Neue Funde belegen, dass vor mehr als 1.000 Jahren ein persischer Beamter in der ehemaligen Kaiser-Hauptstadt Nara 奈良 (damals: Heijō-kyō 平城京, 710-784) gearbeitet haben soll, so japanische Archäologen aus Nara auf einer Pressekonferenz am Mittwoch, den 5. Oktober 2016.
Zwar wusste man bereits, dass Japan und der heutige Iran etwa seit dem 7. Jahrhundert direkte Handelskontakte pflegten, doch neue Untersuchungen legen eine engere Beziehung nahe, die eine bisher ungeahnte Internationalität des alten Japans suggeriert.
Mit Hilfe von Infrarot-Bildern konnten die Archäologen auf Holz, das bereits in den 1960er Jahren in der alten Kaiser-Hauptstadt entdeckt worden war, ehemals unkenntliche Schriftzeichen lesbar machen. Diese Schriftzeichen wurden als Name eines persischen Beamten, der in Japan arbeitete, identifiziert.
Laut Watanabe Akihiro 渡辺晃宏, einem Forscher am Nara National Research Institute for Cultural Properties, habe dieser Beamte an einer Akademie gearbeitet, um japanische Regierungsbeamte auszubilden. Möglicherweise hätte er dort Mathematik unterrichtet.
Obwohl bereits frühere Studien davon ausgingen, dass Beziehungen zwischen dem Perserreich und Japan seit dem 7. Jahrhundert bestünden, sei dies der erste Hinweis, dass eine Person aus so großer Entfernung in Japan gearbeitet habe, sagte Watanabe. Dies weise auf die Weltoffenheit der ehemaligen Hauptstadt Nara hin, in welcher Ausländer gleichberechtigt behandelt worden wären.
Erst letzten Monat entdeckten Wissenschaftler in der Präfektur Okinawa 沖縄県 antike römische Münzen aus dem 3. und 4. Jahrhundert n.Chr. in der Burgruine Katsuren 勝連.
Kommentare