Japan - mit dem zug von Nord nach Süd 19-Tage-Studienreise

NEWS I PISA-Studie: Japans SchülerInnen bleiben über dem Durchschnitt

Sina Arauner
Sina Arauner

Am 06. Dezember 2016 veröffentlichte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die Ergebnisse der 2015 erhobenen PISA-Studie zur internationalen Schulleistung. Teilgenommen haben etwa 540.000 SchülerInnen aus 72 Ländern. Japan bleibt in vielen Bereichen über dem OECD-Durchschnitt.

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Seit 2003 führt die OECD alle drei Jahre die PISA-Studie zum internationalen Vergleich von Schulleistungen (Programme for International Student Assessment) durch. Geprüft werden 15-jährige SchülerInnen in den Bereichen Lesekompetenz, mathematische Kompetenz und naturwissenschaftliche Grundbildung. Ziel der Studie ist es, die Kompetenzen der Schüler, gelerntes Wissen auch im außerschulischen Kotext anzuwenden, zu ermitteln.

In der PISA-Studie 2015 lag der Fokus auf dem Bereich Naturwissenschaften. Ebenfalls untersucht wurden Aspekte der Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern und den sozialen Hintergründen der SchülerInnen.

Im Vergleich zur letzten Erhebung 2012 haben sich japanische SchülerInnen von Platz 4 auf 2 in den Naturwissenschaften und Platz 7 auf 5 in der Mathematik verbessert. Die Lesekompetenz fiel im Vergleich zu 2012 schlechter aus, Japan fiel in der PISA-Studie diesmal von Platz 4 auf 8.

Die Ergebnisse Japans im OECD-Durschschnitt als Zusammenfassung. (http://www.compareyourcountry.org/pisa/country/jpn?lg=de, Abruf 07.12.2016)

Der japanische Kultus- und Wissenschaftsminister Matsuno Hirokazu 松野博一 zeigte sich zufrieden mit den PISA-Ergebnissen, merkte jedoch auch an, dass es noch einiges zur Verbesserung der Lehrpläne zu tun gäbe, wie japanische Medien berichten.

Laut Bildungsministerium (MEXT, Mombu kagaku shō 文部科学省) wäre die Abnahme der literarischen Kompetenz unter anderem auf den Wechsel des PISA-Tests vom Papier- zu einem Computerformat zurückzuführen. Der Vorzug von Smartphones gegenüber Zeitungen oder Büchern zur Informationsbeschaffung im Alltag würde zudem eine Rolle im Rückgang des Wortschatzes der Schülerinnen und Schüler spielen.

Der Sprach- und Bildungsforscher Kasai Masanobu 笠井正信, tätig als speziell ernannter Professor an der Chūo Universiät in Tōkyō, sieht auch die Form der schulischen Ausbildung als Faktor, teilt die Zeitung Mainichi Shimbun mit. Die noch immer gängige Annahme, das Fakten stur auswendig gelernt werden sollten, um Ergebnisse akademischer Leistungsermittlungen zu verbessern, hindere den Fortschritt in der Lesekompetenz, so Kasai.

Andreas Schleicher, Direktor des Direktorats für Bildung bei der OECD, beglückwünschte Japan zu seinen Leistungen in den Naturwissenschaften in der PISA-Studie, wies jedoch auch auf Verbesserungsmöglickeiten hin.

In einem Interview sagte er der Zeitung Japan Times, dass die Ergebnisse im Bereich Naturwissenschaften zwar hervorragend gewesen seinen, aus der Studie jedoch hervorginge, dass durschnittlich wenige SchülerInnen eine Karriere in diesem Feld anstrebten. Japan könne noch mehr zur Motivation der SchülerInnen beitragen, Naturwissenschaften nicht nur für die Schule zu lernen, sondern auch als berufliche Option wahrzunehmen, so Schleicher.

Das durchschnittliche Kompetenzniveau von Japan und Deutschland im Vergleich laut OECD (http://www.compareyourcountry.org/pisa/country/jpn?lg=de, Abruf 07.12.2016)

Eine Zusammenfassung und Erklärung der vollständigen Ergebnisse der PISA-Studie finden Sie hier auf der Website der OECD.

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