Seit dem 15. November 2016 befindet sich das japanische Umweltministerium (Kankyō-shō 環境省) in den Vorarbeiten für ein Atommüll-Zwischenlager in der Präfektur Fukushima 福島県. Die Bauarbeiten des Lagers, das sich in den Regionen Ōkuma 大熊 und Futaba 双葉 befindet, sollen Anfang 2017 beginnen. Die Anlage wird etwa 16 Quadratkilometer messen und wird voraussichtlich 22 Millionen Kubikmeter kontaminierten Müll der Reaktorkatastrophe des AKW Fukushima Dai-ichi (Fukushima dai-ichi genshiryoku hatsudensho 福島第一原子力発電所) bis zu 30 Jahre lagern.
Mit etwa 2,5 Jahren Abweichung vom ursprünglichen Plan, wird das Zwischenlager voraussichtlich im Herbst 2017 in Betrieb genommen. Wegen Schwierigkeiten in Ankauf und Anleihe von Land, musste das Projekt immer weiter verschoben werden. Laut Umweltministerium waren Ende September 2016 erst 9% der Gesamtfläche vertraglich für das Projekt verpflichtet.
Premierminister Abe und die Präfekturregierung Fukushimas sind bestrebt Fukushima zu einem Zentrum für erneuerbare Energien zu transformieren. Bereits 2014 unterzeichnete der damalige Vize-Gouverneur Murata Fumio ein Memorandum zur Kooperation zwischen dem Fukushima Renewable Energy Institute AIST (Fukushima saiseikanō enerugi- kenkyū-sho 福島再生可能エネルギー研究所) und dem Frauenhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE.
Deutsche Hilfe beim Großprojekt Atom-Müll
Am 27. Oktober 2016 hat auch die Düsseldorfer Firma Entrade Energiesytseme AG eine Vereinbarung mit dem derzeitigen Vize-Gouverneur Fukushimas Hata Toshiyuki getroffen.
Laut Vertrag wird das deutsche Cleantech-Unternehmen Entrade bis zu 400 Biomasse-Kraftwerke in der Präfektur zu errichten. Durch Verbrennung kontaminierter Biomasse soll nicht nur der Müll um bis zu 99,5% zu reduzieren, sondern jährlich rund 2,2 Millionen Kilowattstunden sauberen Stroms zu produziert werden.
Laut Entrade-Vorstand Julien Uhlig würden die Anlagen dabei helfen, das Stromnetz zu stabilisieren. Sie könnten sich automatisch anschalten, wenn Wind- und Solaranlagen wegen geringem Wind oder Sonneneinstrahlung nicht laufen würden. Das erste Kraftwerk wurde im November 2016 in Betrieb genommen.
Die Präfekturregierung Fukushimas strebt eine Umstellung auf Strom aus 100% erneuerbaren Energien bis 2040 an.
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