenübertreten mit menschlichen Teams, seien noch viele Hindernisse zu überwinden.

[Video] Ein Ligaspiel humanoider Roboter.

Auch ohne Expertenerfahrung scheint ein Videovergleich diese Meinung zu bestätigen. Je größer die Roboter, desto wackliger sind sie auf den Beinen. Während die kleinen Roboter-Boxen auf dem Feld hin und her flitzen, haben die humanoiden Roboter beizeiten Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten. Die Forscher stehen jedoch hinter ihren Robotern und nehmen es gelassen. Fällt ein Tor wird geklatscht, fällt ein Roboter wird gelacht – der Spaß an der Sache und das Engagement in der Forschung scheinen an erster Stelle unter allen Teilnehmern zu stehen.

[Video] Die Spannung steigt bei diesem Versuch, ein Tor zu schießen.

[Video] Kleine Roboter-Würfel flitzen über das Feld.

[Video] Die Liga mittelgroßer Roboter ist auch noch recht flink unterwegs.

[Video] Große, humanoide Roboter werden zu ihrer eigenen Sicherheit über das Feld begleitet.

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