Wie die Regierung Japans am 31. Januar bekannt gab, werden spätestes in der folgenden Woche Baumaßnahmen zur Umsieldung der Futenma Air Base aus dem dicht besiedelten Ginowan in die Küstenregion Henoko, weiter nördlich auf Okinawa, beginnen.
Die Relokalisierung, die bereits im Oktober 2015 begann, wurde temporär auf Eis gelegt, als Verhandlungen zwischen Japans Staatsregierung und Okinawas Präfekturregierung zum Stillstand kamen. Seit das Urteil des Obersten Gerichtshof im Dezember 2016 der Umsiedlung zustimmte (JAPANDIGEST berichtete ), nahm die Zentralregierung die Vorbereitung der Umsiedlung wieder auf.
Maßnahmen zur Relokalisierung
Seit Ende 2016 ist das für die Umsiedlung geplante Küstengebiet in Okinawas Norden durch Schwimmkörper markiert. Der nächste Schritt sei das Platzieren von mehr als 200 Zementblöcken im Meer. Diese würden mit speziell gefertigen Gewichten aus Eisen im Meer verankert, um die Kontaktpunkte mit dem Grund und so den Schaden an Korallenriffen so gering wie möglich zu halten.
Nach dem Anbringen von Membranfiltern an den Blöcken, um die Verbreitung von Erde, Sand und Schutt im Meer zu verhindern, plane die Regierung etwa im April oder Mai mit Landgewinnungsarbeiten, teilten japanische Medien mit.
Reaktionen der Bevölkerung
Die Präfekturregierung Okinawas setzt sich weiterhin für die Umsiedlung der Airbase außerhalb Okinawas ein. Der Präfekturgouverneur Onaga Takeshi ist seit dem 31. Januar zu Besuch in Washington D.C., um der US-amerikanischen Regierung die oppositionelle Haltung der Präfekturregierung und Bevölkerung Okinawas zu verdeutlichen.
Laut japanischen Medien treffe Onaga sich mit Mitgliedern des US-Kongresses und halte einen Vortrag an der George Washington Universität über die Rolle Okinawas für US-Stützpunkte in Japan.
Okinawa now: #coralbayprotectors clash with riot police over US-base construction, #Henoko #OuraBay. Via @rantyo3141 https://t.co/PVLvE2IX0t pic.twitter.com/nUDdRcR2HQ
— Per-Erik Schulze (@PerErikSchulze) 2017年1月24日
An den Schwimmkörpern in der Bucht vor Henoko kam es wiederholt zu Protesten.
Auch in der Bevölkerung kommt es zu Protesten und Skepsis an der japanischen Zentralregierung. Die Zentralregierung würde die Bedürfnisse Okinawas und der Bevölkerung ignorieren, um eigene Interessen voranzutreiben, teilte die Studentin Oyakawa Shinako in einem Interview der Mainichi Shimbun mit. Oyakawa setzt sich für die Stärkung der Identität und Traditionen Okinawas ein.
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