Ein Facebook-Post des Headquarters der United States Forces Japan (zainichi beigun shireibu 在日米軍司令部) erregte am 24. Juni große Aufmerksamkeit in der japanischen Presse. In dem Post stand, Japans südlichste Präfektur Okinawa 沖縄県 sei nicht so stark durch die US-amerikanische Militärpräsenz belastet wie stets behauptet. Wie kam es zu diesem Statement und wie sieht die Belastung der Bewohner Okinawas tatsächlich aus?
Das Argument im Facebook-Post: 33 von insgesamt 85 Stützpunkten in Japan befänden sich auf Okinawa – also nur 39%. Seitens der japanischen Regierung sowie der Präfektur-Regierung Okinawas werden aber immer wieder 74% genannt. Diese Angabe bezieht sich allerdings auf die Fläche, die die Basen einnehmen. Okinawa beherbergt mit Camp Gonsalves beispielsweise das japanweit größte Trainingsgelände des US-Militärs – macht aber nur 0,6% der gesamtjapanischen Landmasse aus.
Der Gouverneur von Okinawa, Onaga Takeshi 翁長雄志, bezeichnete den Post der USFJ als Versuch, die Belastung der Bevölkerung Okinawas herunterzuspielen und die Fakten zu manipulieren. Dabei bezog er sich insbesondere auch auf die laufenden Bemühungen der Regierungen beider Länder, die US-Truppen auf Okinawa zu reduzieren – denn diese werden im Konsens vorangetrieben, die Infrastruktur der US-Militärpräsenz anwohnerfreundlicher zu gestalten. So wurde 2012 beschlossen, etwa 9000 Marines von Okinawa abzuziehen. 5000 dieser Soldaten sollen auf Guam stationiert werden, das in 2300 km Entfernung von Japan im Pazifik liegt.
Nicht klar ist, ob der Facebook-Post der USFJ im Alleingang entstand oder von der Heeresleitung abgesegnet war. Diese äußerte sich bislang nicht zu dem Post.
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