Japan plant ein neues digitales Einreisesystem nach US-amerikanischem Vorbild: Ähnlich dem Electronic System for Travel Authorization (ESTA) soll das JESTA genannte System im Jahre 2030 eingeführt werden. Bisher gilt für 71 Nationen, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz, die sogenannte Visafreiheit; das bedeutet, Touristen können sich ohne Visum für bis zu 90 Tage in Japan aufhalten – sie erhalten direkt bei der Einreise ein Touristenvisum.
Im Rahmen des JESTA-Systems müssen Bürgerinnen und Bürgern dieser Länder vor der Einreise eine elektronische Genehmigung einholen, indem sie ein Online-Formular auszufüllen, wo Reisedetails wie Zweck des Aufenthalts und geplante Unterkunft abgefragt werden. Diese Informationen werden anschließend von der japanischen Einwanderungsbehörde überprüft und im Zweifelsfall (etwa wenn die Überziehung des Touristenvisums befürchtet wird) die Genehmigung verweigert. Betroffene müssen sich dann um ein formelles Visum bei der Japanischen Botschaft oder beim Generalkonsulat bemühen. Wird eine Genehmigung erteilt, soll diese für mehrere Jahre gültig bleiben und somit mehrfache Einreisen ermöglichen. Die erlaubte Aufenthaltsdauer von bis zu 90 Tagen bleibt dabei unverändert.
Mehraufwand für Japan-Touristen
Das Ziel des JESTA-Systems ist die Reduzierung der sich illegal in Japan aufhaltenden Ausländer:innen. Laut der japanischen Regierung stammt ein Großteil der illegalen Touristen aus Ländern mit Visafreiheit. Die Einführung wird in den kommenden Jahren schrittweise erfolgen, erste Tests mit ausgewählten Ländern sollen bereits im nächsten Jahr starten. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Beantragung einer JESTA-Genehmigung gebührenpflichtig sein wird. So kostet beispielsweise die ESTA-Beantragung derzeit 21 Dollar (umgerechnet ca. 19 Euro). Genauere Informationen zu Kosten und Formalia sind bisher nicht bekannt.
Für Reisende aus Deutschland bedeutet dies das Ende des relativ problemlosen Einreiseprozederes nach Japan. Nicht nur wird es eine frühzeitigere Reiseplanung und mehr Bürokratie nach sich ziehen, sondern führt voraussichtlich auch dazu, dass sie nun tiefer in die Tasche greifen müssen.
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