Auch dieses Jahr veröffentlichte das US-amerikanische Magazin TIME seine Liste der 100 einflussreichsten Personen. Auf der Webseite des Magazins wurde diese am 20. April 2017 publiziert.
In einem Kommentar zur Liste erklärte die TIME-Chefredaktuerin Nancy Gibbs die diesejährige Zusammenstellung. Während in manchen Jahren alle Personen auf der Liste eine harmonische Gruppe bildeten, seien dieses Jahr einige aktive Kontrahenten aus der Politik sowie Personen, deren Einfluss stark debattiert würde, auf der Liste, so Gibbs.
Die Liste ist aufgeteilt in die Kategorien „Pioniere“, „Künstler“, „Titanen“, „Leitfiguren“ und „Ikonen“. Zu den jeweiligen Personen wurde je ein Artikel über den Einfluss der Personen auf die Welt und Gesellschaft von 2017 veröffentlicht.
Tōkyōs Gouverneurin Koike Yuriko: „Mit Vision in die Zukunft“
In der von Männern dominierten Welt der Politik sei Koike als erste Frau im Gouverneursamt Tōkyōs eine Wegbereiterin für Frauen in Japan und weltweit, schrieb Anne Hidalgo. Die derzeitige Bürgermeisterin von Paris ist ebenfalls die erste Frau in ihrem Amt. Mit Vision und Ambition bestreite Koike die Herausforderungen, die Tōkyō bevorstünden, um Nachhaltigkeit und Inklusion weiter zu stärken, so Hidalgo.
Seit 1982 verbindet Paris und Tōkyō eine Städtepartnerschaft. Die enge Kooperation der Städte würde durch die Olympischen und Paralympischen Spiele 2020 in Tōkyō, die Hidalgo 2024 nach Paris bringen möchte, weiter verstärkt.
Donald Trump: „Fordert Konventionen heraus“
Paul Ryan, Sprecher des Repräsentantenhauses der USA und Autor des TIME 100-Artikels zu Donald Trump, drückte seine Überraschung über die Standhaftigkeit des US-Präsidenten aus. In seinem Text lobte Ryan Trump als herausfordernd, furchtlos im Angesicht von Konflikten und „voranschreitend in Situationen, in denen andere Kehrtum machen“.
Für die angespannte Lage Ostasiens durch Nordkoreas Raketentests und die nuklearen Ambitionen des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-un bietet Trump, der Japan als starken Verbündeten bezeichnete (JAPANDIGEST berichtete), das Potential einer Umwälzung, an die sich bisher kein anderer wagte.
Kim Jong-un: „Sprunghaft und füllig“
Es gäbe keine guten Möglichkeiten, die Unberechenbarkeit Kim Jong-uns aufzuhalten, schreibt der ehemalige US-Botschafter in Südkorea Christopher R. Hill in seinem Text über den nordkoreanischen Machthaber. Eine Kooperation der USA mit China sowie die Allianz mit Japan und Südkorea sei jedoch ein Beginn.
Für den US-Präsidenten Trump sei Kim Jong-un die gefährlichste Herausforderung, dessen hartnäckiges Streben, die nordkoreanische Nuklear-Technologie zu verbessern, die Region Ostasien und besonders Japan bedroht. Es sei keine Milderung des „sprunghaft und fülligen“ Kim Jong-un in Sicht, so Hill im Artikel der TIME 100.
Insgesamt zeigt die TIME-Liste der 100 einflussreichsten Menschen die wachsende Bedeutung ostasiatischer Persönlichkeiten und deren Einfluss auf Weltpolitik und -gesellschaft.
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